Henkel Ein Kühlschmierstoff der nicht „kippt“
Mit der Entwicklung einer neuen Generation bakterizidfreier Kühlschmierstoffe ist es Henkel gelungen, das „Umkippen“ von Emulsionen sowie die damit verbundene Geruchsbelästigungen zu verhindern. Ein zentrales Problem beim Einsatz von wassermischbaren Kühlschmierstoffen ist damit endlich gelöst.
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Mittlerweile haben sich die neuen Emulsionen der Marke Multan im industriellen Einsatz bewährt. In der anspruchsvollen Metallbearbeitung geht nichts ohne den Einsatz von Kühlschmierstoffen. Erst das „flüssige Werkzeug“ ermöglicht es, die hohe Leistungsfähigkeit moderner Werkzeugmaschinen voll zu nutzen. Zugleich steigen bei allen Anwendern die Ansprüche an moderne Kühlschmierstoff-Konzepte im Produktionseinsatz. Insbesondere die bakterielle Belastung mit ihren bekannten, negativen Begleiterscheinungen sorgte bisher immer wieder für hohe Kosten. So auch bei der Walter AG am Standort Tübingen.
Neues Kühlschmierstoffkonzept
Das traditionsreiche Unternehmen gehört zu den führenden Herstellern von hochwertigen Präzisionswerkzeugen für die Metallzerspanung; rund 48000 Katalogwerkzeuge zum Drehen, Fräsen, Bohren und Gewinden umfasst das Sortiment. Der Einsatz von Kühlschmierstoffen ist sowohl bei der Herstellung der Hartmetallwerkzeuge als auch beim späteren Kundeneinsatz ein unverzichtbarer Bestandteil. Eine wichtige Anforderung bei der Auswahl der eingesetzten Produkte besteht für Manfred Hähnle, Abteilungsleiter Instandhaltung, insbesondere in der Gewährleistung einer hohen Prozessstabilität. Anfang 2009 entschied man sich deshalb für ein neues Kühlschmierstoffkonzepts: Multan 71-2 von Henkel ist bakterizidfrei und dabei um einiges robuster, wie die Praxis bewiesen hat.
Unerwünschte Keime
„Die Umstellung wurde zwingend notwendig, nachdem es in unserem modernisierten Technologiezentrum wiederholt zu starker Geruchsbildung nach längeren Maschinenstillstandzeiten kam“, berichtet Hähnle. Schulungen und Vorführungen zu allen Fragen der Zerspanung finden hier regelmäßig statt. Ursächlich für diese Geruchsbelästigung war die bakterielle Belastung der Kühlschmierstoffemulsion. Es handelt sich dabei um einen natürlichen biologischen Prozess, der jedoch ab einer bestimmten Keimzahl bewirken kann, dass die Emulsion „umkippt“ und unbrauchbar wird.
Um solche Probleme zu vermeiden, gab es bisher zwei Möglichkeiten: Zum einen kann man konventionelle, bakterizidfreie Kühlschmierstoffe verwenden, bei denen das Bakterienwachstum zunächst toleriert und erst ab einer bestimmten Konzentration durch den Einsatz von Bakteriziden bekämpft wird. Nachteilig ist dabei, dass die abgetöteten Keime ein hervorragender Nährboden für die nächste Bakteriengeneration sind und das Verfahren in immer kürzeren Abständen wiederholt werden muss. Die zweite Möglichkeit besteht in der Verwendung von bakterizidhaltigen Kühlschmierstoffen, die das Bakterienwachstum dauerhaft unterdrücken.
Arbeits- und Umweltschutz im Fokus
In beiden Fällen ist der Einsatz von Bakteriziden jedoch kritisch zu bewerten. Der Kontakt mit Bakterien oder Bakteriziden stellt für die Gesundheit des Mitarbeiters ein Gefährdungspotenzial dar. Hautreizungen sowie eine erhöhte Sensibilisierung sind häufig die Folgen. Auch ein häufiger Emulsionswechsel, aufgrund einer „umgekippten“ Emulsion ist nicht nur sehr kostenintensiv, sondern belastet auch zusätzlich die Umwelt.
Eine nachhaltige Lösung dieser Kühlschmierstoff-Problematik bietet Henkel mit der patentierten Emulgatortechnologie von Multan 71-2. Wie Henkel mitteilt, ist es nach intensiver Entwicklungsarbeit gelungen, eine mikrobiologisch robuste Rezeptur des Kühlschmierstoffs zu formulieren, die ohne jeglichen Zusatz oder Nachkonservierung von Bakteriziden (wie Formaldhyedabspalter) auskommt. Das neue Produkt eignet sich für den universellen Einsatz von der Grobzerspanung bis zum Schleifen und hat auch die Walter AG im Praxiseinsatz überzeugt.
„Umwelt- und Arbeitsschutz gehören bei uns zu den obersten Unternehmenszielen und sind gleichrangig angesiedelt mit Produktqualität und optimaler Wirtschaftlichkeit“, sagt Hähnle. Entsprechend positiv fällt seine Bewertung der neuartigen, hautfreundlichen und bakterizidfreien Kühlschmierstofftechnologie aus: „Neben der deutlichen Verbesserung der Arbeitsbedingungen bietet das Produkt eine hervorragende Prozessstabilität. Selbst Stillstandzeiten von über vier Wochen wurden problemlos überstanden – Geruchsprobleme haben wir heute nicht mehr.“
Badstandzeit deutlich verlängert
Weitere positive Ergebnisse erzielte die Walter AG durch die deutliche Verlängerung der Badstandzeit, die sowohl unter ökonomischen als auch ökologischen Gesichtspunkten ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des einzusetzenden Kühlschmierstoffs ist. „In der Vergangenheit mussten wir einmal pro Jahr den Kühlschmierstoff aus der Anlage wechseln, weil er aufgrund der hohen bakteriellen Belastung umgekippt ist“, sagt Hähnle. Mit dem bakterizidfreien Kühlschmierstoff Multan 71-2 von Henkel läuft der Prozess nun schon seit eineinhalb Jahren völlig stabil bei einem konstanten pH-Wert von durchschnittlich 9,1. Einsparung beim Wasser- und Chemikalienverbrauch ließen sich auf diese Weise ebenso erzielen wie die Reduzierung der Befüllungs-, Nachsatz- und Entsorgungskosten. „Der Einsatz des bakterizidfreien Kühlschmierstoffs von Henkel zeigt, welchen Beitrag Kühlschmierstoffe zur Effizienzsteigerung in der Fertigung leisten können“, bestätigt Hähnle. MM
* Weitere Informationen: Henkel AG & Co. KGaA, Tel. (02 11) 7 97-0, info@henkel.com
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