Standardisierung in Industrie 4.0

Standardisierung ist der Schlüssel zu Industrie 4.0

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Ein Beispiel dafür ist das Draht-Routing: Diese Erweiterung führender ECAD-Systeme unterstützt den Anwender bei der optimalen Auslegung und Verdrahtung seiner Schaltschränke. Um von dieser Funktionalität profitieren zu können, werden Zusatzdaten, wie 3D-Modelle, die Koordinaten der einzelnen Anschlüsse eines Gerätes sowie deren spezifizierende Merkmale, wie etwa der klemmbare Drahtquerschnitt, benötigt. Daten, die derzeit großteils noch nicht automatisiert ausgetauscht werden können und auch noch nicht im Fokus des Datenaustausches stehen.

Hersteller werden für die Standardisierung in Industrie 4.0 sensibilisiert

Die Hersteller werden allerdings zunehmend für die Problematik sensibilisiert: „Große Konzerne wie Siemens, Schneider Electric, ABB oder Rittal haben in der Problemstellung die Chance erkannt, durch digitale Gerätedaten Mehrwerte für den Anwender zu schaffen und sich von anderen Anbietern zu differenzieren“, sagt Hauschke. Diese Einschätzung teilt auch Scherenschlich. Gerade bei kleineren Anbietern mit weniger als 2000 Mitarbeitern sieht er aber noch Nachholbedarf: „Man merkt, dass es da noch große Lücken gibt, auch weil kein Kümmerer vorhanden ist, der das Thema übernimmt.“

Standardisierung nimmt an Bedeutung zu

Die Wiederverwendbarkeit von Projektdaten über unterschiedliche Entwicklungswerkzeuge hinweg spielt auch bei Bosch Rexroth eine Rolle. „Standardisierung ist ein bedeutendes Thema im Unternehmen“, berichtet Mike Niedermayr, Produktmanager für Engineering Software bei Bosch Rexroth. Das Unternehmen bietet seinen Kunden bereits ein breites Portfolio an Eplan-Gerätedaten für fast alle Steuerungs- und Antriebstechnikprodukte, sieht aber noch Entwicklungspotenzial: „Wir sind dabei weiter zu lernen, der Kundennutzen steht im Vordergrund.“ Gerade die Kunden hätten durch ihre Wünsche den Prozess angestoßen und stünden während der Entwicklung im Dialog mit dem Anbieter. „Auf der SPS IPC Drives haben wir beispielsweise die Anforderung an unsere Gerätedaten mit den Anwendern diskutiert“, sagt Niedermayr.

Das Eplan Data Portal als erster Standard in Industrie 4.0

Bis Ende 2015 will das Unternehmen das bestehende Produktportfolio im Eplan Data Portal optimieren und um Neuprodukte ergänzen. „Das Eplan Data Portal ist die Plattform, mit der wir im europäischen Raum die meisten Nutzer erreichen“, meint Niedermayr im Hinblick auf den hohen Marktanteil des Softwareanbieters. Aktuell haben die Nutzer der Plattform Zugriff auf rund eine halbe Million Gerätedaten von 72 Herstellern. „Elementare Grundlage für Standards sind einheitliche digitale Gerätedaten. Diese schaffen wir mit dem Eplan Data Portal“, sagt Hauschke. „Hersteller erhalten einen zusätzlichen Vermarktungskanal für ihre Produkte und die Anwender profitieren von standardisierten Gerätedaten“, fasst er die Vorzüge des Portals zusammen.

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