Maschinenbau kämpft Deutsche Maschinenbauer setzen auf Energiemix und Neukunden

Quelle: Pressemitteilung von PWC |

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Die Folgen des Krieges in der Ukraine setzen dem deutschen Maschinenbau schwer zu. Die Aufbruchstimmung nach den Corona-Lockerungen hat sich in Besorgnis verwandelt. Doch man stemmt sich dagegen.

Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC hat deutsche Maschinenbauer befragt, wie sie sich gegen die herrschenden Probleme wappnen, um diese zu überstehen. Dabei kam folgendes heraus ...
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC hat deutsche Maschinenbauer befragt, wie sie sich gegen die herrschenden Probleme wappnen, um diese zu überstehen. Dabei kam folgendes heraus ...
(Bild: dpa)

Über die Hälfte der Entscheider blicke bezogen auf die nächsten 12 Monate pessimistisch auf die Weltwirtschaft, sagt die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PWC. Nur noch 10 Prozent der Maschinenbauer glauben deshalb noch an eine positive Entwicklung. Die Ursachen liegen in den immens gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten sowie den zu Zerreißen gespannten Lieferketten, heißt es einmal mehr. Doch die Unternehmen versuchen sich mit verschiedenen Maßnahmen gegen die Krise zu behaupten, wie aus dem aktuellen Maschinenbaubarometer der hervorgeht.

Maschinenbauer fürchten Kostenanstieg um weitere 5 Prozent

Wiederum für 10 Prozent der Befragten hindert der steigende Kostendruck die Chancen auf Wachstum, dicht gefolgt vom Fachkräftemangel und der politischen Situation im Ausland. Weitere 82 Prozent der Entscheider rechnen auch bis Jahresende mit weiter steigenden Kosten. Die überwiegende Mehrheit erwartet einen Kostenanstieg von mindestens 5 Prozent, was den absoluten Höchstwert aller bisherigen Befragungen bedeutet. Knapp drei Viertel bewerten als direkte Folge des Ukrainekrieges und der entsprechenden Sanktionen gegen Russland die gestiegenen Energie- und Rohstoffkosten als größte Herausforderung. Jeweils knapp zwei Drittel sorgten sich auch um die Lieferketten und die Verfügbarkeit von Komponenten. Um diese Krisenmixtur zu meistern, brauchten die Maschinenbauer wohl einen langen Atem und tiefe Taschen. Schließlich gibt über die Hälfte der Befragten an, der Krieg habe zu Umsatzrückgängen geführt, wie die Gesellschaft erfahren hat.

Reaktionsschnelle Steigerung der Cybersicherheit

Die Reaktionen der befragten Maschinenbauer auf den Krieg und seine Folgen zielten deshalb zuerst auf Maßnahmen zur Stärkung der Cybersicherheit, der Lieferkette und der Energieeffizienz. Dabei zeigten sie sich recht reaktionsschnell. Denn schon im Frühjahr gaben vier von zehn Entscheider an, bereits Maßnahmen zur Steigerung der Cybersicherheit umzusetzen. Dieser Anteil ist in der Zwischenzeit auf rund 60 Prozent gestiegen, wie es weiter heißt. Zwar liege der Fokus noch auf Stärkung der Resilienz, doch setzten Maschinenbauer auch immer häufiger Maßnahmen um, die perspektivisch stärker in die Zukunft reichten. So bemüht sich inzwischen über ein Drittel der Unternehmen an der Erschließung neuer Kunden. Ihr Anteil hatte im Frühjahr noch bei 24 Prozent gelegen. Ein weiteres Viertel arbeitet an der Veränderung des Energiemixes (zuvor 18 Prozent), rund 8 Prozent an der Anpassung der Produktion (zuvor 1 Prozent), gibt PWC an.

Selbst entwickelte KPI könnten in eine Falle führen

In Sachen ESG (zu Deutsch: Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) trete die deutsche Maschinenbaubranche hingegen auf der Stelle. Zwar gibt die überwiegende Mehrheit an, eine Umweltstrategien zu verfolgen und weitere Prioritäten auf Arbeitsbedingungen und Chancengleichheit zu legen, doch sieht über die Hälfte der Entscheider nur unzureichend auf künftige Anforderungen von Kunden, Regulatoren und vor allem Investoren vorbereitet. Dieses Ergebnis ist nach Ansicht von PWC wenig überraschend, wenn man den Hintergrund bedenkt, dass unter 30 Prozent der Unternehmen eine Nachhaltigkeits-Roadmap definiert haben und lediglich 14 Prozent einen standardisierten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlichen. Das markieren ein strukturelles Problem in der Branche, denn viele Unternehmen tendierten dazu, eigens entwickelte KPI (Key Performance Indicators) zu verfolgen, anstatt sich am wissenschaftlichen Bezugsrahmen zu orientieren. Es sei auch höchst fraglich, ob diese den regulatorischen Anforderungen, wie zum Beispiel dem Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz, standhalten könnten. Dieser Umstand stellt die deutschen Maschinenbauer vielleicht vor die steilste Lernkurve, glaubt PWC.

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