Bettfräsmaschine Expressbearbeitung großer Bauteile
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Zerspanungsdienstleister für Bauteile im Gewichtsbereich von etwa 12 bis 15 Tonnen brauchen Maschinen, die ebenso robust und präzise wie vielseitig einsetzbar sind. Im Prinzip also Arbeitspferde, die sich für die 5-Seiten-Bearbeitung großer Bauteile auch bei schwer zerspanbaren Werkstoffen wie Edelstählen oder Titanlegierungen einsetzen lassen.

Wir sind Lohnfertigungs-Dienstleister für eine ganze Reihe anspruchsvoller Kunden aus den Bereichen Maschinenbau, Abwassertechnologie, Verpackungsmaschinenherstellung und Luft- und Raumfahrt“, erläutert Dipl.-Wirtsch.-Ing. Dipl.-Ing. Bernd Geilenberg, Inhaber der Geilenberg Zerspanungstechnik GmbH & Co. KG in Nümbrecht. Zu den Kunden des nach ISO 9001:2015 zertifizierten Unternehmens gehört unter anderen auch ein bedeutender Zulieferer der Luft- und Raumfahrtindustrie. Großen Wert legt das Unternehmen auf außergewöhnliche Flexibilität mit Blick auf Liefertermine: Es kommt vor, dass ein Kunde am Montag anruft und das Werkstück bereits am Mittwoch auf die Maschine gespannt wird. Voraussetzung dafür ist ein entsprechend breites Maschinensortiment. Insgesamt verfügt der Lohnfertiger über vier großformatige 5-Achs-CNC-Fräsen mit Arbeitsraumabmessungen bis zu 4.500 Millimeter × 1.500 Millimeter × 1.500 Millimeter, eine weitere großformatige CNC-Fräse mit drei Achsen sowie zwei CNC-gesteuerte Horizontalbohrwerke mit Arbeitsräumen von bis zu 2.000 Millimeter × 1.200 Millimeter × 1.100 Millimeter.
Da die Kundschaft das Teilespektrum diktiert, müssen die Maschinen möglichst universell ausgelegt sein, um so viele Aufgabenstellungen wie nur möglich bewältigen zu können. Dies gelte nicht nur für die Abmessungen und die geometrischen Besonderheiten, sondern auch für die Werkstoffe: So muss man in bunter Reihe Teile aus GG- oder GGG-Gusseisen ebenso wie Stähle, Edelstähle, Aluminium- oder Titanlegierungen auf die Anlagen spannen.
Durch langjährige Erfahrung erstaunlich viel Geld einsparen
„Als wichtigen zusätzlichen Pluspunkt können unsere Kunden auf partnerschaftliche Zusammenarbeit bei der Bauteilkonstruktion zählen“, ergänzt B. Geilenberg. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit Zerspanungsprozessen kann er die Konstrukteure der Kunden beraten, wie sich die gewünschte Geometrie so auslegen lässt, dass die Bearbeitung mit geringstmöglichen Kosten durchgeführt werden kann. Dadurch lässt sich oft erstaunlich viel Geld einsparen. Ähnliches gelte auch für die Platzierung und Ausführung von Spannlaschen oder anderen Ansatzpunkten, die ein einfaches und sicheres Spannen der Teile für die erforderlichen Bearbeitungsgänge ermöglichen. Zusätzlich kümmert er sich um Entwurf und Realisierung der benötigten Spannvorrichtungen.
Ein weiterer Gesichtspunkt betrifft die Vermessung der Teile nach der Bearbeitung. Hier erarbeitet er nach Rücksprache geeignete Messprotokolle, die sämtliche Anforderungen berücksichtigen. Abgerundet wird dieses Leistungspaket für die Kunden durch die sorgfältige Dokumentation aller Vorgänge von den NC-Programmen bis hin zu Spann- und Werkzeugablaufplänen. Dank dieses Rundum-Serviceangebots hat Geilenberg viele Stammkunden, die ihm regelmäßig Wiederholteile zur Bearbeitung anvertrauen. Unter anderem wird er jährlich von einem Kunden aus dem Bereich der Luft- und Raumfahrt einer Lieferantenbewertung unterzogen und gehört immer zu den A-Lieferanten.
„Als wir im Jahr 2013 eine neue Fräsmaschine mit noch größerem Arbeitsraum benötigten, fiel erstmals die Entscheidung für eine Anlage des Herstellers MTE“, weiß Manfred Geilenberg, der Vater von Bernd Geilenberg. Von Beruf Hammerschmied, hatte er 1969 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und in einer kleinen Werkstatt eine Metallbearbeitungsfirma gegründet. Seither wurde das Unternehmen dank zufriedener Kunden immer größer. In den Jahren 2009 und 2018 wurde jeweils eine neue Halle für zusätzliche Maschinen im wenige Kilometer entfernten Gewerbegebiet Alte Ziegelei bei Elsenroth errichtet.
Bei der Suche nach der neuen Anlage hat er sich anfänglich mit einer Entscheidung zugunsten von MTE schwergetan. Der Wettbewerb in diesem Segment ist zunehmend groß, wogegen der Ruf von MTE natürlich antreten musste. Insbesondere die mechanische Stabilität sowie die Robustheit bzw. Langlebigkeit der Mechanik und des Kopfs wurden infrage gestellt. Ein Besuch bei MTE im nicht allzu weit entfernten Kunden- und Servicezentrum verlief jedoch überzeugend, sodass eine gerade verfügbare Vorführanlage der Bettfräsmaschine BF 3200 gekauft wurde. Das hat sich bis heute als Glücksgriff erwiesen. Die Maschine überzeugt hinsichtlich Leistung und Stabilität. Beratung, Schulung sowie die Hotline-Unterstützung bei Fragen zur Programmierung oder bei kleineren Kinderkrankheiten erfolgen schnell und kompetent. Den Service hat man in den seither mittlerweile acht Jahren kaum jemals anfordern müssen.
Zweite MTE-Anlage in individueller Ausführung
„Im Jahr 2019 entschieden wir uns dann erneut für eine MTE-Fräsmaschine, die im Oktober 2020 installiert wurde“, sagt B. Geilenberg. Diesmal war es eine lineargeführte Bettfräsmaschine KT 4700 mit einer Heidenhain-Steuerung TNC 640 und einem 4.200 Millimeter langen Aufspanntisch mit seitlich integriertem Drehtisch von 1.400 Millimetern × 1.600 Millimetern. Die Belastbarkeit des Drehtischs liegt bei 8 Tonnen, für beide Spannbereiche zusammen sind es 13 Tonnen. Die Anlage verfügt über einen Hauptspindelmotor mit 40 Kilowatt und einem Drehmoment von 1.940 Newtonmetern. Der stufenlose Diagonalfräskopf für eine echte 5-Seiten-Bearbeitung mit gewünschter MAS-BT-50-Aufnahme erreicht eine maximale Spindeldrehzahl von 6.000 Umdrehungen pro Minute.
Hervorzuheben ist die umfassende Erfüllung von Sonderwünschen bezüglich Aufspanntischlänge und Verfahrweg in der X-Achse. Letzterer beträgt bei dieser Maschine 4.500 Millimeter. Dies ermöglicht es, den seitlichen Drehtisch um 500 Millimeter zu überfahren. So können auch größere Werkstücke bis 2.300 Millimeter Länge auf Umschlag bearbeitet werden. Auch wurden die Abstände der Spindel zum Aufspanntisch so angepasst, dass bei der Bearbeitung mit kurzen Werkzeugen horizontal noch hinter das Werkstück gefahren werden kann und in vertikaler Spindelstellung die gesamte Tischbreite von 1.400 Millimetern überfahren wird. Ermöglicht wird das durch den hohen Querverfahrweg (Y) im Frässchieber von 1.500 Millimetern. In der Vertikalachse (Z) werden 1.500 Millimeter Verfahrweg erreicht. Als weitere Anpassung wurden die T-Nuten der Tische an das gewünschte Maß angepasst und die Vorderseite des festen Aufspannbereichs sowie des Drehtischs mit Gewindesacklöchern für die Befestigung zusätzlicher Spannmittel versehen. Ergänzt wird die Sonderausstattung durch einen zusätzlichen Regler für einen kleinen aufgesetzten Rundtisch, für den eine Anschlussbox sowie die erforderlichen Anpassungen der Steuerung installiert wurden, sowie durch eine zusätzliche, manuell betätigbare Hydraulik für Aufspannvorrichtungen.
Horizontalbearbeitung großer Werkstücke möglich
Die Maschine verfügt zudem über eine Vollumhausung mit zwei Absauganlagen, zwei Späneförderer entlang der X-Achse, einen Kettenwechsler mit 40 Plätzen sowie eine Schiebetür auf der Rückseite. Durch diese Tür kann die Bedienkonsole der Steuerung auf die Rückseite der Maschine geschwenkt werden, sodass auch eine Horizontalbearbeitung großer Werkstücke unter visueller Kontrolle möglich ist.
„Gerade beim zweiten Auftrag hat sich für uns gezeigt, welchen Vorteil es hat, wenn der Anlagenhersteller in Deutschland sitzt“, verrät B. Geilenberg. Die vielen Anpassungen und Sonderausrüstungen hätte man von einer Vertretung eines ausländischen Herstellers nur schwerlich in diesem Umfang und für einen vergleichbaren Preis bekommen können. Auch die zweite Anlage habe sich in dem Jahr seit ihrer Inbetriebnahme als äußerst zuverlässig und langlebig erwiesen.
Auch Beratung, Hotline und Service erfolgten wegen der kurzen Wege und des sprachlichen sowie kulturellen Gleichklangs viel schneller und effizienter als bei Zwischenschaltung einer Handelsniederlassung eines ausländischen Lieferanten. „Es ist schon ein wesentlicher Unterschied, ob im Fall des Falles Ersatzteile und Personal über eine Fahrentfernung von etwa einer Autostunde oder über diverse Grenzen hinweg bewegt werden müssen. Das wurde uns gerade in den letzten anderthalb Corona-Jahren deutlich vor Augen geführt“, bekräftigt B. Geilenberg.
* Klaus Vollrath ist freier Autor. Weitere Informationen: MTE Deutschland GmbH in 56412 Montabaur-Heiligenroth, Tel. +49 2602 999650, info@mte.de
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