Chemisch funktionalisierte Nanopartikel verringern die Reibung an Stahloberflächen stark. Damit versetztes Schmieröl schützt Motorteile vor Verschleiß. Doch es geht noch besser ...
Forscher aus Großbritannien haben entdeckt, dass mit Epoxy-Gruppen funktionalisierte Nanopartikel ein Motoröl-Additiv abgeben, das die Reibung stärker vermindert als bisherige Zusätze. Wie das im Wesentlichen funktioniert, verraten die Experten hier.
(Bild: Detolinum)
Eine gute Versorgung mit Motoröl lässt Verbrennungsmotoren bekanntlich weniger Treibstoff verbrauchen, senkt somit die Emissionen und reduziert langfristig den Verschleiß. Gängige Motoröle setzen sich aus Mineralölen zusammen, die direkt als Lösungsmittel für die Herstellung von Nanopartikeln durch eine sich selbst organisierende Polymerisationstechnik (PISA) verwendet werden können. Die mit dieser Technik hergestellten Nanopartikel messen nur wenige Millionstel Millimeter. Sie lagern sich an die geölten Metallteile an und schützen sie so vor direktem Kontakt mit anderen Bauteilen.
Ein Forschungsteam aus Großbritannien hat nun auch festgestellt, dass sich die Reibung von Metalloberflächen noch weiter verringern lässt als es bisher möglich war, wenn die Nanopartikel mit sogenannten Epoxy-Gruppen funktionalisiert werden. Wie das Team in der Zeitschrift Angewandte Chemie berichtet, haften die damit ausgerüsteten Nanopartikel danach stark auf Edelstahloberflächen, wo sie als reibungsvermindernde Schicht fungieren.
Steht das Motoröl der Zukunft in den Startlöchern?
Die Experten von der Universität Sheffield stellen dazu quasi „haarige“ Nanopartikel her, die aus einem in Öl unlöslichen Kern sowie löslichen Polymerketten aus Polylaurylmethacrylat (ähnlich dem Plexiglas PMMA) bestehen. In diese Polylaurylmethacrlyat-„Haare“ fügten sie durch Co-Polymerisation der Monomere Laurylmethacrylat und Glycidylmethacrylat (dem Epoxypropylester der Methacrylsäure) die Epoxygruppen ein. Letztere bewirken, dass das Ganze auf Metalloberflächen stark haftet. Dabei zeigte sich, dass es zu einer chemischen Reaktion der so funktionalisierten Nanopartikel mit den Hydroxygruppen von Edelstahloberflächen kommt. Das erklärt die gute Haftung, die als chemische Adsorption bezeichnet wird. Ob diese Adsorption auftritt oder nicht, hängt nach Erkenntnis der Forscher aber von der genauen Position der Epoxygruppen in den Nanopartikeln ab. Es bringt nämlich zum Beispiel keinen Vorteil, wenn man mehr Epoxygruppen in den Kern der Nanopartikel einführt.
So arbeitet das neue Schmiermittel, dessen Nanopartikel durch Epoxy funktionalisiert sind. Letztere haften durch chemische Adhäsion stark auf Edelstahl. Auch die im Motor herrschenden Temperaturen halten sie aus, beweisen Tests.
(Bild: Wiley-VCH)
Doch wenn man es richtig macht, funktioniert es. Und selbst bei den relativ hohen Betriebstemperaturen im Motor bleiben die Partikel intakt, stellten die Wissenschaftler bei Versuchen fest. Somit könnten in dieser Art funktionalisierte Nanopartikel einen Qualitätssprung in Sachen Schmieröl-Additive für Motoröle bedeuten, was die Geburt der nächsten Generation derselben hieße.
(ID:49053864)
Stand vom 15.04.2021
Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Einwilligung in die Verwendung von Daten zu Werbezwecken
Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel Communications Group GmbH & Co. KG, Max-Planckstr. 7-9, 97082 Würzburg einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.
Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.
Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.
Recht auf Widerruf
Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.