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Dieser muss durch geeignete Schutzeinrichtungen direkt oder indirekt vor Übertemperatur geschützt werden. Ab 5,5 kW Leistung sind aufwendige Maßnahmen zur Anlaufstrombegrenzung wie beispielsweise eine zeitgesteuerte Stern-Dreieck-Schaltung vom Elektroversorger gefordert. Zu diesem Zweck muss die Motorleitung dann 7-adrig ausgeführt werden, was deutliche Mehrkosten verursacht. Der Minimalumrichter macht die Planung und Installation solcher Maßnahmen überflüssig und senkt damit die Kosten.
Neues Antriebssystem liefert Daten an übergeordnete Leitwarte
Im Unterschied zu Asynchronmotoren, die mit Ausnahme eines Temperatursignals (PTC) keine Zustandsinformationen oder Betriebsdaten zur Verfügung stellen können, bietet der neue Antrieb eine Modbus-Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einer übergeordneten Leitwarte. Vom Start-Stopp-Signal bis zur Fehlerhistorie bietet diese Schnittstelle volle Transparenz und Fernzugriff für Industrie-4.0-Konzepte. Zu jeder Zeit können aktuelle Informationen wie Förderhöhe, Förderleistung, Stromverbrauch, Drehzahl und vieles mehr ausgelesen werden.
Der Gedanke, Förderleistungen direkt im montierten Zustand einzustellen anstatt auf einen berechneten Betriebspunkt, hat großen Charme. Schließlich ist es kein Geheimnis, dass bei Planung und Ausführung gerne mit Sicherheitszuschlägen gearbeitet wird. Jede am Auswahlprozess einer Pumpe beteiligte Instanz rechnet noch eine Reserve oben drauf. Häufig weichen bei der Montage die Rohrdurchmesser oder die Nennweiten der verbauten Ventile vom Plan ab. Dann entfernt sich der berechnete Betriebspunkt einer Pumpe immer weiter vom realen Arbeitspunkt. Sicherheitszuschläge von 10 bis 15 % sind daher keine Ausnahme, sondern vielmehr die Regel. Folglich laufen viele Pumpen in der Praxis nicht energieeffizient.
Drehzahlanpassungen sind jederzeit möglich
Außerdem kann es selbst bei einer optimalen Konditionierung des Fördermediums im Lauf der Zeit zu Inkrustierungen im System kommen, die den Förderwiderstand erhöhen und den Betriebspunkt einer Pumpe in Richtung Fördernullpunkt wandern lassen. Mit einer Drehzahlanpassung, wie sie in dem neuen Antriebskonzept integriert ist, sind – im Unterschied zum klassischen Vorgehen – jederzeit Anpassungen möglich. Das gelingt mittels sogenannter virtueller Laufradanpassung unter Verwendung einer von KSB zur Verfügung gestellten App für iPhones oder Android-Geräte.
Seit gut 100 Jahren sind die robusten und vor allem günstigen Asynchronmotoren für Pumpen mit konstantem Förderstrom die erste Wahl. Der Griff zur einfachen Technik erfolgt nahezu reflexartig. Über die Nachteile, die ihr Einsatz mit sich bringt, sind sich die meisten Anwender nicht im Klaren. Im Zeitalter von Vernetzung, Kommunikation und dezentraler Intelligenz ist es höchste Zeit, diesen Reflex zu hinterfragen.
KSB auf der Hannover Messe 2017: Halle
* Daniel Gontermann ist Leiter Produktmanagement Antriebe und Mechatronik-Lösungen bei der KSB AG in 67227 Frankenthal
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