Energieeffizienz Sparen Sie mit dem Pumpen-Retrofit

Autor Sebastian Hofmann

Mit der Modernisierung ihrer Pumpentechnik könnten viele Betriebe den Stromverbrauch deutlich reduzieren. Wir zeigen Ihnen, warum Umrüstungen so erfolgversprechend sind und wie Sie herausfinden, ob auch Ihre Anlage Optimierungspotenzial hat.

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So modern wie hier schaut es nur in wenigen Indus­triebetrieben aus. Oft wird bei der Heizung noch veraltete Pumpentechnik eingesetzt.
So modern wie hier schaut es nur in wenigen Indus­triebetrieben aus. Oft wird bei der Heizung noch veraltete Pumpentechnik eingesetzt.
(Bild: ©visivasnc - stock.adobe.com)

Eine Szene, wie sie in der Industrie immer wieder vorkommt: Der Blick auf die monatliche Stromrechnung ist für den technischen Leiter zu einer ungeliebten Pflicht geworden. Schon seit Längerem springt ihm der eklatante Energiebedarf seiner Pumpentechnik ins Auge. Dafür, dass etwas mit der Anlage nicht stimmt, gibt es verschiedene Anzeichen: Immer wieder müssen Gleitringdichtungen ausgetauscht werden, weil sich an ihnen Risse bilden. Auch der Verschleiß der Lager ist überdurchschnittlich hoch. Außerdem berichten Mitarbeiter seit Kurzem von röhrenden Geräuschen, wenn sie die Pumpen überprüfen.

In vielen Betrieben sind solche Beobachtungen zum Alltag geworden. Gehandelt wird in den meisten Fällen allerdings nicht. Solange die Technik noch irgendwie läuft, scheuen Betriebe die Modernisierung aus Angst vor hohen Kosten. Dabei wäre eine Umrüstung nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine Möglichkeit, Energiekosten zu senken. „In der Regel reden wir von Pumpen, die im dunklen Keller stehen und um die sich keiner kümmert“, erklärt Thomas Arnold, Innendienstleiter beim Pumpenexperten PesContracting. „Meist wissen die Betreiber gar nicht, welche Einsparpotenziale ihre Geräte haben“, bestätigt sein Kollege, Vertriebsleiter Olaf Behrendt. „Größtenteils sind die Pumpen älter als 15 Jahre und könnten durch viel effizientere Systeme ersetzt werden.“

Warum viele Pumpen Energiefresser sind

Doch es ist nicht nur das hohe Alter, das immer wieder Probleme macht. „Häufig hat man die Systeme überdimensioniert“, weiß Christoph Pauly, Pressesprecher des Pumpenanbieters KSB: „Um sicherzugehen, dass die Pumpe am Schluss nicht zu schwach ist, wird zu großzügig geplant.“ Die Lösung vor Ort sei dann oft, den Schieber zuzudrehen und die Aggregate künstlich zu drosseln. Dabei bleiben allerdings große Mengen Energie ungenutzt – vergleichbar mit einem Auto, bei dem der Fahrer zwar auf die Bremse geht, aber gleichzeitig das Gaspedal durchgetreten lässt. Abhilfe schafft hier der Einsatz geregelter Pumpen. Ihre Leistung lässt sich je nach Anforderung einstellen. Damit sparen sie so viel Energie, dass sich ihr Einbau oft schon nach wenigen Jahren amortisiert.

Probleme mit der Pumpentechnik gab es auch in einem großen deutschen Chemieunternehmen*. Gewissheit darüber brachte letztendlich eine umfangreiche Untersuchung von PesContracting. Darin enthalten waren

  • die Feststellung des Betriebspunkts,
  • die Erstellung eines Lastprofils,
  • eine Volumenstrommessung,
  • eine Temperaturmesserung sowie
  • eine Messung der Leistungsaufnahme.

Das Ergebnis: Die Anlage aus zwölf mittelgroßen Umwälzpumpen hat ein Einsparpotenzial von 53.100 kWh beziehungsweise 28 t CO2 im Jahr. Den Entscheidern machte es diese Gewissheit leicht, eine Umrüstung anzugehen. Gemeinsam mit ihrem Dienstleister konnten die Verantwortlichen die Modernisierung im laufenden Betrieb durchführen. „Zu Unterbrechungen kommt es bei solchen Projekten kaum, weil wir die bestehenden Redundanzen nutzen können. Es werden also nicht alle zwölf Pumpen auf ein Mal ausgetauscht, sondern eine nach der anderen“, erklärt Behrendt. Produktionsstopps treten deshalb nicht auf.

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