Änderungsmanagement in der Produktentwicklung Keine Angst vor dem Änderungsprozess

Autor / Redakteur: Stefanie Michel / Stefanie Michel

Lieber keine Änderungen durchführen – der Prozess ist zu aufwendig! Diese Aussage spiegelt die Angst vor der großen Aufgabe wider, doch das muss nicht sein. Eine VDMA-Veranstaltung zeigte, was beim Änderungsprozess zu beachten ist, um ihn erfolgreich durchzuführen.

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Eine Änderung steht an – und häufig beginnt damit die Suche nach Unterlagen. Ein digitaler Prozess mit automatischer Dokumentation kann das Änderungsmanagement vereinfachen.
Eine Änderung steht an – und häufig beginnt damit die Suche nach Unterlagen. Ein digitaler Prozess mit automatischer Dokumentation kann das Änderungsmanagement vereinfachen.
(Bild: © Cybrain - Fotolia.com)

Änderungsmanagement: das ist ein Begriff, der bei allen Beteiligten wenig Freude aufkommen lässt. Ein lästiges Übel, das Zeit frisst, mit der Suche nach Unterlagen verbunden ist – einfach unbeliebt ist. Vielleicht hat sich auch gerade deshalb die 41. Sitzung des Anbieter-/Anwenderdialogs „Product Engineering“ des VDMA dieser Thematik angenommen. Ulrich Frech, Productmanager bei Contact Software, summiert die Problematik in einem Zitat von Jörg Brandl von Mann + Hummel auf: „Wer Produktänderungen beherrscht, beherrscht den wichtigsten Prozess im Product Lifecycle.“

In jeder Phase der Wertschöpfung – egal ob das die Verfahrens- und Anlagenentwicklung, die Produkt- und Produktionsentwicklung oder After Sales ist – finden potenziell Änderungen statt. Das kann aufgrund von Fehlern oder wegen Neuerungen nötig sein. Und selbst wenn die (intelligenten) Produkte auf dem Markt sind, können ihre Nutzungsdaten zu Produktverbesserungen herangezogen werden.

Probleme beim Änderungsprozess

Das heißt, es muss ein Änderungsprozess in Gang gesetzt werden, der sich aus folgenden Teilprozessen zusammensetzt:

  • Änderungsgrund identifizieren (Engineering Change Request, ECR),
  • Änderungsantrag spezifizieren,
  • Änderungsantrag in den Abteilungen bewerten,
  • Bewertungen zusammenführen und Entscheidungen dokumentieren,
  • Änderungsalternativen bewerten und Festlegen von Meilensteinen,
  • Änderung freigeben,
  • Änderung durchführen (Engineering Change Order, ECO),
  • Änderung dokumentieren und kommunizieren (Engineering Change Notification, ECN).

Doch wo liegt das Problem? In der Regel läuft das heute oft noch sehr händisch ab und die benötigten Dokumente liegen als Papier vor. Außerdem betrifft die Änderung nicht nur das Produkt, sondern auch die Fertigung, die Logistik oder andere Standorte. Zudem wird in diesem Prozess meist die technische Dokumentation vergessen, die selbst kaum etwas von den Änderungen mitbekommt. „Die Softwaresysteme sprechen nicht miteinander“, erklärt Peter Lahner, Vertriebsleiter bei Kothes!, einem Dienstleister für Technische Dokumentation. Und somit wird die technische Dokumentation oft erst dann geschrieben, wenn das veränderte Produkt bereits auf dem Markt ist. All das muss man berücksichtigen und die entsprechenden Beteiligten einzubinden.

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