Zerspanung im Flugzeugbau Verkettetes 5-Achs-Simultanfräsen mit Tripodenkopf

Autor / Redakteur: Nikolaus Fecht / Peter Königsreuther

In einem der modernsten Maschinenparks Europas haben sich Starrag-Maschinen mit Parallelkinematik bereits bewährt. Bei der nächsten Investition setzte der Flugzeugzulieferer Premium Aerotec wieder auf Starrag-Know-how.

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Ein maschinelles Zwillingspaar fräste jetzt bei Premium Aerotec: zwei miteinaner verkettete Eco Speed F 2040. Hier ist der Winkelkopf einer der Maschinen bei der Umschlagsbearbeitung zu sehen. Das System kann Fräs- und Bohroperationen, die der Flugzeugbauer früher nachträglich auf einer anderen Maschine durchführen musste.
Ein maschinelles Zwillingspaar fräste jetzt bei Premium Aerotec: zwei miteinaner verkettete Eco Speed F 2040. Hier ist der Winkelkopf einer der Maschinen bei der Umschlagsbearbeitung zu sehen. Das System kann Fräs- und Bohroperationen, die der Flugzeugbauer früher nachträglich auf einer anderen Maschine durchführen musste.
(Bild: Starrag)

Mit dieser immer noch revolutionären Technik arbeitet auch das neue Starrag-Fertigungssystem Ecospeed F 2040, das aus zwei miteinander verketteten Bearbeitungszentren besteht. Zum Alltag zählt bei Europas größtem Flugzeugzulieferer Premium Aerotec im Werk Varel das Fräsen von Taschenecken mit nur leicht angestelltem Steg. Damit das gelingt, muss sich die Winkellage verändern. Während bei den sonst üblichen Gabelfräsköpfen extreme Schwenkbewegungen entstehen, zerspanen die Tripodenköpfe der Ecospeed-Baureihe deutlich schneller und dynamischer. In Varel kommen deshalb mittlerweile 13 Ecospeed-Zentren zum Einsatz.

Einwechselbarer Winkelfräskopf bearbeitet große Aluminiumteile

„Für Ecospeed spricht außer der Zuverlässigkeit auch die hohe Gesamtdynamik. Für uns ist das das ausschlaggebende Argument“, erklärt Christian Welter, Leiter der Großteilefertigung bei Premium Aerotec. „Deshalb haben wir uns im Rahmen unserer neuesten Anschaffung für zwei Ecospeed F 2040 entschieden, die zum flexiblen Fertigungssystem verkettet sind.“ Es ist das jüngste Highlight in der Halle 8, in der aktuell Starrag-Bearbeitungszentren mit einer Antriebsleistung von 120 kW dominieren. Aufgrund eines automatisch einwechselbaren Winkelfräskopfs lassen sich auf dem FFS nun bis zu 4 m lange Aluminiumwerkstücke in einer Aufspannung komplett bearbeiten.

Eine Zerspanungsmaschine konnte eingespart werden

Varel setzt bevorzugt verkettete Systeme ein. „Wir wollen das Rüsten von der eigentlichen Zerspanung trennen“, erklärt Welter. Und das funktioniere mit dem neuen Ecospeed F 2040 FFS sehr gut, bei dem man die Werker an separaten Rüststationen arbeiten lasse. Das neue FFS besteht genauer gesagt aus zwei Ecospeed F 2040, einem Transportsystem mit Doppelbeladewagen, einem ebenerdigen Rüstplatz sowie einem Speicher für Maschinenpaletten mit einer Größe von 2000 mm × 4000 mm. Die Bearbeitungszentren arbeiten mit einer Nennleistung von 120 kW und einer Nenndrehzahl von 30.000 min-1. Die Zwillinge erlauben die hochdynamische 5-Achs-Simultanzerspanung mit bis zu 1g Beschleunigung und einem maximalem Ruck von 250 m/s³. Das FFS zeichnet außerdem der automatisch einwechselbare Winkelfräskopf mit HSK A63/80-Schnittstelle aus, der die Werkzeuge aus dem Wechselsystem automatisch erhält. Der Winkelfräskopf übernimmt auch Fräs- und Bohroperationen, die bisher die Maschine eine andere Maschine durchgeführt hat. Um den Footprint klein zu halten, befinden sich Nebenaggregate und Schaltschränke platzsparend und wartungsfreundlich auf einer Peripheriebühne oberhalb des Transportsystems.

Bis zu 15 % geringere Laufzeiten in Aussicht

Doch was spricht besonders für die neueste Investition – sagen wir mit Blick auf Starrags Claim „Engineering precisely what you value“? Es ist für Welter vor allem die Performance, bei der das hochdynamische Duo sich sehen lassen kann, denn trotz dass es sich erst seit kurzem im Serieneinsatz befindet, genieße Varel damit Laufzeitverkürzungen von 10 bis 15 % im Vergleich zu älteren Ecospeed-Systemen.“

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