Stahl Deutsche Edelstahlwerke investieren 50 Mio. Euro in Modernisierung
Die Deutschen Edelstahlwerke GmbH, Witten, planen die größte Investition seit 20 Jahren am Standort des Unternehmenssitzes: Für rund 50 Mio. Euro soll die dortige Sekundärmetallurgie bis 2014 umgebaut und modernisiert werden, wie das Unternehmen mitteilt.
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Mit der Vertragsunterzeichnung zwischen dem Stahlproduzenten und der Firma Inteco, einem bekannten Anlagenbauer für Stahlproduktionsanlagen, fiel der offizielle Startschuss für die Modernisierung. Bereits heute kann mit einer 3D-Software von Inteco die zukünftige Anordnung der Anlagen und der Betriebsablauf simuliert werden.
Modernisierung der Sekundärmetallurgie betrifft Kernbereich
„Ein Betriebsstillstand ist undenkbar, eine akribische Vorplanung der einzelnen Schritte daher umso wichtiger“, erläutert Dirk Wallesch, Geschäftsführer der Deutschen Edelstahlwerke. Die Sekundärmetallurgie ist ein Kernbereich bei der Edelstahlerzeugung, denn erst hier erhält der im Elektrolichtbogenofen erschmolzene Rohstahl mithilfe zugeführter Legierungselemente nicht nur die gewünschten Eigenschaften, sondern auch qualitätssteigernde Nachbehandlungen.
In Witten bilden Pfannenofen, Legierungsanlage, Vakuumbehandlungsanlage (VD/VOD-Anlage) und Spülstand die Sekundärmetallurgie. In der VD/VOD-Anlage entweichen unter verminderten Druck die im Metall gelösten Gase, in Kombination mit einer Spülstandbehandlung können sogar noch höhere Reinheitsgrade erreicht werden. Die Vakuumbehandlung mit Sauerstoff ermöglicht bei hoch chromhaltigen Stählen tiefste Kohlenstoffgehalte zur Herstellung von rost-, säure- und hitzebeständigen Stahlsorten (RSH-Stähle).
„Dieses Sauerstofffrischverfahren unter Vakuum ist eine Spezialität des Wittener Standorts“, berichtet Thomas Pieper, Leiter des Stahlwerks Witten. „Schließlich wurde das Verfahren hier in den frühen 60er Jahren erfunden.“
Modernisierungsprojekt in der Sekundärmetallurgie soll viele Verbesserungen bringen
Aus dem Projekt Sekundärmetallurgie erwarten die Deuschen Edelstahlwerke zahlreiche Verbesserungen in unterschiedlichen Bereichen. So soll sich die Prozesssicherheit insgesamt weiter erhöhen. Das erreicht man unter anderem durch eine Neuanordnung der sekundärmetallurgischen Anlagen.
Dabei werden sowohl ein neuer Pfannenofen als auch eine neue VD/VOD-Anlage in einer eigens dafür gebauten Halle errichtet. Bisherige logistische Probleme beim Transport des erschmolzenen Rohstahls zu den weiteren Verarbeitungsstationen gehören damit der Vergangenheit an. So verknüpft beispielsweise ein Fahrwagen Pfannenofen und VD/VOD-Anlage, wodurch der Transport des Rohstahls zwischen Pfannenofen und VD/VOD-Anlage nur noch 90 s anstatt der bisherigen 20 Min. dauert.
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