Energierückgewinnung Turbinengenerator gewinnt aus kleinen Mengen Prozessgas Strom

Redakteur: Jürgen Schreier

Ein ehrgeiziges Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Energierückgewinnung, das vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert wird, steht bei der Deprag Schulz GmbH & Co.kurz vor der Serienreife. Mit dem Deprag-Turbinengenerator kann die Energie aus Prozessgasen oder Abwärme hocheffizient in Strom umgewandelt werden.

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Prototyp von Deprag: Eine kompakte Einheit aus einer Mikro-Expansionsturbine mit einem elektrischen Generator erzeugt Strom aus Gas. (Bild: Deprag Schulz)
Prototyp von Deprag: Eine kompakte Einheit aus einer Mikro-Expansionsturbine mit einem elektrischen Generator erzeugt Strom aus Gas. (Bild: Deprag Schulz)

Die Zeit drängt. Seit 30 Jahren steigt die globale Temperatur unaufhaltsam an. Experten erwarten für das Jahr 2010 einen neuen Wärmerekord seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die fortgesetzte Häufung von extremen Naturkatastrophen spricht eine deutliche Sprache.

Die Weltgemeinschaft hat nun beim Klimagipfel in Cancun einen kleinen Schritt vorwärts getan und sich offiziell auf die Begrenzung der globalen Erderwärmung um höchstens zwei Grad festgelegt. In der Europäischen Union gibt es Bestrebungen, die Emission des Klimakillers CO2 bis 2020 nicht nur um 20%, sondern um 30% zu reduzieren, und dieses Ziel verbindlich festzuschreiben. Forschung und Industrie sind aufgerufen, innovative Projekte zum Klimaschutz aufzulegen.

Ungenutzte Gase sollen energetisch nutzbar machen

Ansatzpunkte gibt es en masse. In vielen industriellen Prozessen wird Energie freigesetzt und verschwendet. Im Kampf gegen die Erderwärmung ist die Verwertung ungenutzter Potentiale ein bedeutsamer Baustein. Ein ehrgeiziges Forschungsprojekt auf dem Gebiet der Energierückgewinnung, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert wird, steht jetzt bei der Deprag Schulz GmbH & Co. kurz vor der Serienreife.

Der Geschäftsführer des Amberger Herstellers von Druckluft- und Automatisierungstechnik, Dr.-Ing. Rolf Pfeiffer erläutert die zu Grunde liegende Idee: „In vielen industriellen Prozessen entweicht Prozessgas ungenutzt in die Atmosphäre. Unser Ausgangspunkt war, diese Gase energetisch nutzbar zu machen.“

Dabei ist die Rückgewinnung von Energie aus Prozessgasen nicht neu. Dr.-Ing. Rolf Pfeiffer: „Neu ist aber, dass mit unserer Entwicklung in einer kleinen, kompakten, dezentralen Energierückgewinnungsanlage auch geringe Mengen von Restenergie im Leistungsbereich von 5 bis 20 Kilowatt in Strom umgewandelt werden können.“

Erste Prototypen stehen einsatzfähig im Entwicklungslabor

Als Resultat der umfangreichen Forschungsarbeiten stehen nun erste Prototypen des innovativen Deprag- Turbinengenerators fertig im Entwicklungslabor. Das Patent ist angemeldet, Testreihen mit den Prototypen erfolgreich abgeschlossen. Dr.-Ing. Rolf Pfeiffer: „Wir können nun mit unserem Produkt in Serie gehen und sind auf der Suche nach Partnern, die dieses innovative System zur Energierückgewinnung in ihrer Anlage nutzen wollen. Unser Rückgewinnungssystem lässt sich für eine Vielzahl von Anwendungen einsetzen, um Prozessgase zu verstromen oder auch ungenutzte Abwärme zu verwerten.“

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