Fraunhofer IWS in Dresden Stoffschlüssiges Fügen von Metall und Kunststoff jetzt auch ohne Klebstoff
Ein neues Verfahren zum Fügen verschiedener Materialien hat das Fraunhofer-Institut für Werkstoff- und Strahltechnik IWS aus Dresden entwickelt. Das sogenannte thermische Direktfügen verpresse laserstrukturierte Metallkomponenten mit thermoplastischen Teilen und erwärme diese Kombination dann lokal. Zu sehen unter anderem auf der JEC World 2018 in Halle 5A am Stand E46/56.
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Durch dieses Vorgehen schmilzt der Thermoplast, dringt in die Laserstrukturen des Metallteils ein und haftet dann sicher an dessen Oberfläche, sagen die IWS-Forscher. Eine eigens entwickelte Fügezange erzeuge so binnen Sekunden robuste Verbindungen. Das Verfahren nennen die „Heatpresscool-Integrative“ (HPCI). Es eigne sich vor allem dafür, um aufwändige Klebeprozesse zu ersetzen.
Nichts geht ohne effiziente Füge-Prozesskette
Moderner Leichtbau erfordert häufig die Kombination von Metall- mit Kunststoffteilen, sagen die Forscher. Für den Einsatz in der industriellen Fertigung seien zusätzlich effiziente Prozessketten notwendig, welche die Vorbehandlung und Fügetechnik auf den konkreten Lastfall hin abgestimmt in Einklang bringen müssten. Ebenso spielten Werkzeuge zur Prozesssimulation und Eigenschaftscharakterisierung eine wichtige Rolle. Eine neue Entwicklung des Fraunhofer IWS Dresden erfüllt diese Anforderungen gut, heißt es: Das HPCI vereine langjährige Erkenntnisse der Klebetechnik mit modernen systemtechnischen Entwicklungen auf dem Gebiet der Laser-Remotetechnologie. Damit schafften es die Forscher ihr selbstgesetztes Ziel, und zwar produktive Lösungen zum stoff- und formschlüssigen Fügen zu erarbeiten, zu erreichen.
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