Erdölbasiertes Polypropylen (PP) ist ein Hauptbestandteil von Teppichen. Millionen Tonnen von Altteppichen fallen jedes Jahr an. Das Recycling war bisher nicht möglich, heißt es. Jetzt wird das anders.
Das sind die Überreste dessen, worauf wir einst herumgetrampelt sind: Teppichabfälle, von denen pro Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen anfallen. Stuttgarter Forscher sehen diese als Wertstoffe an, die man recyceln sollte. Es geht dabei vor allem um Polypropylen (PP).
(Bild: Fraunhofer-IBP)
Ein Forscherteam, zu dem auch Experten des Fraunhofer-instituts für Bauphysik (IBP) in Stuttgart angehören, hat im Rahmen des EU-Projekts Isoprep ein neuartiges Recyclingverfahren entwickelt. Damit, betonen die Forschenden, lässt sich erstmals Polypropylen aus Teppichabfällen zurückgewinnen – und zwar in Primärqualität.
Deshalb kann das Rezyklat auch wieder für hochwertige Produkte genutzt werden.Der Hintergrund der Anstrengungen ist, dass pro Jahr rund 1,6 Millionen Tonnen Teppichabfälle anfallen. Rund 25 Prozent davon besteht aus dem thermoplastischen Kunststoff Polypropylen. Die Zukunft für diese Abfälle hieß bisher Deponie oder Ofen, weil Teppiche zu den Verbundwerkstoffen zählen. Ein rein mechanisches Recyceln ist kaum möglich, heißt es.
Das richtige Fluid löst nur das Polypropylen heraus
Aber ein spezielles „Tröpfchen“ löse das Problem aber nun im wahrsten Sinne des Wortes. Es handelt sich nach Informationen der IBP-Forschenden um ein sogenanntes ionisches Liquid. Um was genau es sich handelt, darüber schweigen sich die Spezialisten aus. Aber, wenn man es richtig mixt, kann man damit PP selektiv aus dem Teppichverbund herauslösen. Allerdings müssten die Teppichreste zuvor gereinigt werden, wobei man bestrebt ist, möglichst viel vom Teppichrücken zu entfernen. Die Rückenabfälle werden zerkleinert. Der Rest kommt in einen Reaktor mit dem speziellen Lösungsmittel. Beim Auflösen kann man auch Farbstoffe und andere Additive abtrennen, betonen die Experten.
Der Prozess mit dem Teppichabfälle recycelt werden können, heißt Isoprep. Hochreines Polypropylen ist das Ergebnis. Der Materialkreislauf kann also auch in puncto Teppiche geschlossen werden.
(Bild: Fraunhofer-IBP)
Was zunächst im Litermaßstab unternommen wurde, soll nun auf eine Pilotanlage übertragen werden. Diese könne dann rund eine Tonne Teppichabfälle am Tag recyceln. Im März nächsten Jahres soll die Anlage in Betrieb genommen werden.
Dieses Projekt wird mit Mitteln aus dem Horizon 2020 Forschungs- und Innovationsprogramm der Europäischen Union unter Grant Agreement Nr. 820787 gefördert.
Lohnt sich das Recycling von Teppichresten überhaupt?
Wie immer, steht und fällt alles mit den Kosten. Und das ionische Liquid sei auch nicht besonders billig. Deshalb ist man bestrebt, es in einem Kreislauf zu halten, erklären die IBP-Experten. Denn eine ökonomische Analyse sehe das als zielführend an, um mit den Herstellkosten für PP-Neuware konkurrieren zu können. Die Verlustraten des Lösungsmittels sollten aber unter einem Prozent gehalten werden.
Helfend hinzu kommt aber, dass nicht nur PP aus Teppichen so wieder zu einem hochwertigen Rohstoff werden kann. Denn alle PP-Abfälle, die mit Additiven und Farbstoffen versetzt sind, können in Reinstform gewonnen werden, merken die Forschenden an.
Stand vom 15.04.2021
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