NC-Programmierung Schnellere Produktion und höhere Präzision bei MAN ES
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Bei MAN Energy Solutions suchte man nach einer neuen Lösung für die NC-Programmierung, um die firmenspezifischen Anforderungen im Konstruktions- und Fertigungsprozess präziser und schneller erfüllen zu können. Die Wahl fiel dabei auf Creo von PTC.

Die digitale Transformation leistet durch effizientere und zuverlässigere industrielle Prozesse einen entscheidenden Beitrag zum Aufbau klimafreundlicher Industrien, davon ist MAN Energy Solutions (MAN ES) überzeugt. Deshalb begann das Unternehmen, neue Technologien für die Erzeugung und Speicherung elektrischer Energie zu entwickeln. Sie sollen dem Unternehmen helfen, mit schwankenden Erzeugung erneuerbarer Energien zurechtzukommen und die CO2-Bilanz seiner Kraftwerke zu verbessern. Die digitale Transformation begann für MAN ES mit der Art und Weise, wie Teile entworfen und hergestellt werden.
Komplexe Maschinenteile, hohe Ansprüche
In Augsburg stellt MAN ES Bauteile verschiedener Größe her – von weniger als einem Kilogramm bis zu 120 Tonnen Gewicht. Viele von ihnen werden nach individuellen Kundenwünschen gefertigt. Bei derart komplexen Anforderungen kommt der NC-Programmierung eine grundlegende Bedeutung zu, damit bereits der erste Programmlauf korrekt erfolgt. Mängel können sonst hohe Kosten und Verzögerungen verursachen.
In der Vergangenheit setzte das Unternehmen auf manuelle Prozesse bei der NC-Programmierung, zum Einsatz kam eine 2,5D-CAM-Software. Dies bedeutete beispielsweise, dass bei einzelnen Prozessen die Koordinaten von mehr als 2.000 Punkten manuell in das 2,5D-CAM-System einzutragen waren – ein sehr komplexer Vorgang. Eine zusätzliche Herausforderung bestand darin, dass mit der vorhandenen CAM-Software nicht alle benötigten Bearbeitungstechnologien abgebildet werden konnten.
Somit war klar, dass der Bedarf nach einer Optimierung der NC-Programmierung bestand, um die spezifischen Anforderungen in diesem Bereich präzise und innerhalb der zeitlichen Zielvorgaben erfüllen zu können. Insbesondere benötigt wurden effizientere, automatisierte Tools mit zusätzlichen Optionen der Personalisierung, um die Produktivität bei der Erstellung von Werkzeugwegen zu erhöhen. Weitere Ziele waren die Vermeidung möglicher Fehler sowie ein reibungsloser Übergang zwischen der Konstruktions- und der Programmierphase.
Mit Creo zur 3D-Modell basierten Programmierung
Zur Bewältigung seiner Herausforderungen setzt MAN ES auf Creo von PTC. Das Unternehmen wählte diese Lösung aus mehreren Gründen: Durch das moderne GUI sind viele der Funktionen von Creo leicht zu erlernen, sodass auch neue Anwender schnell effizient arbeiten können. Dank einer nahtlosen Integration mit allen Produkten der Creo-Suite schafft die Lösung zudem eine Single Source of Truth. Dadurch lassen sich beispielsweise Änderungen am CAD-Modell automatisch in alle nachgelagerten Produkte übernehmen. Diese Interaktion von CAD und CAM spart Zeit und hilft durch eine automatische Neuberechnung der Werkzeugwege, Fehler zu vermeiden. Mit Creo konnte das Unternehmen bei der NC-Programmierung von 2D-Skizzen vollständig zu einem 3D-Modell basierten Ansatz übergehen.
Durch den Einsatz von Creo verfügen die Programmierer bei MAN ES nun über eine umfangreiche Palette von konfigurierbaren Automatisierungsfunktionen. Bearbeitungsprozesse werden einmalig angelegt, und können für andere Bauteile unkompliziert wiederholt oder gegebenenfalls angepasst werden.
Die Mitarbeiter bei MAN ES haben nun die Möglichkeit, kundenspezifische CAM-Features zu erstellen, die den Konstruktions- und Fertigungsprozess optimieren und effizienter gestalten. Mithilfe von Templates lässt sich die Erstellung von Bearbeitungen rund um ein bestimmtes Teil automatisieren. Maße wie Durchmesser, Länge und Position werden automatisch aus dem 3D-Modell extrahiert. Beim Anlegen von Werkzeugwegen können die Mitarbeiter vollständig kontrollieren, wie das Werkzeug in das Material eingreift. So kann man nicht nur effiziente Werkzeugwege anlegen, sondern auch Konstruktions- und Fertigungswissen erfassen, das für eine spätere Verwendung reproduzierbar ist. Dies führt wiederum zu konsistenteren Prozessen, wovon das gesamte Unternehmen profitiert.
Der Spezialist für Energie
MAN Energy Solutions ist ein Wegbereiter für neue Technik seit dem 19. Jahrhundert und ein weltweit führender Anbieter von Großdiesel- und Gasmotoren sowie Turbomaschinen für die Schifffahrts- und Energieindustrie.
Das Unternehmen ist aus MAN Diesel & Turbo hervorgegangen und hat seinen Hauptsitz in Augsburg. Mehr als 14.000 Mitarbeitende arbeiten hier an über 120 Standorten auf der ganzen Welt.
Fertigungsvorlagen von Creo spielen ebenfalls eine wichtige Rolle für die Teams bei MAN ES. Durch die Möglichkeit der Wiederverwendbarkeit können die Mitarbeiter auf einfachem und schnellem Weg komplexe Werkzeugwege und Messzyklen erstellen. Diese Funktionen sind nicht modellspezifisch, sondern können auf viele verschiedene Modelle, Teile oder Produkte angewendet werden. Erforderlich ist nur die einmalige Erstellung.
Dadurch lassen sich Zeitaufwand in der Produktion, Fehler und Nacharbeit reduzieren sowie Effizienz und Flexibilität des Konstruktions- und CAM-Programmierungsprozesses deutlich verbessern. Durch die Erstellung und Analyse komplexer Vorlagen nutzt MAN ES die Daten aus der Konstruktionsabteilung auch zur Qualitätsverbesserung, wie beispielsweise bei der Verfeinerung von Bohrprozessen.
Produktion in einer Woche statt in drei
Mit der Einführung von Creo ist es MAN ES gelungen, seine NC-Programmierung deutlich zu optimieren und den Übergang vom Design zur Produktion hocheffizient zu gestalten. Während das Unternehmen bei der Herstellung größter Bauteile früher drei Wochen für die erste Produktion des Bauteils benötigte, ist dieser Prozess nun in einer Woche möglich. Außerdem gab es seit der Umstellung auf 3D-CAM keine fehlerhaften Produkte mehr aufgrund falscher, zuvor manuell eingetragener Koordinaten für die Werkzeugbahnen. Auch Kollisionen zwischen Maschinen und Bauteilen sind nicht mehr vorgekommen. Dies führt zu signifikanten Kosteneinsparungen – kam es in der Vergangenheit zu Zusammenstößen zwischen Maschine und einem Teil, konnten Schäden in Höhe von bis zu sechsstelligen Euro-Beträgen entstehen.
Seitdem MAN ES auf 3D-Modelle zur Generierung der NC-Programme setzt, konnten die Programmierzeiten um bis zu einem Drittel gesenkt werden. Hinzu kommen weitere positive Effekte beim Ableiten von Bauteilvarianten, was ebenfalls massiv beschleunigt werden konnte. Weitere Vorteile sind eine verkürzte Einfahrzeit für Neuprogramme sowie die Vermeidung fehlerhafter Bauteile und von Kollisionen.
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