Chrom(VI) Lack kann Chrom(VI)-Beschichtung ersetzen

Autor Stéphane Itasse

Chromoberflächen nach wie vor hoch im Kurs, auch wenn es um die Optik geht. Ein neuartiges Nasslacksystem, bei dem die Farbgebung ausschließlich über den Basecoat erfolgt, erfüllt die Anforderungen der Automobilindustrie für Interieurteile und wurde bereits von einem deutschen OEM für die Serienlackierung freigegeben. Damit ergibt sich eine neue Alternative zu Chrom(VI)-Beschichtungen.

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Für optische Effekte von Chromoberflächen erfüllt das Nasslacksystem Varioshine der Votteler Lackfabrik die Anforderungen der Automobilindustrie.
Für optische Effekte von Chromoberflächen erfüllt das Nasslacksystem Varioshine der Votteler Lackfabrik die Anforderungen der Automobilindustrie.
(Bild: Votteler Lackfabrik)

Lacke, die für die Beschichtung von Interieurteilen in Fahrzeugen eingesetzt werden, müssen ihre Eignung dafür in Prüfungen der Automobilhersteller beweisen, wie die Votteler Lackfabrik als Hersteller der neuartigen Varioshine-Lacke mitteilt. Dabei geht es neben Haftfestigkeit, Optik und Haptik vor allem um den Schutz vor mechanischen, chemischen und physikalischen Einwirkungen, beispielsweise Kratzbeständigkeit und Resistenz gegenüber Inhaltsstoffen von Cremes und Reinigungsmitteln sowie Klimawechsel.

Klarlack sorgt für Hochglanz und Tiefe der Oberfläche

Die Freigabe hat die Votteler Lackfabrik nach eigenen Angaben von einem deutschen Premium-Automobilhersteller für einen Dark-Chrom-Farbton aus dem Effektlacksystem Varioshine erhalten, ohne den Kunden genauer zu nennen. Es wird bei diesem OEM eingesetzt, um Interieurteilen aus unterschiedlichen Kunststoffen eine hochglänzende oder texturierte Oberfläche zu verleihen. Ein Tag-Nacht-Design lässt sich mit der Varioshine-Chromalternative ebenfalls realisieren.

Der farbgebende Basecoat ist wasserbasiert. Für Hochglanz und Tiefe der Oberfläche sorgt ein neu entwickelter, lösemittelbasierter Klarlack. Seine positiven haptischen, chemischen und mechanischen Eigenschaften sorgen für den Schutz der Bauteile.

Da der Klarlack nicht eingefärbt ist, müssen die Systeme nicht speziell auf eine Farbgebung eingestellt werden. Dies reduziert im Vergleich zu eingefärbten Klarlacken den Aufwand für Farbwechsel sowie Reinigung und macht den Lackierprozess wirtschaftlicher. Außerdem trägt es zu einem gleichbleibend guten Lackierergebnis bei, bei dem Mehrfachprüfungen entfallen. Verarbeitbar ist dieses Effektlacksystem sowohl im konventionellen Handspritzverfahren als auch im automatisierten Spritzlackierprozess im zwei- oder dreischichtigen Aufbau.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Lack als Chrom(VI)-Ersatz

Mit den vielfältigen Möglichkeiten, chromähnliche Effekte zu erzeugen, stellt das Lacksystem nicht nur für die Automobilindustrie eine effiziente Alternative zur klassischen Galvanik und metallisierten Oberflächen dar. Auch in vielen anderen Branchen wie Hausgeräte-, Sanitär- und Freizeitindustrie, Unterhaltungselektronik, IT- und Kommunikationsindustrie und Kosmetik lassen sich Produkte aus Kunststoffen mit dem Lacksystem Varioshine in Szene setzen und gleichzeitig schützen. Neben seinen hohen Beständigkeiten bietet der farblose Klarlack den Vorteil, dass er mit vielen Votteler-Basecoats sehr gut verträglich ist.

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