Messen Große Messen eröffnen Möglichkeiten in Japan

Autor Stéphane Itasse

Als einer der führenden Industriestandorte der Welt hat Japan auch eine entsprechend große Messelandschaft. Viele Veranstaltungen kommen dabei auf vergleichbare oder größere Besucherzahlen als ihre Pendants in Deutschland.

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Deutsche Aushängeschilder wie Schunk dürfen auf der Messe Jimtof ebenfalls nicht fehlen.
Deutsche Aushängeschilder wie Schunk dürfen auf der Messe Jimtof ebenfalls nicht fehlen.
(Bild: Sonnenberg)

Japan International Machine Tool Fair, abgekürzt Jimtof, heißt das Schaufenster der japanischen Werkzeugmaschinenbranche. Auf der Messe, die seit 1962 alle zwei Jahre und seit dem Jahr 2000 durchweg in Tokio stattfindet, präsentieren sich neben den Werkzeugmaschinenherstellern von Weltrang wie DMG Mori, Mazak, Okuma oder Makino auch Anbieter von Antriebstechnik, CAD/CAM-Systemen, Fertigungsautomatisierung, Mess- und Prüftechnik, Hydraulik, Pneumatik oder Präzisionswerkzeugen.

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Organisiert vom Verband Japan Machine Tool Builders' Association auf dem Messegelände Big Sight, kamen zur Ausgabe vom 30. Oktober bis 4. November 2014 (die Zahlen für die Ausgabe vom 7. bis 22. November 2016 liegen noch nicht vor) insgesamt 136.196 Fachbesucher. Davon stammten allerdings nur 10.527 aus dem Ausland, das entspricht einem Anteil von 7,7 %. Zum Vergleich: Bei der AMB in Stuttgart liegt er bei etwa 16 %, bei der EMO in Hannover sogar bei fast einem Drittel. Auch die Metav kommt recht regelmäßig auf mehr als 10 %.

Bei der Veranstaltung präsentierten sich insgesamt 865 Aussteller aus 25 Ländern auf einer Fläche von 82.660 m². Mit 254 ausländischen Unternehmen lag hier der Anteil deutlich höher als bei den Besuchern. Aus Deutschland waren 2016 unter anderen Kuka, Schunk, Trumpf oder Siemens präsent (siehe auch Artikel „Den japanischen Wurzeln von DMG Mori auf der Spur“ in MM 6/2017, Seite 24 bis 26).

Eigene Messe wendet sich an Japans Werkzeug- und Formenbau

Wer die Zielgruppe der Werkzeug- und Formenbauer in Japan angehen möchte, kann sich das Messetrio aus Intermold, Die & Mold Asia und Japan Metal Stamping Technology ansehen. Die Intermold deckt dabei die gesamte Prozesskette des Werkzeug- und Formenbaus ab, wie der Veranstalter Japan Die & Mold Industry Association berichtet. Besucher finden von Werkzeugmaschinen über Präzisionswerkzeuge, Werkstoffe, Messtechnik, CAD-, CAM- oder CAE-Systeme bis hin zu Robotern und Automation alles für die Branche. Neu aufgenommen wurde bei der jüngsten Ausgabe das Thema 3D-Druck – nicht zuletzt als Besuchermagnet.

Die Die & Mold Asia schließt sich in der Prozesskette an; hier zeigen die Aussteller ihre Werkzeuge und Formen, aber auch Normalien und Erzeugnisse, die mit ihren Werkzeugen und Formen hergestellt wurden. Auf der Japan Metal Stamping Technology schließlich präsentieren Hersteller und Anwender von Umformmaschinen aller Art – von Stanzpressen über das Presshärten, Servopressen, Transferpressen bis hin zu Schmiedepressen – ihre Erzeugnisse und Verfahren. Die Messe finden seit 1989 jährlich statt, und zwar in den geraden Jahren in Osaka, in den ungeraden Jahren in Tokio. Bei der jüngsten Ausgabe vom 20. bis 23. April 2016 im International Exhibition Center Osaka zählten die Organisatoren 47.756 Fachbesucher. Diese trafen auf 440 Aussteller, die eine Bruttofläche von 19.360 m² belegten. Im Jahr 2017 finden die drei Messen vom 12. bis 15. April statt.

Messe Manufacturing World findet gleich drei Mal im Jahr statt

In gleich drei Städten und somit drei Mal im Jahr findet die Veranstaltung Manufacturing World statt. Den Auftakt macht 2017 die Manufacturing World Nagoya vom 12. bis 14. April, es folgt die Manufacturing World Japan in Tokio vom 21. bis 23. Juni und schließlich die Manufacturing World Osaka vom 4. bis 6. Oktober. Im Mittelpunkt stehen Themen, die in allen drei Städten gleich sind. So deckt die Design Engineering & Manufacturing Solutions Expo (DMS) IT-Themen wie CAD, CAE, ERP oder Produktionssysteme ab; die Mechanical Components & Materials Technology Expo (M-Tech) zeigt mechanische Bauteile aller Art. In Osaka und Nagoya kommt noch die Factory Facilities & Equipment Expo (Factex) hinzu, auf der alles zum Thema Fabrikinstandhaltung zu sehen ist. Nagoya bietet 2017 erstmals auch die Aerospace Technology & Components Expo an, während Tokio mit der Medical Device Development Expo und der 3D & Virtual Reality Expo eigene Schwerpunkte setzt. Bei der Messe in Tokio kamen im vergangenen Jahr 2318 Aussteller und 87.285 Besucher zusammen, für Osaka berichtet der Messeveranstalter Reed Exhibitions Japan von 35.908 Besuchern und für Nagoya von 29.236.

Ein weiterer Höhepunkt im japanischen Messekalender ist nicht zuletzt die International Robot Exhibition (Irex), die auch die starke Stellung Japans als Produktionsstandort für Roboter widerspiegelt. Organisiert von der Japan Robot Association (Jara) und der Tageszeitung Nikkan Kogyo Shimbun, findet die Messe alle zwei Jahre in Tokio statt. Bei der jüngsten Ausgabe vom 2. bis 5. Dezember 2015 kamen 121.422 Besucher zu den 446 Ausstellern. Damit ist die Veranstaltung nach Angaben der Organisatoren die größte Robotermesse der Welt. Die nächste Irex ist vom 29. November bis 2. Dezember 2017.

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