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Künstliche Intelligenz Mit dem Lama Maschinelles Lernen verstehen
Am Institut für Technik der Informationsverarbeitung des KIT lernen Studenten ab dem ersten Semester den Umgang mit dem Thema Maschinelles Lernen. Für den Praxisteil suchen wir gemeinsam mit dem KIT Partner aus der Industrie.
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Nicht nur in diesem Magazin, sondern in der gesamten Gesellschaft wird über kaum eine Technologie mehr gesprochen, als über Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen. Noch spiegeln die Lehrangebote diese Bedeutung aber kaum wider – was Experten an unterschiedlichsten Stellen zu ändern versuchen. Ein sehr interessantes Projekt aus diesem Bereich betreibt das Institut für Technik der Informationsverarbeitung (ITIV) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
Im Labor für angewandte Machine-Learning-Algorithmen, kurz LAMA, können sich Bachelor-Studenten bereits ab dem ersten Semester an KI-Verfahren üben. Den Ausschlag für die Gründung des Labors gaben den Verantwortlichen zufolge unter anderem die Studierenden selbst, die sich bereits früher in einer Gruppe von Machine-Learning-Interessierten zusammengeschlossen hatten. Diese Gruppe hatte in einer Analyse des Lehrangebots festgestellt, dass es nicht nur an Angeboten für Bachelor-Studenten, sondern auch an einem Labor fehlt, in dem praktisch gearbeitet werden kann.
Theorie und Praxis werden vermittelt
Im Lama stehen den Studierenden jetzt Hochleistungsrechner der neusten Generation zur Verfügung. Das ist unter anderem wichtig, da Maschinelles Lernen aufgrund der riesigen Datenmengen enorm viel Rechenleistung benötigt. „Vom Beginn dieses Vorhabens an zeigte sich ein sehr großes Interesse der Studierenden an diesem Thema“, erklärt Prof. Wilhelm Stork, einer der Institutsleiter des ITIV. „Auch in der letzten Runde waren wieder alle Plätze im Projekt belegt.“
Grundsätzlich besteht das Lama aus zwei Teilen, einem theoretischen und einem praktischen. Im ersten Teil werden den Studierenden die Kenntnisse vermittelt, die sie benötigen, um die zur Verfügung stehenden Werkzeuge bedienen zu können. Dazu gehören beispielsweise die Datenaufbereitung und das Programmdesign. In der zweiten Phase, die Betreuer des Lama sprechen von der „Into-the-wild“-Phase, geht es dann darum, das theoretisch erlernte Wissen in einem Praxisprojekt anzuwenden. Dafür haben die Studierenden vier Wochen Zeit, in denen sie das Gelernte in den Projekten umsetzen. Diese reichten bisher von der Solarstromprognose über Bilderkennung bis zum rückenfreundlichen Bürostuhl und einem neuronalen Netzwerk, das Musik komponiert. Auf diese Weise haben im vergangenen Sommersemester 30 Studentinnen und Studenten gelernt, Herausforderungen zu erkennen, wissenschaftlich zu formalisieren und kreativ mit KI-Methoden zu lösen.
„Momentan handelt es sich dabei noch häufig um Projekte, die die Studenten selbst erdacht haben“, sagt Prof. Jürgen Becker, ebenfalls Mitglied der Institutsleitung des ITIV. „Es ist uns aber sehr daran gelegen, zukünftig viel stärker mit der Industrie zusammenzuarbeiten.“ Hier haben die Köpfe hinter dem Lama eine Win-win-Situation im Blick, bei der die Studenten wertvolle Einblicke in die Praxis bekommen, und sich für Unternehmen die Perspektive eröffnet, erste Schritte in die Welt des Maschinellen Lernens ohne große Investitionen unternehmen zu können.
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