Produktetrend Die vernetzte Software
ERP-Systeme fassen Softwarestränge zusammen. So kann eine intelligente Verbindung zwischen dem Management, der Produktionssteuerung sowie Mensch und Maschine gelingen. Wir stellen je eine ERP-Lösung für den besonderen Kundenservice vor, eine mit praktischer Bedienoberfläche und eine mobile Lösung.
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Vom Lager über alle Produktionsebenen hinweg und gelegentlich auch noch weiter werden in vielen Unternehmen eine Menge Softwaresysteme benötigt. Aber je vernetzter und eigenständiger die Produktion wird, desto wichtiger ist ein Gesamtüberblick. Diesen schaffen ERP-Systeme. Sie dienen als Steuerungszentrale, welche die verschiedenen Module miteinander verbindet und eine zentrale Administrierbarkeit schafft, um zusammenhängende Prozesse über die unterschiedlichen Endgeräte hinweg zu kontrollieren und Datenbrüche zu vermeiden.
Unser Produkttester der Woche ist Frank Grimm, Leiter Datenverarbeitung bei Drahtzug Stein. Schnelligkeit, Flexibilität, Qualität und Kundennähe zählen zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren bei Drahtzug Stein. Ihre Produkte wie Metallbügel oder Spülmaschinenkörbe müssen schnell bei den Abnehmern sein. Das Familienunternehmen bestückt für zahlreiche Auftraggeber selbsttätig deren Lager. Dabei ist selten vorher bekannt, welche Produkte wann unter eine kritische Marke rutschen. Hier muss schnell gehandelt werden. Oft kommen diese Bestellungen auf Papier, über die Fahrer, die zwischen den Niederlassungen und den Lagern der Kunden pendeln. Diese Informationen müssen dann im ERP-System erfasst werden.
Das priorisierende ERP
Das Produktionsplanungstool APS (Advanced Planning and Scheduling) von Pro Alpha ist insofern eine große Hilfe für Drahtzug Stein, als dass es die Fertigungsaufträge priorisiert, knappe oder überlastete Ressourcen anzeigt und bei Bedarf Alternativen vorschlägt. Bei den extrem kurzen Lieferfristen und bis zu 100.000 kunststoffbeschichteten Drahtartikeln, die von den 350 Mitarbeitern des Stammwerkes in Altleiningen jeden Tag hergestellt werden, hängt bei dem Mittelständler viel vom APS ab.
Auch die Einzelfertigung von Werkzeugen und Produktionsmustern wird bei Drahtzug Stein heute mit dem ERP-System gesteuert. Insgesamt sind über 80.000 verschiedene Artikel und mehr als 40.000 Stücklisten in der Datenbank gespeichert. Hilfreich ist auch die automatische Verschlagwortung im Dokumentmanagement. Das DMS-Modul schlägt anhand von hinterlegten Ordnungskriterien Standard-Beschreibungen vor, die manuell ausgewählt werden. Für die zu archivierenden Dokumente sind Suchbegriffe im System vorgegeben, das soll Fehler vermeiden. Aber die Bearbeiter können auch Schlagworte ergänzen.
Automatisierte E-Mail und Kunden-Etikette
Bei der Archivierung eines Lieferscheins sind unter anderem Lieferantennummer, Datum und Benutzer voreingestellt. Mitarbeiter können dem Dokument aber auch noch eine interne Kennnummer zuordnen. Die Reaktionszeiten reduzieren sich, da Kunden und Lieferanten den Großteil ihrer Dokumente per E-Mail direkt aus dem System erhalten. In der Regel lässt sich mit Hilfe des DMS schon während eines kurzen Telefonats ein Sachverhalt klären, ohne Verzögerung oder aufwendige Rückruf-Aktionen.
Erwähnenswert ist die kundenindividuelle Etikettierung. Schon bei der Produktionsplanung berechnet Pro Alpha entsprechend dem Auftrag die notwendige Anzahl an Etiketten und druckt sie vor. So versieht Drahtzug Stein beispielsweise einen Duschkorb für eine Möbelmarktkette gleich mit einem Verkaufsetikett.
Das bedientaugliche ERP
Mehr auf die Bedientauglichkeit achtet PSI bei seiner Version 9.1 von Psipenta. Hier wurde die Bedienoberfläche komplett überarbeitet und die Informationsbeschaffung vereinfacht. Außerdem wurde ein Java-basiertes Skripting für individuelle Produkterweiterungen eingeführt und Prozesse wurden weiter automatisiert. Kunden sollen selbst und agil spezifische Erweiterungen vornehmen können, ohne dabei den Systemkern zu verändern.
Mit den folgenden Versionen will das Unternehmen das Ziel erreichen, seinen Kunden eine konfigurierbare Gesamtlösungen für das Produktionsmanagement in unterschiedlichen Industrien zu bieten. Dabei soll von der Logistik, Materialwirtschaft und Produktion bis zur Prozessanalyse und -optimierung alles abgedeckt sein.
Das mobile ERP
Godesys macht seinem ERP-Sytem Beine. Dazu kann das Release 2 der Software ERP 5.6 per App auf mobile Geräte geladen werden, sowohl IOS als auch Android. Ansonsten geht es auch um Bedientauglichkeit: Die Software lässt sich intuitiver und einfacher bedienen als ihre Vorgänger. So floss in das Design der App viel Mühe, berichtet Godesys, um sie einfach und überschaubar zu gestalten. Mobile ERP unterstützen Vertrieb und Kundendienst, aber auch Entscheidungsfindung und Geschäftsleitung, Technik und Produktion mit einem Echtzeit-Überblick über alle benötigten Daten und Prozesse.
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