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MM International Auch Afrika braucht mehr Resilienz in der Industrie
Noch ist Afrikas Wirtschaft zu sehr von externen Märkten abhängig. Die neue Freihandelszone könnte das ändern und für mehr Krisenfestigkeit auf dem Kontinent sorgen.

Seit mittlerweile gut einem Jahr wütet rund um den Planeten eine Pandemie und fordert Hunderttausende Todesopfer. Fast schon reflexartig denkt man bei einem solchen Szenario an Afrika. Normalerweise wüten Pandemien und humanitäre Katastrophen dort. Bei Covid-19 ist das anders. Natürlich ist auch der afrikanische Kontinent von dem Virus betroffen, aber beispielsweise bei den Todesfällen, die in Verbindung mit der Pandemie gebracht werden können, liegt Afrika deutlich hinter Europa oder Nordamerika. Dafür gibt es viele Gründe, einer dürfte das vergleichsweise niedrige Durchschnittsalter sein. Aus diesem Umstand zu schließen, dass die Coronapandemie für Afrika kein großes Problem darstellt, wäre aber grundlegend falsch. Man könnte Afrika als indirektes Opfer der Krise bezeichnen. Denn während die westlichen Länder mit sich selbst und der Pandemie beschäftigt sind, fallen die Handels- und Investitionsvolumen in für den Kontinent bedrohlichem Maße.
Mehrere Berichte schlagen Alarm
Dabei kann man nicht sagen, dass diese Entwicklung überraschend käme. Bereits im Juni des vergangenen Jahres warnte die Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung (UNCTAD) vor einem starken Rückgang ausländischer Investitionen in Afrika. Dabei erwartete man im produzierenden Gewerbe aufgrund der international vernetzten Wertschöpfungsketten besonders harte Einschnitte. Bei Projekten „auf der grünen Wiese“ zeigte sich dieser Trend bereits im ersten Quartal 2020. Im Vergleich zu 2019 war der Wert der in Afrika angestoßenen Projekte um 58 % und die Zahl der Projekte um 23 % gefallen. Vom Statistischen Bundesamt erhobene Zahlen zum ersten Halbjahr des Jahres 2020 unterstreichen diese erste Tendenz. Die deutschen Importe aus Afrika fielen in den ersten sechs Monaten um 3,6 Mrd. Euro und die Exporte nach Afrika um 2,6 Mrd. Euro. Bei den deutschen Netto-Direktinvestitionen in Afrika ergibt sich ein noch deutlicheres Bild. Betrugen diese von Januar bis Juni 2019 noch 749 Mio. Euro, waren es im selben Zeitraum des Folgejahres nur noch 605 Mio. Euro.
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