Feinpositionierung Handhabungsgerät zum Einsetzen von Getriebewellen in eine Messmaschine

Autor / Redakteur: Hermann Högg / Rüdiger Kroh

Spezialwellen für Schienenfahrzeuge und Schiffe mit einem Gewicht zwischen 20 und 150 kg werden mit einem Handhabungsgerät in eine Messmaschine positioniert. Diese ist nur von vorn zugänglich, so dass das kollisionsfreie Einsetzen der zu prüfenden Wellen mehr einem Einfädeln ähnelt.

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Um die vorgesehenen Kontrollprozeduren bei der Fertigung von Getriebewellen für Schienenfahrzeuge und Schiffe bauteilschonend, sicher aber auch ergonomisch erledigen zu können, wurde bei der ZF Friedrichshafen AG vor der Wellen-Messmaschine ein Handhabungsgerät installiert. Bei den Wellen handelt es sich um Know-how-Teile, die mit einem hohen Bearbeitungsaufwand gefertigt werden. Die Kontrolle der bearbeiteten Getriebewellen muss also in sicheren, maschinen- und materialschonenden Umschlagsprozessen erfolgen.

Täglich bestätigt die praktische Erfahrung, dass ergonomisch gestaltete Handhabungsprozesse prophylaktischen Arbeits- und Gesundheitsschutz für die Mitarbeiter sowie Sicherheit fürs Umschlagsgut und die beteiligten Maschinen bedeuten. Bei ZF geht es um die Handhabung von 20 bis 150 kg schweren Spezialwellen für Schienenfahrzeuge und schnelle Schiffe.

Die für die Kontrolle vorgesehene Messmaschine ist nur von vorn zugänglich. Auf der linken und rechten Seite befinden sich empfindliche Messeinrichtungen, so dass für das kollisionsfreie Einsetzen der zu prüfenden Wellen wenig Platz bleibt.

Zum Vermessen sind die Wellen vertikal in die Messmaschine einzusetzen. Dieses Einsetzen ähnelt aber mehr einem Einfädeln.

Nachlaufhemmungen erleichtern das Einsetzen in die Messmaschine

Bei dieser Feinpositionierung leisten die Nachlaufhemmungen wertvolle Dienste. Sie sind keine Bremsen, sie wirken den Trägheitsmomenten entgegen, so dass ein Nachlaufen verhindert wird.

Die Wellen werden zwischen vertikal installierten Spannspitzen eingesetzt. Dazu wird die Welle zunächst genau auf die Spitze des unteren Zentrierdorns abgesetzt, dann ausgerichtet und zum Schluss über die Spitze des oberen Zentrierdorns gespannt. Handhabungsgeräte, die das Gewicht der Wellen kompensieren, bieten bei solchen filigranen Bewegungen die optimale Sicherheit.

Bei dem installierten Handhabungsgerät Posimat PB 160 von MT Handhabungs- und Robotersysteme, einem Geschäftsbereich der Lissmac Maschinenbau und Diamantwerkzeuge GmbH, handelt es sich um ein manuell geführtes, pneumatisch arbeitendes Handhabungsgerät. Es ist auf einer Standsäule montiert und mit einem Gegengewicht ausgestattet. Die feste Verbindung mit dem Boden erfolgt über einen Flansch und eine Adapterplatte.

Handhabungsgerät mit stark begrenztem Arbeitsraum schützt Messmaschine

Um einen optimalen Schutz der Messmaschine zu gewährleisten, sind die Arbeitsräume des Handhabungsgeräts stark eingegrenzt. Das Standard-Handhabungsgerät bietet einen Arbeitskreis mit einem Durchmesser von 5200 mm um die Hauptsäule, doch bei ZF besitzt die Hauptsäule eine Drehbegrenzung. Aus gleichem Grunde erhielt der Posimat auch eine Hubhöhenbegrenzung.

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