Brennstoffzellen-History Mercedes-Benz glaubt seit 30 Jahren an die Brennstoffzelle
Der Startschuss für die Brennstoffzellen-Entwicklung beim OEM mit dem Stern hallte bereits Anfang 1991 durch die Welt. Nach drei Jahren schon, rollte das erste alltagstaugliche Wasserstoff-Fahrzeug.
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Die Automobilität wird bekanntlich immer elektrischer. Damit man am Zug der Brennstoffzelle nicht nur die Schlusslichter sieht, setzt Mercedes-Benz jetzt und in Zukunft auf eine mehrgleisige Fahrt in diese Richtung. Man biete deshalb insbesondere bei den Pkw und mit stetig wachsenden Anteilen batterieelektrische Fahrzeuge sowie Plug-in-Hybridmodelle an. Und auch die Nutzfahrzeuge der Daimler Truck AG werden, wie es weiter heißt, die Brennstoffzelle als Energielieferant für den elektrischen Antrieb erhalten. Das soll ergänzend zu rein batterieelektrisch angetriebenen Lastwagen und Bussen erfolgen. Die Lkw werden in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts in Serie gehen und Kundenerprobungen sind für 2023 geplant, betont das Unternehmen. Was Linienbusse für den Stadtverkehr angeht, so stehen Kundeneinsätze im Realversuch ebenfalls bevor. Die Brennstoffzelle ist, dabei als ein kleines Kraftwerk an Bord anzusehen, dass den Strom aus Wasserstoff herstellt. Für den Autobauer ist das aber nichts Neues, denn seit gut 30 Jahren forscht man an dieser Antriebsalternative. Hier ein Rückblick:
Mit der PEM-Brennstoffzelle könnte es klappen – aber...
Es ist die Ära des „Integrierten Technologiekonzerns“. Unter diesem Leitbild vereint die damalige Daimler-Benz AG mehrere Unternehmen unterschiedlicher Branchen. So bereichern beispielsweise Gebiete wie Digital-Know-how und Computerelektronik, aber auch die Raumfahrt den Wissenspool des Konzerns. Das zahlt sich natürlich auch für das angestammte Gebiet Automobiltechnik aus.
Dornier entwickelt Systeme für die bemannte Raumfahrt, unter anderem eine zur Energieversorgung genutzte AFC-Brennstoffzelle (Alkaline Fuel Cell). Und in den 1980er-Jahren kam eine neue Brennstoffzellentechnologie auf, die protonenleitende PEM-Brennstoffzelle (Proton Exchange Membrane Fuel Cell, PEMFC). Ihr Vorteil ist es, dass sie unter vergleichsweise niedrigen Temperaturen (zwischen 60 und 120 °C) Leistung bringt. Deshalb ist sie als Energiewandler in Elektroautos durchaus einsetzbar. Und genau das schlagen die Entwickler auch vor! Leider stießen sie zunächst auf Vorbehalte – die Zeit schien offenbar noch nicht reif dafür...
Schließlich wurde doch noch entwickelt...
Rückenwind bekommt das Vorhaben dann 1991 von Prof. Hartmut Weule, der kurz zuvor die Leitung des Forschungsbereichs von Daimler-Benz übernommen hat. Er ist zwar skeptisch was den Einsatz der Brennstoffzelle im Automobil angeht, hat jedoch Zutrauen in die Einschätzung seiner Experten. Nun wurde der Projektvorschlag akzeptiert. Die Entwicklung eines Brennstoffzellen-Aggregats für ein Elektrofahrzeug war beschlossene Sache. Genau am 25. Februar 1991 beginnt mit einem Projektvorschlag der damaligen Konzerngesellschaft Dornier GmbH in Friedrichshafen die Entwicklung eines Brennstoffzellen-Aggregats, das als Antrieb für ein Elektrofahrzeug dienen soll.
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