Brennstoffzelle Daimler treibt die Serienfertigung der Brennstoffzelle kräftig voran
Am Standort Stuttgart tüfteln die Entwicklungsexperten an neuartigen Produktionsanlagen, die die Serienfertigung von Brennstoffzellen möglich machen, wie es heißt. Die CO2-neutrale Zukunft des Transports ist das Ziel.
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Genauer gesagt, arbeitet die Daimler Truck AG dabei mit der Daimler Truck Fuel Cell GmbH & Co. KG zusammen. Wie es weiter heißt, hat man seit den letzten 10 Jahren bereits viel Expertise auf dem Gebiet der Brennstoffzellenfertigung sammeln können. Nun soll das Know-how die direkte Vorstufe der späteren Serienproduktion aufbauen helfen. Eine hochmoderne Neuanlage, in die Daimler investiert hat, wird dazu alle Prozessschritte abdecken, zu denen etwa die Membranbeschichtung, die Stack-Herstellung und der Brennstoffzellen-Aggregatebau gehören, lässt das Unternehmen wissen.
Empfindliche Materialien im Großserientakt verarbeiten
Der Grund ist, dass sich die üblichen Produktionsverfahren nicht so einfach auf die weitaus komplexere Fertigung der sehr sensiblen Stacks, also Stapeln aus Brennstoffzellen, übertragen lassen. Viele Komponenten könne man dafür nur im Mikrometerbereich bearbeiten, weil sie so filigran seien. Und die geringsten Verunreinigungen können die Effizienz oder Funktion der Brennstoffzellen verschlechtern, heißt es weiter. Deshalb braucht es zur Herstellung schon mal einen Sauberraum mit gefilterter Luft. Auch die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit müssten konstant gehalten werden, weil Schwankungen zu Materialveränderungen führen würden. Das kann Folgeprozesse stören oder erschweren, erklärt Daimler Truck. Damit die größte Hürde, kurze Taktzeiten bei der Herstellung, überwunden werden kann, schaut man sich Produktionsprozesse aus der flott arbeitenden Verpackungsmittelindustrie näher an, verraten die Stuttgarter.
Daimler setzt auf Joint Venture mit Volvo
Seit April bestehe mit der Volvo-Group eine noch nicht bindende Absicht für ein Joint Venture, durch das die Serienreife Entwicklung und Vermarktung von Brennstoffzellen-Systemen für schwere Nutzfahrzeuge zum Ziel hat, sagt Daimler. Auch die Brennstoffzellenproduktion ist darin vereinbart. Das Endziel, gesetzt für die zweite Hälfte dieses Jahrzehnts, ist, dass man schwere Brennstoffzellen für Nutzfahrzeuge für den anspruchsvollen und schweren Fernverkehr im Portfolio anbieten kann.
Damit das Joint Venture möglich werde, habe man alle konzernweit vorhandenen Brennstoffzellen-Aktivitäten im Rahmen der kürzlich in Nabern gegründeten Daimler-Truck-Fuel-Cell-Tochter gebündelt.
Auch Rolls-Royce soll mit ins Brennstoffzellen-Boot
Konkrete Chancen zur Kommerzialisierung der Brennstoffzellentechnik durch das geplante Joint Venture zeige die von Daimler Truck und dem britischen Technologiekonzern Rolls-Royce plc geplante Kooperation im Bereich stationärer Brennstoffzellensysteme. Der Geschäftsbereich Power Systems von Rolls-Royce plant, für die von ihm entwickelten und vertriebenen Notstromgeneratoren der Produktmarke MTU, wie es heißt, in Rechenzentren zukünftig auf die Brennstoffzellensysteme aus dem geplanten Joint Venture der Schweden und Stuttgarter und die langjährige Expertise von Daimler auf diesem Gebiet zu setzen. Bis Ende des Jahres soll ein umfassender Kooperationsvertrag ausgearbeitet und unterzeichnet werden.
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