Wirtschaft Phoenix Contact rechnet bis Ende des Jahres mit 2,37 Mrd. Euro Umsatz
Phoenix Contact rechnet bis Ende 2020 trotz der Pandemie mit nur 3 bis 4 % Umsatzrückgang auf 2,37 Mrd. Euro. Flexibilität und Schnelligkeit haben dazu beigetragen.
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Auf einer Online-Pressekonferenz erläuterte Ulrich Leidecker, der zum Vorstand der Phoenix Contact GmbH gehört, wie Phoenix Contact die Covid-19-Pandemie gemeistert hat. Er hat sogar etwas Positives festgestellt, was die Pandemie ausgelöst hat: „Die deutsche Industrie ist, wenn sie denn will, immer noch flexibel und schnell.“
Auch bei Phoenix Contact habe man es beispielsweise innerhalb kürzester Zeit geschafft, Betriebsvereinbarungen zu schließen. Das was sonst Wochen und Monate gedauert hätte, war innerhalb von Tagen und Wochen erledigt. So konnte man in kürzester Zeit die Prozesse umstellen, um weiterarbeiten zu können. Bei Phoenix Contact konnte man in kurzer Zeit über 3500 Mitarbeiter ins Homeoffice schicken und so den Betrieb aufrechterhalten. Dies konnte auch deshalb geschehen, weil nach Aussage von Dr. Frank Possel-Dölken schon vorher mit einem Cloud-Anbieter Kontakt aufgenommen wurde und diese Leitung konnte dann in kürzester Zeit die Bandbreite erweitern und VPN-Zugänge schaffe.
Gelungen sei dies auch Dank der Kooperation mit den chinesischen Kollegen von Phoenix Contact, die in einer sehr frühen Phase die Mitarbeiter mit Schutzausrüstung versorgt haben, als man in Deutschland keinen Zugriff darauf hatte.
Transportwege waren weiteres Problem
Ein Problem seien jedoch die Transportwege gewesen, da ja viele Produkte bis dahin in den Transporträumen der Passagiermaschinen mitgeflogen sind und diese ja dann nicht mehr starteten.
Das hat Phoenix Contact Leidecker zufolge achtstellige Summen gekostet, um eine Warenversorgung der Produktion zu gewährleisten und Warenlieferungen an die Kunden sicherstellen zu können. Allerdings – und das sei ein Wermutstropfen – konnte das durch die Nichtpräsenz auf Messen wie der SPS wieder kompensiert werden.
In der Fertigung hat man laut Leidecker Schichten getrennt, Desinfektionsmittel angeschafft, die Schutzausrüstung erweitert, Plexiglasscheiben installiert, also „alles das, was man tun kann, um weiterzuarbeiten“. Innerhalb kürzester Zeit seien Tools entwickelt worden, um eine Weiterarbeiten zu gewährleisten.
Belegschaft blieb stabil
Die Belegschaft von Phoenix Contact ist laut Leidecker stabil geblieben. Es habe weder einen Abbau noch einen Mitarbeiteraufbau gegeben. Die weniger anfallenden Arbeit konnte teilweise mit Kurzarbeit und Abbau von Überstunden ausgeglichen werden. Ab August konnte Phoenix Contact wieder aus Kurzarbeit herausgehen.
Hier dankte Leidecker auch der Politik, weil dies alles so einfach funktioniert habe.
Man konnte in diesem Jahr sogar weiter in Blomberg investieren. Auch in der Produktion in Filderstadt und in Nanjing. Am chinesischen Stadort sei durch das starke Wachstum das ehemalige Industriegebiet nun Wohngebiet geworden und man müsse nun als eines der letzten Unternehmen umsiedeln. Bis Ende des Jahres werde man dann über 150 Mio. Euro in die Unternehmensweiterentwicklung investiert haben.
Umsatzeinbuße liegt voraussichtlich bei 3 bis 4 %
Trotz all dieser Anstrengungen werde man bis Ende des Jahres im Vergleich zum Vorjahr 3 bis 4 % Umsatz einbüßen, in lokaler Währung sogar etwas weniger. „Wir werden bei 2,37 Mrd. herauskommen“, so Leidecker, aber dabei bleibe natürlich immer noch ein gewisses Maß an Ungewissheit, wenn man an die derzeitig hohen Infektionszahlen denke.
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