Wärmebehandlung Kontrolliertes Bainitisieren trumpft in puncto Wirtschaftlichkeit auf
Im Gegensatz zum martensitischen Härten punktet das Bainitisieren mit konträr erscheinenden Eigenschaften, wie hoher Härte und Zähigkeit. Mit der Entwicklung eines Sensors, der die isotherme Gefügeumwandlung automatisch erfasst, trumpft das Verfahren nun auch in puncto Wirtschaftlichkeit auf.
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Das Bainitisieren hat als isotherm geführter Härtungsprozess enorm an Bedeutung gewonnen. Grund dafür sind die vorteilhaften Ergebnisse, wie hohe Zähigkeit bei gleichzeitig hoher Härte und geringem Verzug. Solche Ergebnisse werden durch herkömmliches martensitisches Härten bei weitem nicht erreicht.
Bainitisieren wird wirtschaftlich
In vielen Anwendungen scheiterte das Bainitisieren jedoch an der Wirtschaftlichkeit aufgrund der langen Behandlungsdauer. Damit ist jetzt Schluss, wie ein Projekt der Stiftung „Institut für Werkstofftechnik“ an der Universität Bremen und des Instituts für Werkstoffkunde der Universität Hannover zeigt.
Um den Härtungsverlauf beim Bainitisieren kontinuierlich erfassen und regulieren zu können, haben die Institute das Online-Messsystem Bainitsensor entwickelt (Bild 1 – siehe Bildergalerie). Dieses System ermöglicht, das Bainitisieren punktgenau zu beenden.
Sensor erhöht Wirtschaftlichkeit und senkt Qualitätsschwankungen beim Bainitisieren
Somit entfallen die bisher üblichen enormen Zeitzuschläge, weil damit werkstoff- und umwandlungsbedingte Schwankungen sofort erkannt und entsprechend korrigiert werden. Der Einsatz des Sensors erhöht die Wirtschaftlichkeit des Bainitisierens erheblich und reduziert die Qualitätsschwankungen enorm.
Zudem ermöglicht er neue prozesssischere Verfahrensvarianten mit definiert eingestellten stabilisierten Restaustenitgehalten. Weitere Anwendungspotenziale liegen in der zwei- und mehrstufigen Bainitumwandlung, um eine hohe Prozesssicherheit bei hoher Energieeffizienz zu gewährleisten.
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