Abwasserbehandlung Kreislaufführung als Alternative zur Prozesswasserentsorgung
Haben Sie in Ihrem produzierenden Betrieb Abwasser, das Sie nicht in die Kanalisation einleiten dürfen? Was passiert damit? Häufig wird das Abwasser von spezialisierten Firmen abgeholt und entsorgt. Das ist unkompliziert und stört den hausinternen Produktionsablauf nicht. Aber genau an dieser Stelle gibt es erhebliche Einsparpotenziale.
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Bei hausinterner Aufbereitung von Prozesswasser lassen sich mehr als 70 % Kosten einsparen. Wer zum Beispiel jährlich 2000 m³ industrielle Abwässer aufbereitet statt entsorgt, kann in zehn Jahren mehr als 1.000.000 Euro einsparen. Somit rechtfertigt das Einsparpotenzial fast immer Investitionen in Wasseraufbereitungsanlagen.
Doch es stellt sich die Frage, welche Aufbereitungsanlage die richtige für den eigenen Betrieb ist. Am Markt gibt es viele Anbieter, die unterschiedliche Techniken anbieten, alle mit spezifischen Stärken und Schwächen. Die Vielfalt des Angebots macht die Auswahl schwierig.
Die üblichen Verfahren zur Aufbereitung im Vergleich
Eine Übersicht hilft: Die am häufigsten angewandten Verfahren für die Aufbereitung von industriellem Prozesswasser sind chemisch-physikalische Spaltanlagen, Membrananlagen und Vakuumdestillationssysteme.
- In chemisch-physikalischen Anlagen wird das Prozesswasser in geeigneter Reihenfolge mit Chemikalien versetzt, sodass die Verunreinigungen als Feststoffe ausfallen. Die Feststoffe werden abfiltriert und entsorgt. Alternativ oder ergänzend werden Verunreinigungen über Ionentauscherkolonnen abgetrennt. Das Filtrat kann in der Regel in die Kanalisation eingeleitet werden.
- In Membrananlagen wird das Prozesswasser über wasserdurchlässige Membranen filtriert. Die Verunreinigungen werden zurückgehalten und in flüssiger Form entsorgt. Das Filtrat kann in der Regel in die Kanalisation eingeleitet werden.
- In Vakuumdestillationsanlagen wird das verunreinigte Wasser unter Vakuum verdampft. Die Wärmeenergie des entstehenden Dampfes wird verwendet, um das zulaufende Prozesswasser zu verdampfen, daher sind die Anlagen sehr energieeffizient. Das entstehende Destillat kann in der Regel im Kreislauf geführt werden. Die Verdampfungsrückstände werden entsorgt.
In einigen Fällen gibt es für das aufzubereitende Prozesswasser nur eine optimale Methode, die sich über die anfallende Menge und den Grad der Verunreinigung des Wassers bestimmen lässt. Sollte die Schmutzfracht fast ausschließlich anorganischer Art sein, lassen sich Membranfiltrationsverfahren ausschließen, weil sie zu aufwendig sind.
Verfahren sorgfältig gegeneinander abwägen
Die Vakuumdestillation ist dann nicht geeignet, wenn das Prozesswasser Latex, Lack, Farbe oder Eiweiß enthält. Abbildung 1 zeigt, dass es einen großen Bereich gibt, in dem alle aufgeführten Verfahren anwendbar sind. In diesem Bereich gilt es, die Verfahren sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Qualitätsanforderungen als wichtigstes Kriterium
Um die Kriterien für die Auswahl des Verfahrens festzulegen, gilt es zunächst, die Rahmenbedingungen festzulegen. Das wichtigste Kriterium ist die Qualität des aufbereiteten Wassers. Die Qualitätsanforderungen sind die Basis für die Betrachtung aller folgenden Kriterien. An erster Stelle im Verfahrensvergleich stehen natürlich die Kosten. Neben den Investitionskosten gilt es aber auch, die Betriebskosten zu betrachten. Was nützt ein niedriger Preis, wenn hohe Betriebskosten diesen Vorteil schnell wieder auffressen?
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