Automatisierung Beckhoff Automation erzielte 2019 einen Umsatz von 903 Mio. Euro
Beckhoff Automation hat 2019 einen weltweiten Umsatz von 903 Mio. Euro erwirtschaftet.
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Dies entspricht einem leichten Rückgang des Umsatzes von 1 % gegenüber dem Vorjahr. Damals erzielte das Unternehmen einen Umsatz von 916 Mio. Euro. Trotz des Rückgangs ist Beckhoff mit dem Geschäftsverlauf zufrieden.
Schon in der zweiten Jahreshälfte des Jahres 2018 war eine Eintrübung der weltweiten Investitionen spürbar, die 2019 bei Maschinenbaukunden von Beckhoff zu kräftigen Auftragsreduzierungen führte. Anfang 2020 zeigte sich eine Erholung in vielen Märkten, die jedoch durch den Ausbruch der Coronavirus-Krise wieder relativiert wurde. Beckhoff erwartet nach dem Abklingen der Pandemie eine fast vollständige Wiederaufnahme des Wirtschaftslebens, auch mit den dazugehörigen Investitionen. Eine exakte Prognose für 2020 sei schwierig, man rechne mit einstelligem Umsatzzuwachs.
„2019 war ein ausgeglichenes Wirtschaftsjahr für uns, das einen Weltumsatz von 903 Mio. Euro erbrachte“, kommentiert der geschäftsführende Inhaber Hans Beckhoff. „Etwas ungewohnt für uns, da wir seit 2000 im Mittel um 15 % pro Jahr gewachsen sind. Nach vielen Jahren des Aufschwungs war eine zyklische Korrektur zu erwarten, die jetzt durch die Coronavirus-Situation mit eventuell größerem Einfluss verstärkt wird. Aktuell und in den nächsten Monaten sind wir jedoch gut ausgelastet, Kurzarbeit ist nicht geplant. Wenn die Pandemie-Einflüsse in den nächsten Monaten zurückgehen, können wir sogar in 2020 ein akzeptables Wachstum erzielen.“ Aufgrund dieser optimistischen Basiseinschätzung setzt Beckhoff alle Investitionsvorhaben sowie Forschung und Entwicklungsarbeiten mit voller Intensität weiter fort. Beckhoff beschäftigt aktuell weltweit 4350 Mitarbeiter, auch hier wird in bestimmten Bereichen weiter aufgestockt“, so Hans Beckhoff weiter.
Beckhoff hat sich auf Coronavirus-Situation eingestellt
Aktuell ist das Unternehmen gut auf die Coronavirus-Situation eingestellt, kann seine Kunden fast wie gewohnt bedienen und steht für neue Aufgabenstellungen bereit. Als weltweit agierendes Unternehmen mit eigenen Niederlassungen in 39 Ländern ist Beckhoff schon früh auf die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie aufmerksam geworden. Speziell in China konnte das dortige Tochterunternehmen Erfahrungen sammeln, wie in der Coronavirus-Pandemie die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleistet werden kann und die Funktion des Unternehmens aufrechterhalten wird. Aufbauend auf den Erfahrungen der chinesischen Beckhoff-Mitarbeiter leitete das Unternehmen in Deutschland Ende Februar erste Maßnahmen ein. Mitte März wurden alle dazu geeigneten Arbeitsplätze in Deutschland in das Homeoffice verlagert (in Deutschland 1200 und weltweit insgesamt 2100 Arbeitsplätze). „Knapp 80 % der Mitarbeiter mit einem Büroarbeitsplatz arbeiten im Homeoffice. Alle von dieser Maßnahme betroffenen Mitarbeiter sind für unsere Kunden wie gewohnt erreichbar“, berichtet Hans Beckhoff.
Zugleich wurde die Produktion auf einen zeitlich separierten Zweischichtbetrieb umgestellt. Alle Mitarbeiter in der Produktion wurden zudem in Arbeitsschutzgruppen (= potenzielle Infektionsgruppen) eingeteilt, die unabhängig voneinander und mit Sicherheitsabstand arbeiten können. „Alle Produktions-, Lager- und Lieferfunktionen wurden durch räumliche und zeitliche Trennung sowie viele Hygienemaßnahmen gesichert und ermöglichen weiterhin die Versorgungssicherheit unserer Kunden. Das Unternehmen bedankt sich bei allen Produktionsmitarbeitern, die diese Umstellungen und Einschränkungen vorbildlich und wie selbstverständlich mittragen“, bekräftigt Hans Beckhoff.
Weiterhin könne Beckhoff durch die Bereitstellung seiner Produkte und Techniken sowie die Erfahrung und das Know-how seiner Mitarbeiter zum Kampf gegen das Coronavirus beitragen. So sei Beckhoff in etwa 15 wichtigen Projekte weltweit involviert, um Beatmungs- und Diagnosegeräte zu entwickeln. Eine vielversprechende Erfindung sei das Beatmungsgerät Corovent, dessen Entwicklung und Bau Beckhoff in der Tschechischen Republik vorantreibt (Weitere Informationen zum Produkt Corovent).
Unternehmensausbau in Deutschland
Das dichte Vertriebsnetz wurde in Deutschland durch neue Vertriebsbüros in Waldkirch (bei Freiburg), Aachen und Kempten ergänzt.
Zudem übernahm Beckhoff zum 1. April 2019 die ADL Embedded Solutions GmbH mit Unternehmenssitz in Siegen. ADL ist bekannt als Spezialist für Deep-Embedded-Anwendungen auf Basis von Motherboards und speziell abgestimmter Peripherie. Das Unternehmen entwickelt in Zusammenarbeit mit Kunden maßgeschneiderte und schlüsselfertige Embedded-Lösungen. Basis dieser Projekte sind seit vielen Jahren die Industrie-Motherboards von Beckhoff. Diese erfolgreiche Zusammenarbeit findet nun ihre konsequente Weiterentwicklung in der Integration von ADL in das Verler Unternehmen.
Weltweite Expansionsstrategie
Außerdem hat Beckhoff zum 1. Juli 2019 in Korea die Tri-TEK Corp., Seoul, übernommen. Der Distributor ist seit vielen Jahren eng mit Beckhoff verbunden. Als Beckhoff Korea werde das bisher vor allem auf den Halbleiter- und Display-Bereich fokussierte Team den durch Hightech geprägten südkoreanischen Markt nun noch umfassender betreuen.
Derzeit verfügt Beckhoff weltweit in 39 Ländern über Tochterunternehmen und Repräsentanzen. Mit den eigenen Vertriebsgesellschaften und Distributoren sei das Unternehmen in 75 Ländern der Welt vertreten.
Erfolg durch Innovationen
Die kontinuierliche Unternehmensentwicklung verdankt Beckhoff in besonderem Maße seiner konsequenten Technologieorientierung. Diese zeigt sich im ganzen Beckhoff-Produktspektrum. So hat Beckhoff auch in 2019 neue leistungsfähigere Industrie-PCs, Busklemmen,
Neue Techniken für Industrie 4.0, KI und Energieeffizienz
Die PC-basierte Steuerungstechnik soll als zentrale, offene Steuerungsplattform für alle Maschinenfunktionen hocheffiziente IoT-basierter Automatisierungskonzepte ermöglichen. Maschinen, Anlagen und Fertigungslinien sollen sich so miteinander vernetzen lassen, dass Effizienzpotenziale prozessübergreifend ausgeschöpft werden können. Beckhoff unterstütze seine Kunden in diesem Bereich mit vielen Weiterentwicklungen.
Beispielsweise wurde die Automatisierungssoftware Twincat 3 auch um Funktionen für Künstliche Intelligenz erweitert. Die gesamte Engineering-Plattform stehe nun zudem cloudbasiert zur Verfügung. Dies ermögliche allen Anwendern der Beckhoff-Technik die Entwicklungseffektivität weltweit zu steigern und cloudbasierte Ausbildungskonzepte zu ermöglichen. Das im Jahr 2018 vorgestellte Planarmotorsystem Xplanar mit seinen schwebenden Movern sei mit ersten Anwendungen in der Praxis angekommen.
Deutsches Automobilunternehmen setzt auf Beckhoff-Produkte
Im Rahmen einer bis 2030 vereinbarten Partnerschaft wird die Beckhoff PC-Technologie global bei der BMW Group genutzt. Zum Einsatz – sowohl bei Neuanlagen als auch beim Anlagenretrofit – kommen die Industrie-PC und Multitouch-Control-Panel bei der Verkettung von Maschinen, für Zugangskontrollen sowie bei der Datenerfassung, Visualisierung und sonstigen PC-basierten Aufgaben.
Beckhoff Automation strebt CO2-Neutralität an
Beckhoff engagiert sich für den Klimaschutz und verfolgt seit 2019 das Ziel, klimaneutral und nachhaltig zu produzieren.
Zur Vermeidung von CO2-Emissionen und Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien bezieht Beckhoff seit 1. Januar 2020 Ökostrom – zur vollständigen Deckung des Gesamtstrombedarfs von 8,7 GWh an den Standorten in Verl und Umgebung sowie bei der Smyczek GmbH.
Die verbleibenden unvermeidbaren Emissionen werden durch messbare CO2-Einsparungen an anderer Stelle ausgeglichen. Die Kompensation erfolgt über den Kauf von CO2-Zertifikaten, deren Erlös in Klimaschutzprojekte fließt. Hier arbeitet Beckhoff mit der Stiftung Myclimate Deutschland gGmbH zusammen, die mit ihren weltweiten Projekten messbaren Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung betreibt. Eines dieser Projekte ist die Subvention von effizienten Kochern und Solarkochern in Madagaskar, die es der Bevölkerung ermöglicht, ressourcenschonend zu kochen.
Insgesamt kompensiert Beckhoff etwa 21.700 t CO2-Emission für das Jahr 2019, die durch den Betrieb des Unternehmens weltweit erzeugt wurden. Beckhoff kompensiert aber nicht nur, es werden auch viele Maßnahmen zur direkten CO2-Vermeidung im Unternehmen durchgeführt (Solarstromerzeugung, Elektro- und Hybridfahrzeuge, Energieeinsparung durch Modernisierung der Gebäudehülle und Infrastruktur bei Produktion und Verwaltung). Auch die Entwicklung von Automatisierungstechnologie für die energie- und ressourcensparende Produktion unterstützt den Klimaschutz. „Genau genommen ist das, was unsere Kunden mit unserer Automatisierungstechnik realisieren können, der größte Beitrag, den wir als Unternehmen zum Schutz der Natur leisten“, führt Beckhoff aus.
Nachwuchsförderung
Um den Bedarf an qualifizierten Nachwuchskräften zu sichern, bildet Beckhoff junge Menschen in vielen Berufsfeldern aus. Seit 2010 setzt das Unternehmen zudem auf das praxisintegrierte Studium und bietet in Kooperation mit der FH Bielefeld am Campus Gütersloh die Studiengänge Mechatronik/Automatisierung, Wirtschaftsingenieurwesen, Digitale Technologien, Product-Service Engineering und Digitale Logistik an. Dieses Studienangebot wird kontinuierlich ausgebaut. Ab 1. April wird die Anzahl der Professuren von 10 auf 12 erhöht. Ab dem Wintersemester 2020/2021 werden 16 Professoren aktiv sein.
Weiterhin berichtet Beckhoff, dass die FH für den Campus Gütersloh trotz der Coronavirus-Krise aufgrund der Möglichkeiten der Digitalisierung den Unterrichtsbetrieb wie gewohnt seit dem 13. April weiterführt.
Um der Nachfrage nach einer weiteren Qualifizierung im Anschluss an das Bachelorstudium gerecht zu werden, unterstützt Beckhoff darüber hinaus die berufsbegleitenden Masterstudiengänge Angewandte Automatisierung und Wirtschaftsingenieurwesen. Neu hinzugekommen ist der berufsbegleitende Masterstudiengang Digitale Technologien, der bei den Bachelorabsolventen großen Anklang findet sowie der Forschungsmasterstudiengang Data Science.
Derzeit sind 124 Auszubildende und 102 Studierende im Unternehmen beschäftigt.
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