Teilereinigung Immer besser gereinigt
Mit zwei wichtigen Trends muss sich die Bauteilreinigung derzeit auseinandersetzen. Der eine ist – wie kann es überraschen – Industrie 4.0. Der zweite Trend ist der Kampf gegen filmische Verunreinigungen, den die Anlagenhersteller aufgenommen haben. Wie die Anwender von den Neuerungen profitieren, ist unter anderem auf der Messe Parts2clean vom 23. bis 25. Oktober in Stuttgart zu sehen.
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Industrie 4.0, Big Data, Connectivity, Losgröße 1 oder Rückverfolgbarkeit – all diese Schlagworte sollen für Effizienz, Transparenz und Flexibilität stehen. Was technisch dahintersteckt und wie man beispielsweise schon heute Webserver bei Industrieanwendungen wie der industriellen Bauteilreinigung einfacher und effizienter einsetzen kann, zeigt Stäubli mithilfe eines TX2-CS9-Industrieroboters. Auf der Messe Parts2clean können die Besucher in einer Sonderschau sehen, wie Prozess- und Ausrüstungsdaten zur Verfügung gestellt werden und wie individuell und zielbezogen diese Daten definiert und editiert werden können, heißt es in einer Ankündigung des Roboterherstellers. Darüber hinaus will das Unternehmen an seinem Stand A14 in Halle 5 informieren, wie flexibel Bedien- und Teachoberflächen an die Produktionszwecke und Mitarbeiterprofile angepasst werden können und wie „smarte Daten“ in einer nachhaltigen Produktion helfen.
Mit Augmented Reality die Teilereinigung verbessern
Auf Informationen legt auch der Hersteller von Teilereinigungsanlagen BVL Oberflächentechnik viel Wert. Je mehr Informationen dem Anlagenbediener vorliegen, desto früher und besser kann er eingreifen, um den Produktionsprozess stabil zu halten oder die Produktivität zu erhöhen, wie das Unternehmen berichtet. Ebenfalls in Halle 5 am Stand D13 stellt BVL dafür ein Augmented-Reality-System vor. Es erfasst mit Sensoren zum Beispiel den Druck, die Temperatur und den Verschmutzungsgrad des Bades an der Reinigungsanlage. In Verbindung mit den Angaben zu den Anlagenkomponenten werden jene in eine Datencloud eingespielt.
Mit einem QR-Code kann der Anwender auf die virtuelle Reinigungsanlage mit seinem Handy, Tablet oder in einer VR-Brille zugreifen. Lokal unabhängig werden so beispielsweise Differenzdrücke oder Volumenströme ebenso angezeigt wie die jüngste Wartung oder Wartungsintervalle. Auch im Fall einer Störung kann der Servicetechniker hiermit eingreifen oder ein Ersatzteil bestellen.
Ecoclean bringt Teilereinigung in die Cloud
Auch der Branchenriese Ecoclean (vormals Dürr Ecoclean) widmet sich dem Thema Industrie 4.0. Auf der Parts2clean will das Unternehmen in Halle 3 am Stand B31 eine neuarige Cloudanwendung für die Digitalisierung von Reinigungsanlagen vorstellen. Sie ist darauf ausgelegt, sowohl die Prozesssicherheit als auch die Anlagenverfügbarkeit und Gesamtanlageneffektivität zu optimieren. Darüber hinaus ermöglicht sie die lückenlose chargen- oder bauteilspezifische Dokumentation der Anlagen- und Prozessbedingungen, wie sie unter anderem in der Luftfahrtindustrie, Medizintechnik und Automobilindustrie gefordert wird. Sie bietet Anlagenbetreibern damit verschiedene Mehrwerte, zu denen die Erhöhung der Produktivität und eine verbesserte Produktionsplanung zählen, wie der Hersteller im Vorfeld der Messe mitteilt.
Von einer anderen Seite nähert sich LK Mechanik dem Thema Industrie 4.0. Setzen die Anlagenhersteller auf digitale Werkzeuge, um ihre eigenen Prozesse und Maschinen zu verbessern, will der Hersteller von Kleinteile-Waschbehältern seine Produkte dazu nutzen, um die Digitalisierung prozessübergreifend voranzubringen. Hierzu hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren bereits Untersuchungen zur technischen Machbarkeit sowie Bedarfsanalysen durchgeführt. „Ebenso wie eine Werkstückaufnahme in der Montage, so könnte auch ein Kleinteileträger im Reinigungs- und Fertigungsprozess als Träger von produktionssteuernden Informationen dienen – etwa für den Materialfluss oder für die Qualitätssicherung“, sagt Geschäftsführer Matthias Kroll. Konkret bedeutet dies, dass LK Mechanik über die traditionellen Möglichkeiten zur Anbringung von Begleitdokumenten und Teilenummern oder zur Lasergravur manipulationssicherer Chargenkennungen an den Waschkörben hinausgehen wird, wie es in einer Mitteilung vom Sommer heißt. Im Mittelpunkt stehen soll zukünftig vor allem die Integration von Identtechnik in die Kleinteilebehälter. Damit will das Unternehmen all jene Kunden unterstützen, die ihre Prozesse automatisieren und digitalisieren möchten. Auf der Messe präsentiert sich LK Mechanik in Halle 3 am Stand A14.
Sonderschau zu Industrie 4.0 bietet Überblick für die Bauteilreinigung
Den gesamten Überblick über Industrie 4.0 in der Teilereinigung bietet auf der Parts2clean der Fachverband industrielle Teilereinigung e.V. (FIT). Auf einer Sonderfläche (Halle 3, Stand B1) präsentiert er sein Forschungsvorhaben „QS-Rein 4.0 – Chancen für die Reinigungstechnik“. Um den Übergang von der erfahrungs- zur wissensbasierten Prozessführung zu beschleunigen, hat der FIT ein Forschungsvorhaben gestartet: Im Rahmen von QS-Rein 4.0 werden praktikable und nutzbringende 4.0-Konzepte für die Branche entwickelt,wie der Verband berichtet. Dies beinhaltet Komponenten für das Überwachen von Bauteilverschmutzung und der Qualität des Prozesses, Technik zur Kontrolle von Bauteilen auf partikuläre und filmische Verunreinigungen, Systeme zur Kontrolle des Korrosionsschutzes sowie von Spül- und Trocknungsprozessen, kommunikationsfähige Reinigungschemikalien, cyberphysische Systeme als Anlagenkomponenten sowie ein digitales Modell für die Prozesssteuerung. Gemeinsam mit der Fraunhofer-Allianz Reinigungstechnik präsentieren und diskutieren der FIT und die Sita Messtechnik GmbH als Initiatoren Neuerungen für Anlagentechnik und Prozessführung. Darüber hinaus wird der Weg zu weiteren 4.0-Innovationen der Branchenanbieter auf der Parts2clean gezeigt.
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