Aufwärtstrend Industriekonzern Diehl erholt sich von Corona

Quelle: dpa

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Diehl verdient sein Geld zwar zu rund 75 Prozent mit zivilen Produkten, gesundet aber zusehends auch durch Aufträge aus dem Rüstungssektor. Hier ein Lagebericht des Unternehmens.

Der Industriekonzern Diehl aus Nürnberg erholt sich von der Coronaplage. Der Umsatz steigt wieder, angetrieben auch von der Aufrüstung. Diehl stellt Lenkflugkörper her, wie das Luftabwehrsystem Iris-T, aber auch 40-Millimeter-Granaten (Bild).
Der Industriekonzern Diehl aus Nürnberg erholt sich von der Coronaplage. Der Umsatz steigt wieder, angetrieben auch von der Aufrüstung. Diehl stellt Lenkflugkörper her, wie das Luftabwehrsystem Iris-T, aber auch 40-Millimeter-Granaten (Bild).
(Bild: Diehl)

Der Nürnberger Industriezulieferer und Rüstungsbauer Diehl hat nach coronabedingter Flaute in den vergangenen Jahren wieder Fuß gefasst, wie neueste Berichte zeigen. Der Umsatz sei im vergangenen Jahr um 6,3 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro gestiegen, informierte der Vorstandssprecher Klaus Richter gestern im Rahmen der Jahres-Pressekonferenz des Unternehmens. Unter dem Strich fehlten aber auch für 2021 noch rund 84,5 Millionen Euro, nachdem ein Minus von etwa 172 Millionen Euro im Corona-Jahr 2020 das Unternehmen beutelte. Das Ziel sei es nun, der Nulllinie noch in diesem Jahr möglichst nahe zu kommen. Dabei helfen auch Aufträge aus der Rüstung.

Ukrainekrieg befeuert Umsatz nicht unbedingt

Der Umsatz im Rüstungssektor ist im vergangenen Jahr von 570 auf 660 Millionen Euro gestiegen, sagte Finanzvorstand Jürgen Reimer. Diehl fertigt in diesem Unternehmensbereich unter anderem Lenkflugkörper an. Erst vor Kurzem ist einen Vertrag unterzeichnet worden, der die Lieferung des Luftabwehrsystems Iris-T für die Verteidigung der Ukraine vorsieht. Diehl habe aber bereits vor der Ukrainekrise ein gut gefülltes Auftragsbuch genossen. Gegenwärtig werde übrigens ein neues Abwehrsystem gegen Hyperschallwaffen entwickelt, das sind Flugkörper, die mit zwanzigfacher Schallgeschwindigkeit auf das Ziel zurasen, wie etwa die russische Kinschal. Dafür braucht es reaktionsschnelle Abwehrsysteme.

Bundeswehr-Milliarden noch nicht zu spüren

Richter stellte auf der Konferenz aber klar, dass der Familienkonzern zu drei Vierteln zivil aufgestellt ist und die Rüstung deshalb nur einen Teil des Konzernumsatzes ausmacht. Trotz aller Chancen in diesem Bereich überwögen für das Gesamtunternehmen aber die Risiken, die von der Entwicklung in der Ukraine ausgingen. Das 100-Milliarden-Programm für die Bundeswehr sei bisher im Auftragseingang außerdem nicht zu spüren. In den nächsten 12 bis 18 Monaten dürfte sich das nach Ansicht von Richter aber ändern.

Die Geschäfte in der Luftfahrt, der größten Unternehmenssparte, wie Richter betont, hätten sich allerdings fast halbiert. Die Einbrüche hätten jedoch durch andere Teilkonzerne kompensiert werden können. Doch sieht man auch in diesem Sektor wieder Licht am Ende des Tunnels, durch den Diehl vor allem den Flugzeugbauer Airbus versorgt. Diehl erwartet im Luftfahrtbereich von jetzt an eine gute und dynamische Erholung des Geschäftes..

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