Automatisierung Branche der elektrischen Automation erwartet Wachstum für 2021

Von Stefanie Michel

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Die sonst so verwöhnte elektrische Automation musste durch die Corona-Pandemie Rückschläge verzeichnen. Doch im Vergleich zum gesamten Maschinenbau steht die Branche mit 10 % weniger Umsatz gut da. Für 2021 erwartet man wieder 2 % Umsatzwachstum.

Wie Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer VDMA Elektrische Automation, berichtet, wird die elektrische Automation bis zum Jahresende 10 % Umsatzeinbußen haben.
Wie Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer VDMA Elektrische Automation, berichtet, wird die elektrische Automation bis zum Jahresende 10 % Umsatzeinbußen haben.
(Bild: Uwe Nölke look@team-uwe-noelke.de)

Bereits im letzten Jahr hatte sich mit einem Rückgang von 2,6 % die Konjunktur eingetrübt. Das lag vor allem an den internationalen Konflikten sowie an einer Investitionszurückhaltung aufgrund struktureller Probleme. Auch die Automatisierung spürte diese Zurückhaltung und prognostizierte zu Jahresbeginn noch -4 %. Doch im 2. Quartal wirkte sich die Corona-Pandemie mit voller Wucht aus: Der Maschinenbau hatte Produktionsrückgänge von 27 bis 28 % zu verkraften. Die Unternehmen im Bereich der elektrische Automation hingegen konnten zu Beginn der Pandemie noch hohe Aufträge verzeichnen, weil sich viele Unternehmen die Komponenten wegen der Lieferunsicherheit auf Lager legten. Dieser Effekt war schnell vorbei und so gingen auch hier die Aufträge und Umsätze deutlich zurück.

Anzeichen für Erholung im Maschinenbau

In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sind in der Elektrischen Automation der Auftragseingang um 8 % und der Umsatz um 10 % zum Vorjahreszeitraum gesunken. „Wir rechnen mit einem Umsatzrückgang von insgesamt -10 % für das Jahr 2020“, sagte Dr. Reinhard Heister, Geschäftsführer des VDMA Elektrische Automation. Den Maschinenbau trifft es stärker: bis September musste er einen Rückgang von 14 % verkraften.

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Was den Maschinenbau betrifft, konnte Chefvolkswirt Ralph Wiechers auf der Pressekonferenz während der SPS Connect bereits einen zuversichtlichen Blick in die Zukunft geben. So steigen die Auftragseingänge langsam und seit dem 3. Quartal wurden auch weniger Produktionsrückgänge verzeichnet. Treiber für diese Entwicklung ist ganz deutlich China, während Europa sichtlich schwächelt. Für 2021 erwartet Oxford Economics für den Maschinenbau +5 %, doch Wiechers ist vorsichtig: „Wir müssen damit rechnen, dass die Erholung nicht ganz so unterbrechungsfrei vorangeht. Es wird eine Zeit dauern, bis wir das Niveau von 2019 erreicht haben.“

Das Ausland als Treiber für die deutsche Automatisierung

Was die elektrische Automation betrifft weisen alle Teilbereiche Auftragsrückgänge aus. Die Sensorik verzeichnet insgesamt einen Rückgang des Auftragseingangs von -4 %, allerdings keinen im Ausland. Diese Branche profitiert aktuell vom Sensorbedarf in den Maschinen. Die Steuerungstechnik hingegen hängt stark an der Maschinenkonjunktur und musste deshalb Rückgänge verbuchen, weil weniger produzierte Maschinen auch weniger Steuerungen erfordern. Das sorgte für einen Auftragsrückgang von 11 % sowie einen Umsatz von -13 %.

Insgesamt treibt auch hier wie im Maschinenbau das Ausland die Nachfrage. Während die Auftragseingänge in Deutschland mit -15 % beziehungsweise Europa mit -13 % erfasst wurden, blieb die außereuropäische Nachfrage stabil mit keiner Veränderung zum Vorjahreszeitraum. Neue Impulse kommen dabei insbesondere aus China.

Die Branche erwartet für das kommende Jahr eine leichte Erholung. „Für 2021 rechnen wir mit einem Anstieg im Umsatz von 2 % im Vergleich zu 2020“, prognostiziert Jörg Freitag, Vorstandsvorsitzender des VDMA Elektrische Automation. Allerdings gibt es weiterhin Untersicherheiten: insbesondere die weitere Entwicklung der Pandemiesituation, die Folgen des Brexits und die Entwicklung der Wirtschaftspolitik in den USA nach der jüngst erfolgten Präsidentschaftswahl.

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