Umweltfreundlich Zeller+Gmelin streicht borsäurehaltige KSS aus Portfolio

Redakteur: Peter Königsreuther

Bei der Metallzerspanung braucht es Kühlschmierstoffe (KSS), die den Prozess unterstützen. Diese sind zum Teil bedenklich. Zeller+Gmelin setzt deshalb auf umweltverträglichere KSS-Typen.

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Spätestens am 22. Dezember 2022 kommt das absolute Aus für borsäurehaltige Kühlschmierstoffe. Zeller+Gmelin bietet heute schon Systeme an, die den neuen Vorgaben genügten und an Leistung nichts zu wünschen übrig ließen.
Spätestens am 22. Dezember 2022 kommt das absolute Aus für borsäurehaltige Kühlschmierstoffe. Zeller+Gmelin bietet heute schon Systeme an, die den neuen Vorgaben genügten und an Leistung nichts zu wünschen übrig ließen.
(Bild: Zeller+Gmelin)

Zeller+Gmelin verabschiedet sich von borsäurehaltigen Produkten, um konsequent nachhaltiger zu werden, wie es dazu heißt. Mit dem wachsenden Portfolio an borsäurefreien Alternativen wollen die Eislinger Schmierstoffexperten ihre Herstellerpflicht in Sachen Gesundheits-, Arbeitsschutz wahrnehmen.

Es eilt! Nur noch 16 Monate Übergangsfrist

Freie Borsäure als Kühlschmierstoff-Komponente wird wohl schon bald vollständig vom Markt verschwunden sein, betont das Unternehmen. Denn die EU-Kommission hat kürzlich die 17. Anpassung an den technischen und wissenschaftlichen Fortschritt (ATP) der CLP-Verordnung veranlasst. CLP steht für ,,Classification, Labelling and Packaging", also für die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von chemischen Stoffen und Gemischen, wie erklärt wir. Weil der stoffspezifische Grenzwerte von 5,5 Prozent für freie Borsäure entfalle, würden diese ab einer Konzentration 0,3 Prozent als reproduktionstoxisch (Kat. 1B) eingestuft. Das heißt, sie kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und das Kind im Mutterleib schädigen.

Die Verordnung ist bereits am 16. Juni 2021 in Kraft getreten. Es gilt jedoch ein Übergangszeitraum von jetzt nur noch 16 Monaten, der bis zum 17. Dezember 2022 dauert, damit Lieferanten und Hersteller die Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen anpassen und noch vorhandene Bestände verkaufen können, wie Zeller+Gmelin erklärt.

Thorsten Wechmann, Produktmanager bei Zeller+Gmelin, betont diesbezüglich: ,,Damit ist klar, dass wir borsäurehaltige wassermischbare Kühlschmierstoffe bei uns restlos aus den Regalen verschwinden werden. Unsere Entwickler arbeiten auch permanent daran, den Anteil an nachhaltigen, ressourcen- und vor allem auch gesundheits- und umweltschonenden Schmierstoffen kontinuierlich zu erhöhen."

Borsäurefreie KSS-Hochleistung ist kein Problem

Das sei auch kein Problem. Denn Fakt ist, wie Wechman anmerkt, dass auch borsäurefreie Kühlschmierstoffe alle Anforderungen erfüllen. Schließlich hat Zeller+Gmelin mit borsäurefreien Zubora-Produkten, wie der 65er- oder der 67er-Reihe, bereits in den letzten Jahren gezeigt, dass wassermischbare Kühlschmierstoffe ohne Borsäure keinen Widerspruch zu maximaler Leistungsfähigkeit darstellen. Das klappe ohne Einbußen in puncto Langzeitstabilität, pH-Beständigkeit und Korrosionsschutz. So sind bereits heute borsäure- und formaldehyddepotstoff-freie Hochleistungskühlschmierstoffe zu haben, die auch bei schwierigsten Zerspanungsaufgaben unterstützen.

Wie umfassend der Service der Schmierstoffexperten ist, zeige das ZG Fluidmanagement. Denn damit der Schmierstoff arbeitssicher und lückenlos fließen könne, übernehme das Tochterunternehmen ZG Fluidmanagement den kompletten Service von der Prozessoptimierung bis hin zur innerbetrieblichen Logistik, wie es abschließend heißt.

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