Fanuc auf der LASYS 2016 Roboter-Duo schneidet Rohre in 3D

Redakteur: Peter Königsreuther

Wie bei der Eröffnung der 5. LASYS verkündet wurde, stellt Fanuc Deutschland erstmals auf der internationalen Lasermesse in Stuttgart aus. Am Stand simulierte man in einer Demo-Zelle das Zusammenspiel zweier Roboter für die präzise, RFID-unterstützte 3D-Rohrbearbeitung per Fanuc-3-kW-Faserlaser YLR, der dort erstmals gezeigt wurde.

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Premiere für Fanuc Deutschland auf der LASYS 2016: Zwei Roboter demonstrieren die effektive Kollaboration zwischen Scanner-Greifer- und Bearbeitungsroboter, der mit dem Fanuc-Faserlaser YLR mit 3 kW Leistung zur 3D-Rohrbearbeitung ausgestattet ist.
Premiere für Fanuc Deutschland auf der LASYS 2016: Zwei Roboter demonstrieren die effektive Kollaboration zwischen Scanner-Greifer- und Bearbeitungsroboter, der mit dem Fanuc-Faserlaser YLR mit 3 kW Leistung zur 3D-Rohrbearbeitung ausgestattet ist.
(Bild: Königsreuther)

Zum ersten Mal ist der Faserlaser YLR von Fanuc auf der Lasys zu sehen, wie Fanuc betont. Gezeigt wird auf der LASYS 2016 aus der modularen Baureihe YLR ein Lasermodell mit 3 kW Leistung. Diese Baureihe umfasse derzeit Modelle zwischen 2 und 6 kW. Die Abstufung ergibt sich laut Fanuc aus dem parallelen Angebot von CO2-Lasern, so dass es zu jeder Leistungsstufe eine alternative Strahlquelle gibt und zwischen zwei Techniken ausgewählt werden kann.

Die Steuerung ist das Rückgrat

„Wir bieten zwei Technologien, die im System austauschbar sind“, erklärte Michael Kuhn, der bei Fanuc Europe alle Laseraktivitäten kommerziell und technologisch unterstützt, während der Eröffnungspressekonferenz. Zum integrierten Laserpaket gehörten außer dem leistungsstarken und energieeffizienten Laser, in erster Linie die Steuerung in den beiden Varianten 30i-LB und 31i-LB plus die Servoantriebstechnik, die in Bearbeitungsmaschinen beispielsweise als Tischantrieb eingesetzt werde.

Schunk- und Precitec-Know-how unterstützen

Die Stars beim Messeauftritt sind zwei Fanuc-Roboter, die in einer an die Praxis angelehnten Demozelle mit dem YLR-Faserlaser das Schneiden von 3D-Rohrausschnitten simulieren. Die beiden Roboter sind in Dual-Arm-Technik verbunden, wie es weiter heißt. Ein Roboter trägt Schunk-Greifer, lokalisiert ein Rohrstück via Fanuc-Visionsystem und hält es dem zweiten Roboter zur Bearbeitung hin. Letzterer ist mit einem Precitec-Schneidkopf ausgerüstet.

Punktet bei dünnen Blechen enorm

Der Faserlaser von Fanuc arbeitet mit einer Wellenlänge von 1,064 μm. Damit ließen sich bei Blechstärken unter 1 mm deutlich schnellere Zykluszeiten erreichen als mit einem CO2-Laser. Bei Blechstärken von 4 bis 5 mm liegen beide Laser gleichauf, sagt Fanuc. Bei darüber liegenden Dicken ist der CO2-Laser in seinem Element, heißt es. Der Geschwindigkeitsvorteil lasse sich dabei um so ausgeprägter nutzen, je steifer die Maschine insgesamt konstruiert ist. Hier leistet die CNC mit kurzen Lageregel-Takten und Interpolationszeiten beste Dienste, wie Kuhn betont. Mit der Einführung des Faserlasers komme Fanuc auch den Maschinenentwicklern entgegen, deren Konzeption die flexible Strahlführung eines solchen Lasers vorsieht.

Energieeffizienz ist obligatorisch

Für den Faserlaser spriche sein effizienter Umgang mit der eingesetzten Energie: Geht schon der aktuelle CO2-Laser von Fanuc sparsamer mit Energie um als das Vorgängermodell, wandelt der YLR-Faserlaser ganze 30 % der eingesetzten Energie in Strahlenergie um, wie Fanuc anmerkt.

Michael Kuhn ergänzt: „Wir wollen unseren Kunden in jedem Bereich ein Plus bieten, ein Plus an Komfort und ein Plus an Technologie.“ Dabei sehe sich Fanuc keineswegs als reiner Laser-Lieferant. „Wir wollen über die Funktionalität unserer Lasersysteme ins Gespräch und ins Geschäft kommen,“ so Kuhn. Welche Auswahl der Kunde dann treffe, bleibe seine Entscheidung.

Anderes Systeme einfach einbinden

Einen interessanten Zusatznutzen bietet Fanuc nach eigenen Worten mit der „Robot Connection Function“: Nichts ist einfacher, heißt es, als einen Beladeroboter in ein auf einer Fanuc-CNC basierendes System einzubinden. Denn die Kommunikation mit dem Roboter laufe direkt aus der Steuerung heraus. Eine eigene, gar zusätzliche Schnittstelle müsse also nicht eingerichtet werden. Reichte bislang der interne I/O-Link zur Datenübertragung, basieren die Kommunikation und der Datenaustausch zwischen Antrieben und Servoverstärkern mit der CNC nun auf dem Fanuc Serial Servo Bus (FSSB), wie es heißt.

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