Ein aktueller Vergleich Finanzierungsoptionen im Maschinenbau

Autor / Redakteur: Dr. Nico Peters / Nadine Schweitzer

Die Prognosen der wirtschaftlichen Entwicklung für den Maschinenbau stehen gut. Doch durch die für 2020 angekündigte Zinswende ziehen am Horizont erste dunkle Wolken auf.

Anbieter zum Thema

Trotz niedriger Zinsen sollten Unternehmen ihr Finanzportfolio erweitern.
Trotz niedriger Zinsen sollten Unternehmen ihr Finanzportfolio erweitern.
(Quelle: iStock/torwai)

Viele Unternehmer sind verunsichert, inwiefern die Planbarkeit mit niedrigen Zinsen bei Finanzierungsfragen noch anhält – und wann man sich auf schlechtere Konditionen einstellen muss. Aus diesem Grund ist es wichtig, neben traditionellen Krediten für die Finanzierung auch andere Wege und Finanzierungsinstrumente im Blick zu behalten.

Den deutschen Maschinenbauern geht es gut. Der VDMA gibt für das Jahr 2018 nicht nur ein Auftragswachstum von 7 Prozent im Vergleich zu 2017 bekannt, sondern prognostiziert für das laufende Jahr ein Produktionswachstum von 2 Prozent – trotz wachsender Unsicherheiten auf dem internationalen Markt, hervorgerufen durch die kaum noch berechenbare weltweite Handelspolitik und den Brexit. Gerade in der Forschung und Entwicklung in den Bereichen Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen ist der deutsche Maschinenbau jetzt gefragt, um die gute Position zu verteidigen.

Investitionen in die Zukunft und den eigenen Betrieb sind dabei unerlässlich. Die Finanzierung stellt dabei aber auch wirtschaftlich gut dastehende Maschinenbauunternehmen vor Herausforderungen. In guten Zeiten benötigen sie keine Finanzierung, in schlechten Zeiten bekommen sie dann häufig keine. Die Fachberatung in Finanzfragen suchen viele Mittelständler dann bei ihrem Stamm-Finanzdienstleister – eine Beziehung, die in der Regel schon lange besteht und die dem Unternehmer vertraut ist, aber immer häufiger auf den Prüfstein gestellt wird. Gerade wenn es kritisch wird.

Digitale Finanzportale erleichtern Vergleich und erweitern die Vielfalt

Neben der Beratung durch den bekannten Firmenkundenberater sind oft Steuer- und Unternehmensberater erste Anlaufstellen vieler Maschinenbauer, wenn es um fachliche Einschätzungen in Finanzierungsfragen geht. Doch genauso wie in der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung hat in den letzten Jahren auch in der Welt der Unternehmensfinanzierung die Digitalisierung neue Angebote und Möglichkeiten hervorgebracht.

„Digitale Finanzportale spiegeln den gesamten Finanzierungsmarkt wieder,“ erklärt Frank Wüller, Experte für Finanzierungen für produzierende und verarbeitende Unternehmen und Geschäftsführer von COMPEON. „Dadurch können Unternehmen mit nur einer einzigen Anfrage nicht nur mehrere Angebote für Finanzierungen wie Unternehmenskredite einholen und vergleichen, sondern haben auch Zugriff auf alle anderen am Markt vorhanden Finanzierungsinstrumente.“ Auf diese Weise können ebenfalls Produkte, die von traditionellen Banken nicht angeboten werden, berücksichtigt werden. Dazu zählt beispielsweise das Leasing von Maschinen, Fahrzeugen aller Art oder auch Spezialwerkzeugen, aber auch die Akquise und die Anfrage bei Anbietern für Factoring oder Finetrading sind über diese Online-Plattformen problemlos und ohne zusätzlichen Aufwand möglich.

Factoring, Forfaiting und Einkaufsfinanzierungen nutzen

Diese alternativen Finanzierungslösungen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Gerade Factoring, also der Verkauf von Forderungen, ist bei Unternehmen, deren Kunden vorwiegend aus dem B2B-Bereich stammen, eine Option, die eigene Position zu stärken. Dachte man bis vor einigen Jahren an Factoring vorwiegend mit dem eher unschön wirkenden Wort „Inkasso“ im Hintergrund, steht heute ein Finanzierungseffekt im Fokus: Gerade hohe Rechnungen, bei denen dem Kunden eine Frist von mehreren Monaten bis zur Zahlung gewährt wird, können die finanzielle Situation eines Unternehmens unnötig belasten. Mit Factoring wird diese Forderung an den Factoring-Geber abgetreten und die Rechnung sofort beglichen. Die Mittel stehen dem Produzenten sofort wieder zur Verfügung und können genutzt werden.

Aber auch Einkaufsfinanzierungen sind für viele Produzenten eine Option, den Wareneinkauf vorzufinanzieren und so die Lücke zwischen Einkauf und Zahlungseingang nach dem Verkauf abzufedern – ohne auf Lieferantenkredite oder ähnliches zurückgreifen zu müssen und sich so in ein Abhängigkeitsverhältnis zu begeben.

Für alternative Finanzierungsdienstleistungen wie Factoring oder Wareneinkaufsfinanzierungen existiert ein großer Markt, die Anbietervielfalt ist enorm – und genauso groß sind der Grad der Spezialisierungen innerhalb des Marktes und die Konditionen der Anbieter. Auch hier lohnt der Weg ins Internet, um so einen Überblick zu behalten. Neben der eigenständigen Recherche empfiehlt sich der Blick auf Finanzplattformen wie COMPEON, wie der Finanzexperte Frank Wüller schildert: „Diese Plattformen bieten Unternehmen den Service unabhängiger Beratung zur Finanzierung mit unterschiedlichen Lösungen. Und durch tiefe Netzwerke, in denen nahezu alle Anbieter auf dem Markt versammelt sind, entsteht ein Vergleichseffekt.“

So spart man als Unternehmer nicht nur Zeit, sondern erhält durch anbieterunabhängige Fachberatung auch bestmögliche Konditionen.

Quo vadis: Welche Finanzierungsform ist im Maschinenbau die beste Lösung?

Welches Finanzierungsinstrument ist jetzt die beste Lösung für Unternehmen aus dem Maschinenbau? Für Produzenten oder verarbeitende Betriebe? Für Händler oder für Käufer? Die Antwort ist leider nicht einfach, sondern wie so oft, kommt es auf die individuellen Voraussetzungen und das Vorhaben an. Der Firmen- oder Betriebsmittelkredit ist allerdings nicht mehr die Allzweckwaffe. Auch abseits der traditionellen Bank haben sich Finanzierungslösungen entwickelt, die nicht nur absolut seriöse, sondern sogar hervorragende Alternativen darstellen – je nach Zweck und Situation.

Finanzplattformen bieten dazu einen schnellen Zugang, unabhängige Beratung und mit einem tiefen Netzwerk Beziehungen, die kaum ein einzelner Bankberater haben kann. Die Digitalisierung hat das Firmenkundengeschäft der Finanzdienstleister voll erfasst. Unternehmen tun gut daran, dies auch zu nutzen und so womöglich sogar einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.