Montageanlagen Mechanische Montageanlagen sind im Einsatz günstiger

Redakteur: Stéphane Itasse

Mechanische, kurvengesteuerte Montageanlagen haben den Ruf, etwa 30% teurer zu sein als pneumatische Montageanlagen. Ihr Einsatz lohne sich erst ab 30 Takten pro Minute. Ob diese Kostenrechnung über den gesamten Lebenszyklus der Anlage stimmt, hat der Berater Dr. Gerhard Drunk von Xpertgate bei einer Veranstaltung der Pfuderer Maschinenbau GmbH, Ludwigsburg, untersucht.

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Im Bereich von 20 bis 30 Takten pro Minute stehen bei Montageanlagen zwei Konzepte im Wettbewerb: Auf der einen Seite mechanische, kurvengesteuerte Montageanlagen, auf der anderen Seite pneumatische Montageanlagen aus Standardkomponenten. Kurvengesteuerte Montageanlagen bieten dabei hohe Taktraten, eine hohe Verfügbarkeit, geringe Instandhaltungskosten und einen geringen Druckluftverbrauch als Vorteile. Dem stehen Mehrkosten von 30% im Vergleich zu Anlagen mit pneumatischer Handhabung gegenüber.

Dr. Drunk hat bei der Pfuderer-Veranstaltung die genauen Kosten für die beiden Typen von Montageanlagen analysiert. Dies waren zum einen die Investitionskosten für die schlüsselfertigen Anlagen, zum anderen hat er die Montagekosten über den Lebenszyklus der Anlagen verglichen. Die Vergleichsrechnung erfolgte anhand der Vormontage einer Hebesicherung aus sechs Teilen.

Bei den Investitionskosten waren die Standardkomponenten für die kurvengesteuerte Montageanlage mit 344527 Euro in der Modellrechnung um 36% teurer als für die pneumatische Anlage mit 252751 Euro. „Diese Mehrkosten entsprechen den gefühlten Anlagekosten“, erläuterte Dr. Drunk. Allerdings würden die Käufer von Montageanlagen oft übersehen, dass der RTS-Baukasten der mechanischen Variante einen wesentlich höheren Anteil an Standardkomponenten enthalte als die pneumatische Variante.

Rechne man nun die Konstruktionsteile einschließlich mechanischer Konstruktion, Montage und Inbetriebnahme hinzu, komme man bei einer kurvengetriebenen Montageanlage auf 501474 Euro, bei einer pneumatischen Anlage auf 502146 Euro – die Kosten wären damit praktisch gleich.

Betrachte man die Gesamtkosten einschließlich Pneumatisch und Elektrik, komme die mechanische Anlage mit 544054 Euro sogar deutlich günstiger als die pneumatische Montageanlage mit 568867 Euro. Dr. Drunk erklärte die Kostendifferenz von rund 24000 Euro damit, dass die pneumatische Montageanlage einen Mehraufwand bei Konstruktion, Montage und der Inbetriebnahme von Pneumatik und Elektrik verursache. Der hohe Standardisierungsgrad von 63% bei mechanischen Montageanlagen habe einen messbaren Einfluss auf die Anlagenkosten.

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