Beschichten Neuartige Verfahren erzeugen harte und gleichmäßige Schichten

Autor Stéphane Itasse

AHC Oberflächentechnik stellt auf der Hannover-Messe 2015 unter anderem drei neuartige Verfahren zur Erzeugung harter Schichten vor. Darunter ist auch eine Lösung für die Chrom(VI)-Problematik.

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Ein mit Selga-Coat Chrom selektiv hartverchromtes Stoßdämpferrohr (links: beschichtet, rechts: unbeschichtet).
Ein mit Selga-Coat Chrom selektiv hartverchromtes Stoßdämpferrohr (links: beschichtet, rechts: unbeschichtet).
(Bild: AHC Oberflächentechnik)

DasVerfahren Selga-Coat Chrom eigne sich für Bauteile, die selektiv hartverchromt werden sollen. Sie werden in Werkzeuge eingelegt, die den Beschichtungselektrolyten nur an bestimmte Stellen gelangen lassen, wie AHC beschreibt. Die Beschichtung erfolge in einer gekapselten Anlage, weder Bediener noch Umwelt kämen mit Chrom(VI) in Verbindung. Zudem werde die Anlage abwasserfrei und mit fast vollständiger Rückführung der Chemikalien betrieben. Gemäß EU-Chemikalienverordnung Reach darf Chrom(VI) ab 2017 nur unter bestimmten Bedingungen eingesetzt werden. Für Selga-Coat Chrom biete sich hier eine Ausnahmemöglichkeit.

Selektive Oxidation von Aluminiumoberfläche mittels Laser erzeugt 6 bis 10 µm dicke Korundschicht

Bei der selektiven Oxidation von Aluminium mittels Laser, von AHC Lasox-Coat genannt, wird in einer Sauerstoffatmosphäre ein Laserstrahl auf die Oberfläche eines Werkstücks gerichtet. Dadurch beginnen Legierungspartikel zu schmelzen und zu verdampfen. Das Sauerstoffplasma, das durch den Einfluss des Lasers entsteht, und ein Teil des geschmolzenen Aluminiums reagieren zu Aluminiumoxid (Korund), das die Fläche in einer Schicht von 6 bis 10 µm bedeckt. Die Umschmelzzone beträgt etwa 100 µm.

Der Vorteil des Laserverfahrens im Vergleich zur Galvanik bestehe im Verzicht auf Prozesschemikalien wie Elektrolytsäuren. Prozessbedingt unterbleibe zudem die Bildung von Poren, was die hohe Härte der Schicht von circa 2000 HV erkläre. Mit dem selektiven Beschichtungsverfahren ließen sich Beschriftungen, Linien oder komplexe Formen und Muster erzeugen. Am besten eignet sich Lasox-Coat laut Anbieter zum Verschleißschutz.

Elektrophorese-Tauchlackierung mit dem Sila-Coat 5000-Verfahren erhöht alkalische Beständigkeit

Zur Versiegelung von Aluminiumlegierungen stellt AHC das Verfahren Sila-Coat 5000 vor. Denn die Beständigkeit von Aluminiumlegierungen kann im sauren Bereich zum Beispiel durch anodisches Oxidieren und Nachverdichten deutlich, im alkalischen Bereich jedoch nur begrenzt verbessert werden. Hier bringe eine Versiegelung mittels Elektrophorese-Tauchlack mit dem Sila-Coat 5000-Verfahren eine Verbesserung. Die Korrosionsbeständigkeit werde gesteigert, vor allem die Alkalibeständigkeit deutlich erhöht. Die regelmäßig ausgebildete Netzstruktur des Tauchlacks versiegle die Oberfläche und ebne sie ein. Selbst auf komplexen Bauteilen entstünden sehr gleichmäßige Schichten.

AHC Oberflächentechnik auf der Hannover-Messe 2015: Halle 3, Stand H26

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