Modularisierung Siemens baut Windkraftanlagen nach Plattformstrategie
Zusammen mit einer neuen Offshore-Windkraftanlage SWT-4.0-130 hat Siemens auch eine Plattformstrategie für seine Windenergieanlagen vorgestellt. Alle Siemens-Windturbinen werden künftig unter dem Dach einer von vier Produktplattformen gebündelt. Ziel der Plattformstrategie ist die Standardisierung und Modularisierung der Produkte, wie Siemens mitteilt.
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Das neue Plattformkonzept ist laut Siemens ein weiterer Schritt zur Industrialisierung in der Windbranche. Nach dem Vorbild der Automobilindustrie würden alle Windturbinen unter dem Dach einer Produktplattform gebündelt. Jede Anlage bestehe aus fünf oder sechs Modulen, die innerhalb einer Plattform bei unterschiedlichen Anlagen zum Einsatz kommen.
Siemens will Kosten für Windkraftanlagen mit Plattformstrategie senken
„Durch die Standardisierung und Modularisierung innerhalb unserer Produktplattformen können wir die Produktions- und Logistikkosten senken. Dies bringt uns unserem Ziel, die Windenergie unabhängig von Subventionen zu machen, einen großen Schritt näher“, sagte Henrik Stiesdal, Chief Technology Officer der Division Wind Power im Siemens-Sektor Energy.
Jede von Siemens angebotene Windkraftanlage gehört künftig einer der Plattformen „Siemens G2“, „Siemens G4“, „Siemens D3“ oder „Siemens D6“ an. Der Name der jeweiligen Plattform ergebe sich aus einer Kombination der Antriebstechnik und der Leistungsklasse der Windkraftanlagen. Plattformen mit Getriebe würden mit dem Buchstaben "G" gekennzeichnet (geared), während Produktplattformen ohne Getriebe das Präfix "D" erhielten (direct drive). Mit einer Leistung von 4 MW gehöre die neue SWT-4.0-130 ebenso wie das Vorgängermodell SWT-3.6-120 zur Siemens-G4-Plattform.
Neue Offshore-Windkraftanlage SWT-4.0-130 baut auf der bewährten SWT-3.6 auf
Die neue Windkraftanlage SWT-4.0-130 hat eine Kapazität von 4 MW und einen Rotordurchmesser von 130 m. Sie sei eine Weiterentwicklung der SWT-3.6, der weltweit am häufigsten verkauften und installierten Offshore-Windturbine.
Bei der neuen Siemens-Windturbine SWT-4.0-130 kommen sämtliche Schlüsseltechniken der 3,6-MW-Anlage zum Einsatz, wie es heißt. Maschinenhaus und Turm seien weiterentwickelte Varianten der 3,6-MW-Windturbine. Die Rotorblätter seien nach dem Integral-Blade-Verfahren von Siemens aus einem Guss und ohne Klebestellen gefertigt.
Neues Siemens-Rotorblatt setzt Maßstäbe für Offshore-Windkraftanlagen
Das neue Rotorblatt B63 mit einer Länge von 63 m ist nach Angaben von Siemens das längste und technisch am weitesten entwickelte Rotorblatt in der 4-MW-Klasse. Wenn das B63 rotiert, überstreicht es eine Fläche von der Größe von nahezu zwei Fußballfeldern.
Aufgrund einer optimierten Ankopplung von Blattkante und -gewinde reagietren aeroelastische Blätter flexibler auf hohe Windlasten und federten diese ähnlich wie Stoßdämpfer bei Autos ab. Dank dieser Technik könnten längere Rotorblätter zum Einsatz kommen, was die Windausbeute und damit den Ertrag der Anlage steigere.
Seit Dezember 2012 läuft laut Siemens der Prototyp der SWT-4.0-130 im dänischen Østerild im Testbetrieb. Die Serienproduktion der SWT-4.0-130 soll im Jahr 2015 aufgenommen werden. „Mit der Entwicklung der SWT-4.0-130 steigern wir die Energieausbeute gegenüber der SWT-3.6-120 um bis zu 15 %“, meint Stiesdal.
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