Abkanten Wie neue Software das Biegen produktiver macht
Biegen Auch wenn im Showroom von Pöttinger Landtechnik beeindruckende Hardware zu sehen ist – mehr Produktivität erzielt das Unternehmen unter anderem mit einer neuen Biegesoftware von Trumpf. Ihr Nutzen geht deutlich über die Produktion hinaus.
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- Anwender können auch komplizierte Biegeprogramme mit der Software Teczone Bend schnell erstellen.
- Durchgängigkeit der Software wird immer wichtiger bei der Entscheidung für Maschinen.
- Auch die Konstruktion profitiert schon vom Biegeprogramm.
Markus Bangerl ist von Teczone Bend sehr angetan. „Die Software funktioniert, und das sehr schnell“, sagt der Produktionsingenieur bei Pöttinger Landtechnik im oberösterreichischen Grieskirchen. In dem Unternehmen erhält die Arbeitsvorbereitung für den Biegebereich die Konstruktionsdaten vor allem als Step-Dateien. „Jede Maschine bekommt von der Arbeitsvorbereitung die Arbeit zugewiesen“, erläutert Bangerl.
Auch komplexe Biegeprogramme schnell erstellt
Pöttinger hatte die Software bei der ersten Maschine mitbestellt. zunächst war sie dort auf der Steuerung installiert – die Verantwortlichen wollten erst einmal sehen, wie das System funktioniert. „Auch bei sehr komplexen Teilen hat das Biegeprogramm gleich gestanden, vorher haben wir dafür bis zu zwei Stunden benötigt“, berichtet Bangerl. „Wir haben bereits Modelle mit 26 Kantungen damit simuliert.“ Deshalb wird Teczone Bend bei Pöttinger demnächst auch offline zu bedienen sein. „Ein Knopfdruck, und das Biegeprogramm ist erstellt – mit kleinen Änderungen. Deshalb benötigen unsere Maschinenbediener das Know-how, um das Beste aus der Software herauszuholen“, sagt Bangerl.
Die Software ist einer der wichtigsten Gründe, warum sich Pöttinger immer stärker an Trumpf orientiert. Zwar ist nach den Worten von Bangerl der 6-Achs-Hinteranschlag von Trumpf „von der Bauart unserer Teile her das Maß aller Dinge“. Auch mit dem optischen Winkelmesssystem hat das Unternehmen gute Erfahrungen gemacht. Doch die entscheidende Frage war nach Auskunft von Bangerl: „Für welche Marke entscheiden wir uns, dass wir nicht drei Arten von Programmiersoftware haben?“ „Die Durchgängigkeit ist leichter zu erreichen, wenn man sich für eine Software entscheidet“, ergänzt Christoph Ebner, Leiter des Verkaufsbüros Oberösterreich von Trumpf.
Derzeit stehen in den Hallen von Pöttinger zwei 3-m-Abkantpressen vom Typ 5230, dazu eine vom Typ 7030 und eine vom Typ 7050 – Letztere ist ganz neu auf dem Markt. Bearbeitet wird darauf „normaler Baustahl, vermehrt in Richtung S700 oder Durostat-Bleche“, wie Bangerl erläutert. Für die Verkleidung der Landmaschinen und -geräte dienen Bleche von 2 bis 3 mm Dicke, doch für andere Anwendungen werden in Grieskirchen bis zu 12 mm dicke Bleche gekantet. An anderen Standorten von Pöttinger erreichen die Blechdicken sogar 25 mm und mehr. Die Teile erreichen ein Gewicht bis 95 kg und eine Länge bis 4200 mm.
Biegesoftware hilft bereits in der Konstruktion
Doch bereits vor der Produktion zeigt die Software Teczone Bend ihren Nutzen. „Wir gehen dahin, dass der Konstrukteur schon im Musterbaustatus weiß, wie er das Teil serientauglich machen kann“, sagt Bangerl. Und er schließt: „Früher hat man Teile produzieren müssen, um zu wissen, ob es Kollisionen gibt. Heute weiß man in weniger als 1 min Bescheid.“ Weitere Optimierungsmöglichkeiten bietet die Software auch bei der Minimierung von Rüstvorgängen und der Wege für die Mitarbeiter.
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