Neues Standbein Bosch entwickelt smarte Stacks für Wasserstoffelektrolyse

Quelle: dpa

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Bosch will die Wasserstofftechnik unterstützen! Ab 2025 sollen Bosch-Komponenten für die Wasserstoffproduktion in Serie gehen. Das lässt sich Bosch auch etwas kosten.

Bosch ist vom Wasserstoff als zukünftigem Energielieferanten überzeugt. Das führt nun zu dem Schritt, dass das Unternehmen nicht nur stationäre und mobile Brennstoffzellen entwickelt, sondern zusätzlich in die Entwicklung und Fertigung smarter Stacks für Elektrolyseure einsteigt.
Bosch ist vom Wasserstoff als zukünftigem Energielieferanten überzeugt. Das führt nun zu dem Schritt, dass das Unternehmen nicht nur stationäre und mobile Brennstoffzellen entwickelt, sondern zusätzlich in die Entwicklung und Fertigung smarter Stacks für Elektrolyseure einsteigt.
(Bild: Bosch)

Für einen wirksamen Klimaschutz will Bosch bald nicht nur Wasserstoff als Energielieferant nutzen sondern auch seine Herstellung unterstützen, heißt es jetzt. Deshalb steigt der Konzern jetzt in die Entwicklung von Komponenten für Elektrolyseure ein, mit denen bekanntlich Wasser durch Strom (bevorzugt aus den erneuerbaren Quellen Windkraft oder Photovoltaik) dann in sogenannten grünen Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt wird. Bosch hat sowieso, wie es weiter heißt, ein großes Know-how in Sachen Brennstoffzelle angesammelt, was diesen Schritt leichter machen sollte. Nicht zuletzt will man Arbeitsplätze sichern. Man redet von mehreren Hundert Jobs in dem Bereich.

Der Wasserstoffbedarf wird stark steigen

Bosch siedelt die Elektrolyseurkomponenten aufgrund der bestehenden Kompetenzen dann im Konzernbereich Mobility. Für das neue Standbein investiert man bis Ende des Jahrzehnts bis zu 500 Millionen Euro, betont Bosch.

Nicht nur in energieintensiven Branchen wie der Stahl- und Chemieindustrie oder dem Schwerlastverkehr wird der Bedarf an Wasserstoff steigen, vermuten Experten. Inklusive andere Anwendungen könnte der Bedarf laut Schätzungen der EU bis 2030 auf rund 10 Millionen Tonnen jährlich steigen. Für den Markt der Elektrolyseurkomponenten insgesamt erwartet Bosch zu diesem Zeitpunkt ein weltweites Volumen von rund 14 Milliarden Euro – ein Feld also, auf dem die Früchte mit den größten Wachstumsraten in Europa reifen würden.

Bosch macht die Wasserstoffelektrolyse smart

Wie in der kleinen Brennstoffzelle, heißt es, bildet der sogenannte Stack, also der Stapel mehrerer Hundert einzelner Zellen, auch im Elektrolyseur das zentrale Element. Die Zellen werden in Serie geschaltet, wobei dann Aufspaltung von Wasser in jeder erfolgt, was allerdings mit Blick auf die Funktion der Brennstoffzelle der umgekehrte Effekt ist. Doch in beiden Systemen erfolgt die chemische Reaktion über eine Proton Exchange Membran (PEM).

Bosch kombiniert dazu den Elektrolyseur-Stack mit Steuergerät, Leistungselektronik und Sensoren zum sogenannten Smart Module. Bei der Entwicklung werde Bosch auch mit anderen zusammenarbeiten. Ab 2025 sollen die Smart Modules an Hersteller von Elektrolyseanlagen sowie an Industriedienstleister geliefert werden. Erste betriebsbereite Pilotanlagen sind für nächstes Jahr geplant.

Kompakte Module aus der Massenfertigung

Bosch wird dann, wie es weiter heißt, die kompakten Module kombinieren und mit geringem Aufwand integrieren. Zum Einsatz kommen sollen sie sowohl in kleinen Anlagen bis 10 Megawatt Leistung als auch in gigawattstarken Großanlagen im On- und Offshore-Bereich. Das können Neubauten sein oder der Umbau bereits bestehender Anlagen zur H2-Gewinnung, damit sie grünen Wasserstoff produzieren. Um die Wasserstoffproduktion so effizient wie möglich zu machen und auch die Lebensdauer des Stacks zu verlängern, empfiehlt Bosch, die Smart Modules über die Bosch-Cloud zu vernetzen. Durch modular aufgebaute Elektrolyseure soll außerdem die Wartung an den Anlagen flexibler werden, indem etwa bei anstehenden Arbeiten nicht die komplette Anlage sondern nur Teilbereiche abgeschaltet werden müssten. Bosch erarbeitet derzeit entsprechende Servicekonzepte, die im Sinne der Kreislaufwirtschaft auch das Recycling der Komponenten berücksichtigen. Bosch betont, dass man über die Smart Modules außerdem von Skaleneffekten profitieren kann, weil man sie in Masse fertigen kann – anders als bei den Systemen von anderen Anbietern.

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