Forschungsinvestitionen Forschungskooperationen senken F&E-Kosten
Investitionen in Forschung und Entwicklung sind gerade für deutsche Unternehmen wichtig, um den Technologievorsprung des Landes zu wahren. Doch wenn Unternehmen rote Zahlen schreiben, müssen auch die Ausgaben für F&E auf den Prüfstand. Kooperationen mit Hochschulen und Instituten sind eine Möglichkeit, um an der Kostenschraube zu drehen.
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„Innovationen tragen nicht nur zum Wachstum eines Unternehmens bei, sie sichern, gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, das Überleben des Unternehmens“, sagt Heiko Dehning, Vorstandsvorsitzender der Incovis AG. „Da viele Unternehmen die mit Innovationen verbundenen Aufwände und Kosten nicht allein schultern können, werden strategische Kooperationen immer mehr an Bedeutung gewinnen“, so der Experte weiter.
Studie empfiehlt strategische Kooperationen in der Forschung
Dies belegt auch die Studie „Innovationsförderung im Mittelstand durch systematisches Kooperationsmanagement im Branchenvergleich“ des Strategieforums Mittelstand aus dem Jahr 2006. Das Forum steht unter der Leitung des Stiftungslehrstuhls für Unternehmensgründung und Unternehmertum der Universität Hohenheim (SEH) und der Incovis AG. Nach Angaben der im Rahmen der Studie befragten Unternehmen mit Kooperationserfahrung reduziert die Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft die F&E-Kosten um durchschnittlich 15%.
Einzelne Unternehmen berichten von noch deutlich größeren Einsparungen der F&E-Kosten durch Kooperationen. So geht Björn Kemper, Geschäftsführer Marketing & Vertrieb der Kemper GmbH in Vreden, davon aus, dass je nach Tragweite und Größe des Projektes Einsparungen im Bereich von 40 bis 60% entstehen.
Dabei setzt er voraus, dass das eigene Unternehmen ohne die Kooperation mit einem Institut zunächst entsprechende Kapazitäten schaffen müsste. Zudem berücksichtigt er in seiner Einschätzung, dass eine interne Entwicklung zeitintensiver wäre.
Kemper und Fraunhofer IML entwickeln automatisches Blechlagersystem
Die Kemper GmbH hat sich bei der Entwicklung des automatischen Blechlagersystems Intellistore mit dem Fraunhofer IML in Dortmund zusammengeschlossen. „Wir konnten keine vorhandene Software verwenden, da diese am Markt nicht verfügbar ist. Daher haben wir nach einem Partner gesucht, der sowohl im Bereich der Intralogistik als auch im Bereich der Softwareprogrammierung über entsprechendes Know-how verfügt. So kamen wir zwangsläufig zum Fraunhofer IML“, erklärt Kemper.
„Die Einsparungen ergeben sich daraus, dass zielgerichtet Dienstleistung im Bereich der Softwareprogrammierung eingekauft wird, statt eigene Kapazitäten zu schaffen und selbst zu entwickeln. Das wäre langwieriger und deutlich teurer. Von den Einsparungen durch bereits vorhandenes Know-how gar nicht zu sprechen“, so der Geschäftsführer.
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