Erodiermaschinen Leistungsgrenzen beim Erodieren werden neu definiert

Redakteur: Bernhard Kuttkat

Wenn in harten Werkstoffen filigrane Konturen oder sehr kleine Bohrungen gefertigt werden sollen, können Draht- und Senkerodiermaschinen ihre Stärken ausspielen. Weiterentwickelte, leistungsfähigere Erodiermaschinen definieren die Anwendungsgrenzen neu.

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Dort, wo die mechanische Energie bei der Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe an ihre Grenzen stößt, wie im Werkzeug- und Formenbau, beginnt der Anwendungsbereich der Funkenerosion. (Bild: Agie Charmilles)
Dort, wo die mechanische Energie bei der Bearbeitung schwer zerspanbarer Werkstoffe an ihre Grenzen stößt, wie im Werkzeug- und Formenbau, beginnt der Anwendungsbereich der Funkenerosion. (Bild: Agie Charmilles)

Ziel bei der Weiterentwicklung von Erodiermaschinen ist es, die Produktivität zu erhöhen, die Stückkosten zu reduzieren, die Einstellung der Kapazität auf Schwankungen der Auftragslage zu erleichtern sowie Durchlauf- und Lieferzeiten zu verkürzen. Bei der Optimierung des Fertigungsablaufs, zum Beispiel von Erodiermaschinen im Verbund mit Hochgeschwindigkeits-Fräsmaschinen für die HSC-Bearbeitung (High Speed Cutting), sind Anbieter im Vorteil, die beides beherrschen und somit Komplettlösungen mit übergreifenden Automatisierungs- und Software-Konzepten offerieren können.

Automatisierung auch beim Erodieren gefragt

Gleiches gilt für automatisierte Erodiersysteme, die durch die Integration zusätzlicher Peripherie gekennzeichnet sind. Automatisierung mit Elektroden- und Palettenwechselsystem oder die Verknüpfung mehrerer Maschinen über Industrieroboter – das alles erhöht die Flexibilität und Effizienz beim Erodieren.

Auch beim Herstellen von Stanz- und Folgeverbundwerkzeugen kann mit einem Ölbad zum Beispiel der elektrochemische Angriff auf die Schneidkanten verhindert werden, der sonst zu Mikrorost und Qualitätseinbußen an den Werkzeugen führt. Wirtschaftliche Voraussetzung für die Entwicklung einer „Ölbadmaschine“ war es, den Schneidleistungsverlust deutlich zu verringern.

Dafür wurden spezielle Generatoren entwickelt, die dazu beitragen, Korrosionsprobleme zu vermeiden. Die damit ausgerüsteten Maschinen ermöglichen deshalb das Herstellen feinster Oberflächen und einwandfreier Kanten, wobei sich der Aufwand für das Läppen stark einschränken lässt.

Mikrosenkerodieren zum fertigen sehr feiner Strukturen

Auch die Erodierverfahren selbst werden ständig weiterentwickelt. Sehr feine Strukturen lassen sich mittels Mikrosenkerodieren fertigen. Voraussetzung für die funkenerosive Mikrobearbeitung sind Werkzeugmaschinen mit besonders steifen und thermostabilen Maschinengestellen sowie hochgenau positionierbare Achsen mit Weg- und Winkelmesssystemen.

Herstellen lassen sich mit dem Verfahren selbst kleinste Innenradien sowie Kavitäten mit hohen Durchmesser-Tiefen-Verhältnissen. Zudem ermöglicht die Mikrofertigung eine große Gestaltungsfreiheit auch bei schwer zerspanbaren Werkstoffen.

Ölbad-Erodiermaschine arbeitet mit speziellem Generator

Eine Qualitätssteigerung beim Drahterodieren lässt sich erzielen, wenn auf der Maschine im Ölbad statt im üblichen Wasserbad gearbeitet wird. So hat die GF Agie Charmilles ihre hochgenaue Schneiderodiermaschine Cut 1000 mit Ölbad als Cut 1000 Oiltech erfolgreich eingeführt. Einer gemeinsamen Forschung und Entwicklung ist es mittlerweile gelungen, leitfähige Keramik auf dieser Maschine prozesssicher zu bearbeiten.

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