Werkstoff-Forschung Stahlkocher verstärkt Forschung bei Materialien
Die Salzgitter AG gehört zu den beiden führenden Stahlherstellern in Deutschland. Jetzt wird dort auch in der Weiterverarbeitung der Materialien kräftig geforscht. Dazu beitragen soll die konzerneigene Salzgitter Mannesmann Forschungs GmbH, die kürzlich in Salzgitter ihr neues Technikum eröffnete.
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Innerhalb der Salzgitter AG gilt sie als zentrales Forschungsunternehmen - die Salzgitter Mannesmann Forschungs GmbH. Mit rund 300 Mitarbeitern die wiederum in sechs Hauptabteilungen untergliedert sind betreibt sie umfangreiche Forschungs- und Entwicklungsarbeit rund um den Werkstoff Stahl. Geforscht wird in Salzgitter und Duisburg.
11 Mio. Euro zur Erforschung von Stahl-Werkstoffen investiert
In den Forschungsbereich in Salzgitter wurde jetzt mit rund 11 Mio. Euro kräftig investiert. „Damit stärken wir unsere Stellung als Premiumanbieter von Stahlwerkstoffen“, erläutert Dr. Wolfgang Leese, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG.
Die Forschungs- und Entwicklungs-Aktivitäten konzentrieren sich dabei im wesentlichen auf die Schlüsselbereiche:
- Entwicklung neuer Werkstoffe und Anwendungsfelder
- Prozesse zur Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von metallischen Werkstoffen
- Material- und Bauteilcharakterisierung einschließlich Prüfverfahren
- Anwendungstechnik der Bauteilauslegung mit Umformtechnik bis hin zu den Fügetechniken
- Oberflächentechnik mit Veredelungssystemen und ihrer Charakteristik vom Erscheinungsbild bis zur Korrosion und
- Automatisierungs- und Prüftechnik mit Bau von zerstörungsfreien Prüfanlagen.
Mit der Fertigstellung des neuen Technikums können jetzt alle wesentlichen Prozesse und Verfahren der Stahlproduktion, angefangen von der Metallurgie, über die Walztechnik und die Oberflächentechnik, bis hin zur Verarbeitung der Stahlwerkstoffe praxisnah abgebildet werden. „Jetzt können wir die Prozesse und Produkte auch schneller und effizienter entwickeln und die daraus resultierenden Informationen zeitnah den Kunden und Partnern bereitstellen“, sagt Prof. Dr. Matthias Niemeyer, Geschäftsführer der Salzgitter Mannesmann Forschungs GmbH.
Neue Umformpresse zur Erforschung von Stahl-Werkstoffen

Kernstück des Technikums in Salzgitter ist eine nagelneue 1000-t-Dieffenbacher-Umformpresse, die vor allem für die Erforschung von Materialcharakteristiken sowie für Bauteilversuche und Kundenprojekt eingesetzt werden soll. Auch wenn die Presse wie eine normale Umformpresse aussieht, so hat sie doch einige Besonderheiten aufzuweisen, die sich die Stahlforscher gewünscht haben.
Dr.-Ing. Florian Luginger, Projektmanager bei der Dieffenbacher GmbH+Co.KG, schreibt ihr analytische Fähigkeiten zu. Grund dafür ist, dass die Presse speziell für Materialtests von hochfesten Stählen ausgelegt ist, deren Streckgrenze über 1200 N/mm2 liegt. Um solche Normprüfungen durchzuführen, bietet die Dieffenbacher-Highspeed-Presse eine geregelte und konstante Minimalgeschwindigkeit von 1 mm/s und das ohnen den Stick-Slip-Effekt.
Ein neues Versuchswalzwerk auf dem Untersuchungen zur Prozesskette Warmband und feuerverzinktem Kaltband laufen, ein Schmelztauchsimulator zur Forschung an Oberflächenlösungen sowie der Glühsimulator mit der Möglichkeit im Material stattfindende Vorgänge im Labormassstab abzubilden runden das gewaltige Investitionsvolumen ab. Niemeyer: „In der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung haben wir damit eine führende Position; Vorteil ist, dass bei uns unter einem Dach alle F&E-Aktivitäten gebündelt sind.“
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