Energiewende In der Windenergie ziehen düstere Wolken auf
Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse der zweiten Ausschreibungsrunde 2019 für Onshore-Windenergie bekannt gegeben. Von den ausgeschriebenen 650 MW wurde nicht einmal die Hälfte vergeben.
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Der durchschnittliche Zuschlagswert liegt mit 6,13 ct/kWh leicht über dem Ergebnis der Vorrunde (6,11 ct/kWh). Alle 35 zugelassenen Gebote mit einem Volumen von insgesamt 270 MW wurden angenommen.
Vom schlechten Ergebnis der Ausschreibungsrunde zeigt sich der VDMA-Fachverband Power Systems alarmiert. „Der durch extrem restriktive Genehmigungspraxis und Klagerisiken verursachte Mangel an Projekten gefährdet nicht nur den Erfolg der Energiewende“, unterstreicht Geschäftsführer Matthias Zelinger. „Außerdem stellt er auch die Führungsrolle des Windindustrie-Standorts Deutschland infrage.“
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Energietechnik
„Crowd Oil“: Kraftstoff kommt bald aus der Klimaanlage
Stimmung in Deutschland verschlechtert sich
Die Windenergiebranche in Deutschland blickt immer negativer auf diese Entwicklung. Das zeigt eine Umfrage der Windenergie-Messe Windenergy Hamburg: Im Vergleich zum Oktober 2018 bewerten die befragten Windenergie-Experten die Marktsituation um 0,2 Indexpunkte schlechter. Damit steht Deutschland im Kontrast zum gesamteuropäischen Ergebnis. Dort schätzte man die Marktentwicklung zuletzt eher positiv ein – insgesamt sogar 0,56 Indexpunkte besser als hierzulande.
Energie-Gremium lässt sich Zeit mit Beschlüssen
Ein Grund dafür ist die Politik, meint Zelinger: „Dringend notwendige Entscheidungen der AG Akzeptanz/Energiewende der Regierungsfraktionen stehen immer noch aus.“ Dabei habe der Arbeitskreis seine Ergebnisse bereits Ende März vorlegen wollen.
Das Ziel der Arbeitsgruppe ist die Entwicklung von Instrumenten, mit denen die Akzeptanz von Windenergie an Land gesteigert werden kann. Damit unterstützt sie die Erreichung der klimapolitischen Ziele der Bundesregierung.
„Sollte die AG ihren Aufgaben nicht zeitnah nachkommen, fordern wir klare politische Signale vom Klimakabinett“, sagt Zelinger. „Dem muss ein Aktionsplan Windenergie folgen, um den Standort zu stärken und die ambitionierten Klimaschutzziele bis 2030 für Deutschland und Europa nicht unrealistisch werden zu lassen.“ Der nächste Ausschreibungstermin ist der 1. August dieses Jahres.
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