Antriebsinnovationen Smarte Motorschieber mit Kraft und Umweltschon-Effekt

Von Fabian Rothermich

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Wumo hat mit einem E-Motorschieber, also einem elektromechanischen Aktuator, eine umweltschonende Antriebsalternative zur Hydraulik entwickelt. Er erreicht Kräfte bis zu 10 t und ist somit nicht nur für den Werkzeug- und Formenbau interessant.

Mit den E-Schiebern senkt man den CO­2­-Ausstoß und leistet somit einen Beitrag zur Dekarbonisierung.
Mit den E-Schiebern senkt man den CO­2­-Ausstoß und leistet somit einen Beitrag zur Dekarbonisierung.
(Bild: Chimerical GmbH)
  • Als Alternative zur Hydraulik hat Wumo die elektrischen Schieber der Baureihe GSG entwickelt. Sie stehen den hydraulischen Pendants beim Erzeugen der Axialkraft in nichts nach.
  • Neben der ölfreien Umgebung soll der E-Motorschieber auch mit seiner Wiederholgenauigkeit und der kompakten Bauweise überzeugen.
  • Aufgrund des elektrischen Systems spart der Schieber Energie und damit CO2 sowie Wartungsaufwand. Damit amortisieren sich laut Hersteller die höheren Anschaffungskosten schnell.

Hydraulische Schieber sind eine Sonderform hydraulischer Zylinder. Sie wurden für besondere Einsatzbedingungen im Formenbau und der Verpackungsmaschinenindustrie, entwickelt. Sie sind oft dort zu finden, wo eine hohe Axialkraft benötigt wird, die in vielen Einsatzfällen nicht mittig zur Wirkung gebracht werden kann. Ihre Besonderheit besteht darin, dass sie im Gegensatz zu hydraulischen Zylindern auch Querkräfte, Biegemomente und sogar Drehmomente aufnehmen können. Selbst unter diesen ungewöhnlichen Belastungsarten funktionieren sie sicher. Die in den meisten Anwendungen erforderlichen Führungen sind im Schieber direkt mit dem hydraulischen Zylinder verbaut. Das macht die Systeme kompakt, weshalb sie sich im Formenbau und in der Verpackungsindustrie bewährt haben. Doch Künstliche Intelligenz (KI) in Kombination mit Industrie 4.0 und die damit verbundene Digitalisierung in den Fabrikhallen, wird auch in der Antriebstechnik für industrielle Prozesse, zukünftig Veränderungen bewirken. Und die Weiterentwicklungen in der Motoren- und Antriebstechnik erlauben heute den Betrieb elektromechanischer Aktoren in der gleichen kompakten Bauform, mit der die oben beschriebenen hydraulischen Schieber überzeugen. Je nach Bauart erreichen sie Kräfte von 1 bis 10 t.

Angeboten werden die E-Schieber der GSG-Baureihe von Wumo als komplettes Antriebssystem, bestehend aus E-Schieber und elektronischer Reglereinheit. So sie autark betrieben, oder von einer übergeordneten SPS angesteuert werden. Gesteuert werden Hub, Beschleunigung, Geschwindigkeit und Kraft. Die entsprechenden Schnittstellen (Profinet, Profibus, IO-Link, et cetera) können flexibel auf die Kundenanforderungen zugeschnitten werden. Möchte der Anwender die E-Schieber in Anlagen mit bestehenden Reglern integrieren, funktioniert das System auch nur mit dem elektromechanischen Antrieb und wird eben ohne Reglereinheit angeboten. Die benötigten Motordaten und Lastbereiche werden für die Inbetriebnahme dann auch zur Verfügung gestellt. Die direkte Auswertung von Prozessgrößen ist auch kein Problem.

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Kompakte Kraftmeier mit einigen Vorteilen

Bei der Erzeugung der Axialkraft und deren Höhe, stehen E-Motorschieber den hydraulischen Pendants in nichts nach (bezogen auf etwa 150 bar Öldruck). Häufig können wegen der besonders flexiblen Ansteuerung jedoch kurzzeitig höhere Spitzenmomente und eine höhere Axialpresskraft ausgenutzt werden, als mit vergleichbaren hydraulischen Varianten.

E-Motorschieber, auch bekannt als elektromechanische Aktuatoren, bestehen in der Regel aus einem Spindelgetriebe und einem Servoantrieb. Die Integration der Führungen durch das Antriebsgehäuse und der Servoantrieb, stellen einen ebenso kompakten wie guten Ersatz für hydraulische Schieber dar. Das aufwendige Verlegen von komplexen Ölleitungen, das Betätigen sperriger Steuerventile, Pumpen und Drucktanks et cetera entfällt dabei. Leckagen in den Hydrauliksystemen gibt es folglich nicht, und auch das mit der Zeit beginnende Verspröden der Anschlussleitungen ist passé. In den meisten Anwendungen arbeiten E-Motorschieber deutlich leiser als ihre hydraulischen Geschwister und bringen dem Anwender mit Blick auf die Nutzungsdauer deutlich wirtschaftliche Vorteile.

Wiederholgenauere und präzisere Bewegungsabläufe

Besonders zu erwähnen sind die technischen Vorteile der hier vorgestellten neuen E-Motorschieber: Außer dem großen Leistungsbereich zum Beispiel bei langsamer Bewegung mit hoher Kraft, sowie bei schneller Bewegung mit kurzer Impulskraft, können auch einfache Programmierfolgen von einem E-Motorschieber abgefahren werden. Innerhalb des Bewegungsraumes können alle Positionen mit einer Genauigkeit von 0,01 mm angefahren und kontinuierlich wiederholt werden. Besonders die Wiederholgenauigkeit zeichnet diese Systeme gegenüber den bisher verwendeten hydraulischen Systemen aus. Der Einfluss der verwendeten Öle auf die Bewegung zum Beispiel veränderlicher Viskosität bei höheren Temperaturen, sowie die Verschmutzungen im Öl, beeinflussen die Leistungsfähigkeit der Schieber nicht.

Wer E-Motorschieber nutzt, kann „Druck ablassen“

Störfaktoren, wie sie etwa die Verschmutzung des Hydrauliköls und dessen veränderliche Viskosität bei höheren Temperaturen mit sich bringen, müssen bei E-Motorschiebern auch nicht in Kauf genommen werden.

Sie arbeiten deshalb durchgängig mit präzisen Toleranzen. Der Verschleiß ihrer Antriebselemente lässt sich unter den bekannten Betriebsbedingungen berechnen und vorhersagen. Je nach Anwendungen können elektromechanische E-Motorschieber auch beliebige Bewegungsabläufe ausführen.

Die hier vorgestellten Schieber sind im Einsatz außerdem wesentlich ökologischer als hydraulische Systeme. Außer dem bereits angesprochenen Verzicht auf bedenkliche hydraulische Öle und durch ein Ende von Leckagen, zeichnen sich elektromechanische respektive elektromagnetische Systeme noch durch einen deutlich höheren Wirkungsgrad aus. Denn die direkte Umwandlung der elektrischen Energie in Bewegungsenergie ist dem hydraulischen System, welches über einen Elektroantrieb erst einen Öldruck aufbauen muss, deutlich überlegen. In den meisten Anwendungen ergibt sich ein nicht zu verachtendes Energieeinsparpotenzial zu vergleichbaren hydraulischen Systemen. Vor allem auch deshalb, weil elektromagnetische Systeme nur dann Energie bedürfen, wenn sie in Bewegung sind. Hydraulische Systeme aber müssen für eine optimale Regelbarkeit stets unter einem konstanten Öldruck stehen, der oft nur durch kontinuierlich laufende Elektropumpen aufrechterhalten werden kann. Für ihr ledigliches Bereitstehen benötigen E-Motorschieber aber fast keine Energie.

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