Zerspanungs-News Das sind die Vorteile des neuartigen Y-Achsen-Drehens
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Sandvik Coromant stellt ein neues Verfahren zum Drehen komplexer Formen und Taschen mit nur einem Werkzeug vor ...

Zuletzt hat sich das Drehen mit Neuentwicklungen wie dem Primeturning – also dem Drehen in alle Richtungen, dem nichtlinearen Drehen und dem Interpolationsdrehen enorm weiterentwickelt, sagt der schwedische Zerspanungswerkzeug-Spezialist. Man kann sicher sagen, dass diese Fortschritte in Verbindung mit den erweiterten Möglichkeiten moderner Maschinen und CAM-Software den Weg für das neue Y-Achsen-Drehverfahren geebnet haben. Und mit den Werkzeugen und Methoden, die uns nun zur Verfügung stehen, freuen wir uns darauf, die Möglichkeiten zu erkunden, die das unseren Kunden bietet.“
Zu den Vorteilen der Drehbearbeitung mit dem neuen Verfahren entlang der Y-Achse zählen kürzere Durchlaufzeiten, eine verbesserte Oberflächenqualität und ein stabilerer Bearbeitungsprozess, wie Sandvik Coromant sagt.
Das Geheimnis des Y-Achsen-Drehens
Wie der Name schon sage, werde bei diesem neuen Verfahren insbesondere die Y-Achse für die Zerspanungsaufgaben genutzt, wobei während der Bearbeitung aber alle drei Achsen gleichzeitig verwendet würden. Dabei dreht sich das Werkzeug um seinen Mittelpunkt und die Wendeschneidplatte wird für die Bearbeitung in der Y-Z-Ebene positioniert. Die Frässpindelachse interpoliert dann während des Drehens. So können komplizierte Formen mit einem einzigen Werkzeug gefertigt werden, wie Sandvik Coromant betont.
Das Drehen entlang der Y-Achse biete zahlreiche Vorteile. Denn zum einen verkürzt es bei der spanenden Herstellung mehrerer Bauteilmerkmale die Bearbeitungszeit. Und weil es keine zeitraubenden Werkzeugwechsel braucht, minimiert sich auch das Risiko von sogenannten „Mischpunkten“, also Ungleichmäßigkeiten zwischen nebeneinander liegenden Bearbeitungsflächen. Auch werden die Hauptschnittkräfte in die Maschinenspindel gelenkt, wodurch sich die Stabilität des Zerspanungsprozesses verbessert und das Risiko von Vibrationen verringert wird, wie es weiter heißt. Ein konstanter Eintrittswinkel verbessere auch die Spankontrolle und erleichtere die Spanabfuhr.
Das braucht man für das neue Y-Achsen-Drehen
Für den neuartigen Drehprozess entlang der Y-Achse wurden von Sandvik Coromant zwei neue Werkzeuge entwickelt. Die neue Version von Coroturn Prime eignet sich etwa für die Bearbeitung von Wellen, Flanschen und Bauteilen mit Hinterschnitt. Das Doppelwerkzeug Coroplex YT mit Coroturn-TR-Profildrehplatten und Coroturn-107-Rundwende-Schneidplatten mit Führungsprofil ist für Bauteile mit Taschen und Hohlräumen prädestiniert, wie die Schweden erklären.
Zusammenfassend ist das Y-Achsen-Drehen quasi ein Verfahren zum simultanen 3-Achs-Drehen mit Interpolation der Frässpindelachse.
Die neuen Werkzeuge können aber auch im „Statikbetrieb“ mit arretierter Spindel für das flexible 2-Achsen-Drehen mit schnellem Wendeschneidplatten-Wechsel eingesetzt werden. Das Verfahren, das für alle Werkstoffe geeignet sei, erfordere aber eine Multi-Task-Maschine mit Option zur Interpolation der Frässpindelachse während des Drehens.
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