Zulieferer Pressebericht: Mahle vor Verkauf von BHTC
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Der Autozulieferer Mahle erwirtschaftete zuletzt kaum noch Gewinn. Der Verkauf des Joint Ventures BHTC soll dem Konzern dringend benötigtes Kapital bringen, berichtet die „Wirtschaftswoche“.

Mahle erwäge mehrere Geschäftsteile zu verkaufen – unter anderem das Gemeinschaftsunternehmen Behr-Hella Thermocontrol (BHTC), berichtet das Magazin „Wirtschaftswoche“. Ein Interessent könnte das taiwanesische Unternehmen AU Optronics sein, heißt es weiter.
Mahle und Hella (heute: Forvia) halten je die Hälfte der Anteile an BHTC. Forvia wolle sich nicht zum Vorgang äußern schreibt das Wirtschaftsmedium. Seitens Mahle werde auf die fortlaufende Transformation des Stuttgarter Zulieferers verwiesen. BHTC stellt Klimageräte her, beschäftigt weltweit über 2.800 Mitarbeiter und setzte im Jahr 2021 circa 500 Millionen Euro um.
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Als mögliche Gründe nennt die Wirtschaftswoche die anhaltend schlechter werdende finanzielle Situation bei Mahle. Zwar habe sich der Konzernumsatz in der vergangenen Dekade nahezu verdoppelt – unter den weltweit größten Zulieferern liegt Mahle auf Platz 24 – doch unter dem Strich bleibe immer weniger übrig. Für das Geschäftsjahr 2022 drohe gar ein Minus in der Bilanz. Das Wirtschaftsmedium berichtet über erste Probleme mit den Hausbanken der Stuttgarter. Demnach wollte Mahle eine Kreditlinie vorzeitig verlängern, was die Banken abgelehnt haben sollen.
Im Jahr 2018 ist Mahle bereits aus einem weiteren Joint Venture mit Hella ausgestiegen: HBPO. Der als Hella Behr Plastic Omnium gegründete Zulieferer gehört mittlerweile zu 100 Prozent Plastic Omnium.
Mal wieder neue Vorstände bei Mahle
Neben dem hohen Druck auf das Kerngeschäft von Mahle – Kolben für Verbrennungsmotoren – hatte das Unternehmen in der jüngsten Vergangenheit mehrere Wechsel in der Geschäftsführung zu bewältigen. Seit November sind Arnd Franz Vorstandsvorsitzender und Markus Kapaun Finanzvorstand des Zulieferers.
Zwar hat Mahle einen E-Motor für Fahrzeuge entwickelt und jüngst einen größeren Auftrag für E-Kompressoren verkündet, doch die neuen Produkte haben noch keinen sichtbar positiven Effekt auf die Unternehmensbilanz – und offenbar sind auch die Geldgeber vom Erfolg der Transformation nicht vollends überzeugt.
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