Digital Factory auf der Hannover Messe 2018 Digitalisierung als Enabler für neue Geschäftsmodelle
Ohne IT und Software gibt es keine Industrie 4.0: Das wird deutlich am Wachstum der Leitmesse Digital Factory. Sie zeigt, wie durch die Zusammenarbeit von Maschinenbau, Elektrotechnik und IT neue Geschäftsmodelle entstehen.
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Ohne IT und Software gibt es keine Industrie 4.0: Das wird deutlich am Wachstum der Leitmesse Digital Factory. In den vergangenen 5 Jahren, wuchs sie um 50 % auf eine Fläche von 18.000 m² in den Hallen 6, 7 und 8 an. Der Hype um Industrie 4.0, das Internet der Dinge und Industrial Internet spiegelt allerdings auch inhaltlich die digitale Transformation auf dieser Leitmesse wieder: lag bis vor einigen Jahren der Schwerpunkt noch auf Systeme und Lösungen zur Unterstützung von Unternehmensprozessen über Product Lifecycle Management (PLM), Dokumenten-Management-Systeme (DMS), Enterprise Resource Planning (ERP), Manufacturing Execution Systeme (MES) oder Supply-Chain-Management (SCM), geht es nun vorrangig darum, Digitalisierung zu einem Geschäftsbereich im Maschinen- und Anlagenbau zu etablieren.
Umbruch in Unternehmen spiegelt sich wider in der Digital Factory
Natürlich bleiben auch künftig PLM, MES oder CRM wichtige Unterstützer der internen Unternehmensprozesse. Doch die Veränderung ist signifikant. „Wir erleben aktuell einen radikalen Umbruch“, sagt Rainer Glatz, Geschäftsführer der VDMA-Fachverbände Software und Digitalisierung sowie Elektrische Automation. „Einige Jahre hatten Digitalisierungstechnologien wie PLM, MES oder CRM mit dem Vorurteil zu kämpfen, vor allem Kosten zu verursachen. Das ist jetzt anders: Digitalisierung wird mehr und mehr als Enabler für neue Geschäftsmodelle und für zusätzlichen Umsatz gesehen.“ Das bedeutet zum einen, dass Maschinen- und Anlagenbauer vom Anwender zum Anbieter digitaler Produkte und Services werden; zum anderen haben nun auch solche Softwarekonzerne einen festen Platz auf der Digital Factory, die man vor einigen Jahren nie auf der Hannover Messe vermutet hätte. Statt dessen bringen heute IT-Riesen wie Microsoft, SAP, IBM, Oracle oder Amazon Web Services als Partner der Industrie ihr Know-how beispielsweise über Künstliche Intelligenz, Cloud Services und Machine Learning ein.
Keiner kann die zukünftigen Herausforderungen alleine meistern. Deshalb zeigen viele dieser Unternehmen gemeinsame Projekte, die die Grundlage für neue Partnerschaften und Geschäftsmodelle sind. So zeigen beispielsweise über 25 Kunden und Partner am Stand von Microsoft in Halle 7, wie sie ihr Geschäft mithilfe der Microsoft Cloud digitalisieren. Ähnlich ist es am Stand von T-Systems oder bei Amazon Web Services in Halle 6.
Industrial Security als eigener Ausstellungsbereich
Im Mittelpunkt aller Anwendungen und Projekte stehen die digitalen Daten: 3D-Daten aus der Konstruktion, Prozessdaten von Sensoren, Aktoren, Kameras oder Mikrofonen, Betriebsdaten der intelligenten Produkte – die Bandbreite ist fast unendlich. „Ohne den Schutz von Daten und Know-how in den unternehmensübergreifenden Produktions- und Kommunikationsprozessen ist Industrie 4.0 nicht möglich", so Arno Reich, der Global Director IAMD und Digital Factory im Team der Hannover Messe. Deshalb gibt es auf der diesjährigen Messe erstmals den Ausstellungsbereich „Industrial Security“ in Halle 6. Hier werden Software-Spezialisten alles zeigen, was vor Cyberangriffen und Betriebsausfällen schützt – von Security by Design über die Authentifizierung und Verschlüsselung bis hin zu Kopierschutz und Zutrittskontrolle. Mit namhaften Individualausstellern, einem Gemeinschaftsstand und dem Forum „Industrial Security“ dient der Ausstellungsbereich als zentrale Anlaufstelle für Anwender und Produktentwickler aus der industriellen Automation sowie dem Maschinen- und Anlagenbau.
Der Übergang zur Leitmesse IAMD wird immer fließender, denn durch zahlreiche Kooperationen sind viele Unternehmen auf beiden Leitmesse präsent. Ganz besonders sichtbar wird diese Verzahnung in Halle 8 rund um das Forum „Industrie 4.0 meets the Industrial Internet“.
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