Deutsche Edelstahlwerke Energiemanagement jetzt nach ISO 50001:2011 zertifiziert

Redakteur: Stéphane Itasse

Die Lloyd’s Register Quality Assurance (LRQA) hat das Energiemanagement der Deutschen Edelstahlwerke GmbH nach der weltweit gültigen Norm ISO 50001:2011 zertifiziert. Regional sind die Deutschen Edelstahlwerke damit laut eigener Mitteilung eines der ersten Stahlunternehmen ihrer Größenordnung, die das Zertifikat erhalten haben.

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Mit der Zertifikatsübergabe wurde das Energiemanagement nach ISO 50001:2011 bei den Deutschen Edelstahlwerken bestätigt.
Mit der Zertifikatsübergabe wurde das Energiemanagement nach ISO 50001:2011 bei den Deutschen Edelstahlwerken bestätigt.
(Bild: Deutsche Edelstahlwerke)

Erst seit Dezember 2011 sei diese Zertifizierung in Deutschland überhaupt möglich. Bis zum Juni 2012 hätten sich auch viele weitere große, stromintensive Unternehmen ihr Energiemanagement nach ISO 50001 zertifizieren lassen.

Gute Datengrundlage erleichtert Zertifizierung nach ISO 50001:2011

Das Zertifikat bestätigt, dass sie entsprechend der Norm ihre strategischen und operativen Energieziele systematisch festlegen, planen, durchführen und überprüfen, heißt es. „Besonders positiv ist uns in diesem Fall die klare Datengrundlage aufgefallen, auf deren Basis die Edelstahlwerke ihr Energiemanagement weiterentwickeln. Vorbildlich ist auch der Einbezug aller Mitarbeiter – unabhängig von Bereich und Ebene“, sagt LRQA-Gutachter Dirk Kalitzki.

„Die Zertifizierung ist die logische Konsequenz unserer Arbeit in den zurückliegenden Jahren“, meint auch Antje Gräb, Umwelt- und Energiemanagementbeauftragte der Deutschen Edelstahlwerke GmbH. Im Jahr 2008 hatte das Unternehmen laut Mitteilung die Abteilung Umwelt- und Klimaschutz ins Leben gerufen mit dem Ziel, die Energieeffizienz an den vier Standorten Witten, Siegen, Krefeld und Hagen nachhaltig zu steigern und die CO2-Belastung der Umwelt deutlich zu reduzieren.

Deutsche Edelstahlwerke setzen 50 Umweltprojekte von Mitarbeitern um

Um dieses Ziel zu erreichen, habe die Abteilung zunächst den Umweltschutzgedanken über verschiedene Kommunikationskanäle in der Unternehmenskultur verankert, indem man die rund 4000 Mitarbeiter in den Betrieben und in der Verwaltung von Anfang an einbezogen und an ihr Ideenreichtum appelliert habe. Bis 2011 setzte das Unternehmen nach eigenen Angaben rund 50 von Mitarbeitern initiierte Einzelprojekte um, was den jährlichen CO2-Ausstoß schon damals um rund 13.000 t reduzierte und knapp 44 Mio. kWh Erdgas und Strom dauerhaft einspart. Dafür sei der Edelstahlproduzent 2010 mit einem Umweltpreis der Stiftung Umwelt und Arbeit ausgezeichnet worden.

Parallel zu den Energieeffizienzprojekten installierten die Deutschen Edelstahlwerke ein Energiecontrollingsystem, mit dem sich die Energieverbräuche verbraucherbezogen und standortübergreifend online erfassen, visualisieren und auswerten lassen.

Energiemanagement wird für Deutsche Edelstahlwerke unverzichtbar

„Zusätzlich zum Umweltschutzgedanken ist ein gutes Energiemanagement vor dem Hintergrund explodierender Energiekosten zum unverzichtbaren Sparfaktor für die energieintensive Industrie in Deutschland geworden“, erläutert Max Heumann, Leiter der Anlagentechnik und zuständig für Energieeffizienz bei den Deutschen Edelstahlwerken. Neben den Kosten, die dank eines optimierten Ressourceneinsatzes gespart werden können, sei heute unter anderem ein nach DIN ISO 50001 zertifiziertes Energiemanagement Voraussetzung, um bestimmte, für die energieintensive Industrie geschaffene, gesetzliche Härtefallregelungen nutzen zu können. „Die Minderung der Abgabenlast im Energiebereich ist für energieintensive Industrien zwingend erforderlich, um weltweit überhaupt wettbewerbsfähig bleiben zu können“, schließt Heumann.

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