Extruder Feddem wickelt China-Großauftrag erfolgreich ab

Redakteur: Stéphane Itasse

Der Compoundeur Akro-Plastic GmbH, Niederzissen, bezieht in der Stadt Wujiang ein neues Fertigungswerk. Dabei setzt das Unternehmen auf die bewährte Zusammenarbeit mit dem zur selben Firmengruppe gehörenden Extrusions- und Compoundieranlagenbauer Feddem GmbH & Co. KG in Sinzig, wie die Feddersen-Gruppe als Muttergesellschaft mitteilt.

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Die von Feddem in China installierte Compoundieranlage mit dem Doppelschneckenextruder FED 72 MTS. (Bild: Feddem)
Die von Feddem in China installierte Compoundieranlage mit dem Doppelschneckenextruder FED 72 MTS. (Bild: Feddem)

Der im chinesischen Wujiang in Betrieb genommene Compounder FED 72 MTS ist multitaskingfähig, heißt es. Akro könne damit ein breites Portfolio an technischen Kunststoffen compoundieren: PA6, PA6.6, PPA, PBT, PET und PP. Die Materialien können wahlweise natur oder eingefärbt, unverstärkt oder mineral- (<40 %) oder auch glasfaserverstärkt mit einem Anteil von bis zu 60 Gewichtsprozenten, darüber hinaus mit Additiven wie Flammschutz ausgerüstet werden.

Extruder mit nur einer Schneckenkonfiguration

Mit einer vergleichsweise kurzen Verfahrenslänge von 32 L/D und nur einer Schneckenkonfiguration können diese Compounds verarbeitet werden. Hierfür ist lediglich eine Seitenbeschickung notwendig. Durch den bewussten Verzicht auf Knetblöcke bei der Schneckenkonfiguration, werden vor allem glasfasergefüllte Compounds mit hervorragenden technischen Eigenschaften erzielt.

Auch eine Verarbeitung von mineralgefüllten Compounds mit einem Gewichtsanteil von mehr als 40 % lassen sich ohne viel Aufwand mit der steckerfertigen Verfahrensverlängerung von 10 L/D an die Grundmaschine adaptieren. In Verbindung mit einem separaten, für diese Produkte konfigurierten 42 L/D Schneckenpaar und unter Verwendung einer zweiten Seitenbeschickung, werden Füllungen von mehr als 70 Gewichtsprozenten möglich.

Das neue Werk der Akro Engineering Plastics in Wujiang in der Provinz Jiangsu hat den Betrieb bereits aufgenommen. Bereits das erste Granulatkorn aus der von Feddem konstruierten und montierten Anlage war verkaufbar; heißt es, keine Prozessoptimierungsschleifen zur Erreichung der gewünschten Produktqualität erforderlich.

Akro-Plastic erweitert Produktionskapazität in China auf 7000 t pro Jahr

Mit zunächst zwei Compoundierlinien wurde die jährliche Produktionskapazität in China auf 7000 t ausgeweitet. Weitere Linien werden sukzessive hinzukommen. Das Werk ist auf Wachstum ausgelegt.

Nicht nur die Extrusionstechnik, sondern die Gesamtanlage, von der Rohstoffaufgabe bis zur Verpackung des fertigen Compounds, konnte somit baugleich der deutschen Anlagen realisiert werden. Da die Rezepturentwicklung für die chinesische Akro-Tochter ebenfalls in Niederzissen stattfindet, kann der Compoundeur somit nur ein Datenblatt für seine Produkte verwenden, unabhängig davon, ob die Compoundierung in Deutschland oder China erfolgt.

Eine weitere Voraussetzung für die vergleichbare Produktqualität der Compounds ist die Qualität der verwendeten Rohstoffe. Alle in der chinesischen Produktion eingesetzten Rohstoffe werden zuvor in Niederzissen von der F & E freigegeben und dann im Labor in China vor der Verarbeitung nochmals auf Qualität geprüft.

Compoundieranlage in China pünktlich in Betrieb genommen

Auf Pünktlichkeit bei Bau, Lieferung und Inbetriebnahme der Anlage in Wujiang konnte man sich bei Akro-Plastic verlassen. „Zwischen Auftragserteilung der schlüsselfertigen Gesamtanlage und der Inbetriebnahme und Übergabe an den Kunden lagen lediglich acht Monate“, sagt Jürgen Welter, Projektleiter bei Feddem. „Eine durchaus übliche Größe für die Lieferung einer vergleichbaren Anlage innerhalb Europas, jedoch für die Lieferung nach China sehr sportlich, wenn man die Verschiffung der Anlage sowie deren Aufbau vor Ort berücksichtigt.“

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