Flurförderzeuge Optimierte SAP-Intralogistik dank Transportleitsystem
Die auf Anlagen- und Maschinenbau spezialisierte SMS Group hat am Standort Hilchenbach die interne Logistik durch ein in SAP integriertes Transportleitsystem optimiert und damit den Bedarf an Staplern sowie den Suchaufwand minimiert.
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Denken in großen Dimensionen. Was das bedeutet, demonstriert die auf Anlagen- und Maschinenbau spezialisierte SMS Group auf eindrucksvolle Weise. Die gigantischen Betriebsanlagen am traditionsreichen Standort Hilchenbach erstrecken sich über eine Fläche von 120.000 m². Das Areal wäre groß genug, um 34 Fußball-Klubs parallel antreten zu lassen. Stattdessen konstruieren und fertigen hier rund 2200 Mitarbeiter aus bis zu 400 t schweren Stahlteilen Hütten- und Walzwerkstechnik, die in die ganze Welt exportiert wird. Die damit verbundenen mehrstufigen Materialflussprozesse laufen über mehrere Hallen, Fertigungs- und Lagerbereiche.
Zwei Mannjahre Suchzeit eliminiert
Die für die einzelnen Aufträge benötigten Materialien werden dabei in unterschiedlichen Bereichen auf dem Werksgelände zwischengelagert. „Für uns war das wie eine große Blackbox, denn es gab für die internen Transporte auf dem Werksgelände kein zentrales Steuerungs- und Informationssystem“, erklärt Steffen Rosenthal, der bei der SMS Group die fachliche Projektleitung verantwortet. Vor diesem Hintergrund kam es in der Vergangenheit immer wieder zu langen Suchzeiten, die sich pro Jahr auf bis zu zwei Mannjahre summierten. Für SMS Grund genug, die Auffindbarkeit des Materials sowie die Transparenz der eigenen Intralogistik zu optimieren. „Wir brauchten ein zentrales Leitsystem für die wöchentlich rund 3000 internen Transporte“, bringt es Rosenthal auf den Punkt. Dem Team der Intralogistik am Standort Hilchenbach stehen für die Warenbewegungen zwischen Warenein- und Warenausgang zwölf Gabelstapler und 39 Anhänger mit Nutzlasten von 15 bis 120 t zur Verfügung.
Zu den Hauptanforderungen an das gesuchte System zählte die Integrierbarkeit in das bei der SMS Group eingesetzte ERP-System von SAP. „Das Vermeiden von Schnittstellen innerhalb des Datenflusses gehört bei uns zu den Grundsätzen“, betont Marc-Oliver Greb, der bei SMS in der IT-Abteilung arbeitet und gemeinsam mit Rosenthal das Projekt zur Einführung des Transportleitsystems – kurz TLS – verantwortete. Dieses musste sich neben SAP auch in die von dem Unternehmen selbst entwickelte Fertigungsplanungs-und -steuerungssoftware (FPS) integrieren lassen, um eine wirkliche Durchgängigkeit über alle Bereiche der Produktion zu garantieren. „Die Anzahl der Anbieter für eine solche Lösung war sehr überschaubar, sodass wir sehr schnell mit der Flexus AG aus Würzburg in Kontakt kamen", erinnert sich Rosenthal.
Kommissionierung ist integriert
Gemeinsam mit den SAP-Spezialisten von Flexus konnte SMS bereits im März 2014 das Pflichtenheft fertigstellen. Das nachfolgende Implementieren dauerte nur drei Monate, wobei neben der Software insgesamt 80 Scanner, 12 Advantech-Dlog-Staplerterminals vom Typ DLT-V8310 sowie 35 PC-Stationen installiert wurden. Die kabellosen Handscanner verteilen sich auf die Gabelstapler, die PC-Stationen und diverse Arbeitsplätze im Hochregallager. „Schließlich umfasst die Lösung nicht nur die eigentlichen Transporte, sondern auch den Inhalt der beförderten Kleinteilebehälter, die im Hochregallager kommissioniert werden“, erklärt IT-Experte Greb.
Die 35 PC-Stationen verteilen sich über die gesamte Lager- und Produktionsfläche. Die in robusten Schränken untergebrachten Computer und Scanner dienen dem bedarfsgerechten Anfordern von Anhängern, dem damit verbundenen Erstellen von Fahraufträgen sowie dem „Erzeugen" von Behältern. Jeder Fahrauftrag wird automatisch an eines der verfügbaren Fahrzeuge übermittelt und mit Start- und Zieladresse auf dem Advantech-Dlog-Staplerterminal angezeigt. Bei Bedarf wird dem Fahrer zudem der Standort eines geeigneten Anhängers mitgeteilt. Jede gezogene Einheit ist mit einem Barcodeetikett versehen, das beim Andocken mit dem Stapler vom Fahrer gescannt wird. Auf diese Weise lassen sich auch Einsatz und Auslastung der Spezialanhänger lückenlos verfolgen und analysieren.
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