Rumänen setzen auf Kreislaufwirtschaft Neue Recyclinganlage entspannt Post-Consumer-Folien-Problem

Autor / Redakteur: Andrea Hackl / Peter Königsreuther |

Bei Calex, einem Familienbetrieb im rumänischen Groși, werden monatlich rund 600 bis 700 t Kunststoffabfälle recycelt. Mit insgesamt sieben Starlinger-Recyclingsysteme geht das jetzt noch wirtschaftlicher.

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Eine der beiden Recyclinganlagen von Starlinger des Typs „recostar dynamic 105 C-VAC“, die jetzt beim Recycler Calex in Rumänien installiert wurden. Insgesamt sieben Starlinger-Systeme nutzt das Unternehmen jetzt, heißt es, um vor allem Post-Consumer-Folie wieder zu verwerten.
Eine der beiden Recyclinganlagen von Starlinger des Typs „recostar dynamic 105 C-VAC“, die jetzt beim Recycler Calex in Rumänien installiert wurden. Insgesamt sieben Starlinger-Systeme nutzt das Unternehmen jetzt, heißt es, um vor allem Post-Consumer-Folie wieder zu verwerten.
(Bild: Starlinger)

Die Recyclinganlage des Typs recostar dynamic 105 C-VAC, die hier im Juli 2019 installiert wurde, ist bereits die siebente Anlage, die der österreichische Maschinenbauer Starlinger recycling technology dort hinliefern konnte. Denn außer den vier Anlagen am Standort Rumänien betreibt auch das Mutterunternehmen Candi Plastic Recycling drei Anlagen am Stammsitz Sollenau (Österreich). Während bei Calex Post-Consumer-Abfälle wie Folien oder Rohre aus PE und PP recycelt werden, verarbeitet Candi vorwiegend industrielle Abfälle aus der Kunststofferzeugung wozu etwa Ausschussware und Produktionsabfälle zählen.

Mit einer neuen Waschanlage, die im Dezember in Betrieb gegangen ist, setzt Candi darüber hinaus einen Schwerpunkt auf das Recycling von Big Bags. Der Vielfalt an Eingangsmaterialien in Österreich, die eine hohe Flexibilität der Anlagen erfordert, stehen in Rumänien konstante Materialströme gegenüber, die eine gezielte Spezialisierung ermöglichen.

Waschanlagen und Filtersysteme unterstützen den Erfolg

Calex betreibt zwei Starlinger recostar dynamic 105 C-VAC. Die eine verarbeitet Big Bags, die andere bunte, transparente und hoch bedruckte LDPE-Verpackungsfolien. Sowohl die starke Bedruckung als auch die Restfeuchte nach dem Waschprozess auf den vorgeschalteten Waschanlagen können während der Extrusion zur vermehrten Bildung von Gasen führen. Mit dem Setup aus Smart-Feeder, kontinuierlichem Schmelzefilter und C-VAC Entgasungsmodul sind die beiden aber für diese Anforderung optimal gerüstet. Denn der Smart-Feeder hat durch die Verdichtung und Homogenisierung des Materials durch Friktion einen Trocknungseffekt. Und nach dem Austrag der Restverschmutzungen durch den Schmelzefilter wird die Schmelzeoberfläche im C-VAC-Modul um 300 % vergrößert, was die effiziente Abscheidung von Gasen ermöglicht.

Rund 25 Mitarbeiter sortieren und recyceln bei Calex die Abfälle, die von Sammlern angeliefert werden. Unter den Endkunden für das Regranulat – dabei handelt es sich beispielsweise um Spritzgießer und Blasformer – befinden sich zahlreiche Fixabnehmer.

EU-Vorgaben und Umdenken wirken sich positiv aus

„Unsere Stammkunden müssen sich auf die Qualität des Regranulats verlassen können“, erklärt Geschäftsführer Gheorghe Campan. „Weil sich die erste Starlinger ‚dynamic‘ im Post-Consumer-Bereich ausgezeichnet bewährt hat, haben wir im Juli die zweite Anlage dieses Typs in Betrieb genommen.“ Die Systeme sind mit unterschiedlichen Filtersystemen ausgestattet, was Calex zur nötigen Flexibilität bei der Verarbeitung von Materialien mit Verunreinigungen, wie beispielsweise Aluminium, Sand und Papier, verhilft.

Trotz des aktuellen Recycling-Booms bleiben die bei Calex verarbeiteten Mengen weitgehend konstant. Als Faktoren, die zur Steigerung des mengenmäßigen Inputs beitragen könnten, identifiziert Campan den Fokus der Hersteller auf die Recycelbarkeit ihrer Produkte (Design for Recycling) sowie EU-Vorgaben für einen Mindestrezyklateinsatz bei Neuprodukten. Auch eine Erhöhung der derzeit relativ niedrigen Preise für Kunststoff-Neuware würde den vermehrten Einsatz von Rezyklaten begünstigen.

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