Bauteilbeschichtung Lackieren ohne Maskieren

Redakteur: Mag. Victoria Sonnenberg

Je nach Anwendungsfall sollte beim Beschichten von Bauteilen auf die Wahl der richtigen Applikation geachtet werden. Walther hat gemeinsam mit Dörken ein optimiertes Verfahren entwickelt, mit dem sich Bauteile randscharf und ohne Maskierung beschichten lassen.

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Das optimierte Spritzverfahren ermöglicht es, Bauteile randscharf mit Zinklamellensystemen und ohne Maskierung zu beschichten.
Das optimierte Spritzverfahren ermöglicht es, Bauteile randscharf mit Zinklamellensystemen und ohne Maskierung zu beschichten.
(Bild: Dörken/Walter Pilot)

Klassischerweise werden vor allem Großbauteile mithilfe der Spritzapplikation beschichtet und durch das aufgetragene Material vor Korrosion geschützt. Um zu vermeiden, dass Materialanteile durch Luftrückpralleffekte oder Vorbeispritzen verloren gehen (sog. Overspray), kann eine E-Statik-Anlage eingesetzt werden. Dabei ist es jedoch erforderlich, die Bauteile zu maskieren, falls nur bestimmte Bereiche beschichtet werden sollen. Aus diesem Umstand heraus haben der Gerätehersteller Walther und der Materialhersteller Dörken Mitte 2020 ein Entwicklungsprojekt gestartet, welches im März 2021 abgeschlossen wurde. Das Ergebnis: eine anwendungsspezifische Automatikspritzpistole, die in Verbindung mit einem Roboter, absolut reproduzierbare Ergebnisse liefert und nahezu ohne Sprühnebel randscharf Zinklamellensysteme appliziert.

Verfahren eignet sich für flächige und rotationssymmetrische Bauteile

Letztlich ging es vor allem darum, ein Lackieren ohne Maskieren zu entwickeln. Maskierungen an Bauteilen sind relativ kostspielig und aufwendig, und genau das wurde versucht, an sehr komplexen Bauteilen zu verhindern. In einem stets direkten Austausch und mithilfe gemeinsamer Versuche, hat das Entwicklungsteam mit Experten aus beiden Unternehmen eine praxisnahe Lösung erarbeitet. Das neu entwickelte, optimierte Verfahren, das bereits bei den ersten Kunden erfolgreich im Einsatz ist, eignet sich besonders für Bauteile, die nur in bestimmten Bereichen beschichtet werden sollen oder auch dürfen. Dazu gehören neben flächigen Bauteilen auch rotationssymmetrische Bauteile wie zum Beispiel Radlager, Bremsscheiben oder Gewindeteile.

Da für einen effektiven Beschichtungsprozess neben der Lackierpistole aber auch eine passende Farbversorgung und Steuerung erforderlich sind, wurde direkt ein Komplettpaket entwickelt. Dieses ermöglicht dem Anwender – zusammen mit den bereits erarbeiteten Grundeinstellungen – den unkomplizierten Einsatz in der eigenen Beschichtungsanlage.

Um die Kosten im gesamten Beschichtungsablauf zu verringern, wurden folgende Ziele erreicht:

  • Reduzierung von Investitions- und Wartungskosten,
  • Effizienterer Materialeinsatz,
  • Verringerung von Materialverlust,
  • Wegfall sämtlicher Maskieraufwendungen,
  • Robuster, automatisierbarer Prozess.

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